Ein Roman zu Overwatch, das ja erst kürzlich in eine neue Ära gestartet ist.
Inhalt (Klappentext)
IN DER FRÜHEN PHASE DER OMNIC-KRISE, DIE DIE GESAMTE MENSCHHEIT AN DEN RAND DES ABGRUNDS GEBRACHT HAT, GIBT ES NUR NOCH WENIGE HELDEN INMITTEN DER VERWÜSTUNG, DIE SICH DEM FEIND ENTGEGENSTELLEN. ABER IN TORONTO WEIGERT SICH EINE BRILLANTE JUNGE KAPITÄNIN NAMENS VIVIAN CHASE STANDHAFT, IHRE STADT DEN HUNGRIGEN MONSTERN ZU ÜBERLASSEN, DIE AUS DEM DETROITER OMNIUM STRÖMEN. UM DIE OMNICS AUS IHRER HEIMAT ZU VERTREIBEN UND DEN ZUSTROM FEINDLICHER TRUPPEN NACH KANADA AUFZUHALTEN, BENÖTIGT VIVIAN DRINGEND RESSOURCEN, UND IN DIESEN TAGEN VERFÜGT NUR EINE ORGANISATION ÜBER DAS, WAS NÖTIG IST, UM DIE INVASION AUFZUHALTEN: OVERWATCH. DOCH ALS DAS OVERWATCH STRIKE TEAM EINTRIFFT, IST ES NICHT GANZ SO, WIE VIVIAN ES SICH VORGESTELLT HAT: EIN AMERIKANISCHER SUPERSOLDAT, DER MIT SEINEM KOMMANDANTEN IM STREIT LIEGT, EIN VERÄRGERTER SCHWEDISCHER INGENIEUR UND EIN BRILLANTER WISSENSCHAFTLER, DESSEN TRÄUME VON EINER ROBOTERREVOLUTION DIE KRISE ZUM TEIL MIT AUSGELÖST HABEN. IN EINEM WETTLAUF GEGEN DIE ZEIT MUSS VIVIAN ABER MIT DEM KLARKOMMEN, WAS ZUR VERFÜGUNG STEHT, UM AUS DEM STRIKE TEAM EINE ELITEEINHEIT ZU FORMEN, DIE DEN KAMPF GEGEN DEN FEIND ERFOLGREICH FÜHREN KANN … SELBST WENN ES SIE ALLE DAS LEBEN KOSTET.
Kritik
Der vorliegende Roman betrachtet die Vorgeschichte eines Overwatch-Helden – und ja, anhand des Titels weiß man natürlich, es handelt sich um Sojourn. Und dazu gehen wir zurück in die Anfänge des Omnic-Krieges und erleben quasi mit, wie Sojourn diesen erlebt hat und sie sich, wie viele andere, der Armee im Kampf anschloss.
Zunächst einmal sollte bemerkt werden, dass das Ganze Buch in der Gegenwartsform geschrieben ist. Als nicht etwa “Soujorn sagte” sondern “Sojourn sagt”, oder “Chase [ihr wahrer Name] rennt in das Gebäude” usw.. Das wirkt auf den ersten Moment etwas befremdlich und es dauert eine ganze Weile, bis man sich an diesen Stil gewöhnt hat.
Dann haben Romane zu Shootern ja immer das Problem, das man eine Rail-Ballerei eben nur schwer umzusetzen vermag bzw. mit Leben zu füllen. Und leider ist da dieser Band keine Ausnahme. Ein Großteil besteht aus den Kämpfen gegen die Omnics, wobei diese meist ähnlich ablaufen und sich daher schnell langweilig lesen. Das wäre vielleicht nicht so schlimm, wenn dafür die Charakterszenen passen würden.
Auch hier haperts aber leider etwas. Klar, Chase (Sojourn) macht eine kleine Charakterentwicklung durch, vertraut ihren Leuten und merkt, das vielleicht nicht alles an der Kybernetik so schlecht ist. So richtig in die Tiefe gehen diese Szenen aber leider nie. Das fängt damit an, das ihre Nichte beim Angriff der Omnics verletzt wird und ihre Schwester ihr die Schuld gibt. Das wird zwar zwischendrin mal wieder erwähnt, eine richtige Aussprache gibt es aber auch erst am Ende, obwohl das eigentlich durchaus prägend war.
Zudem hat Soujourn auch mit Vorurteilen zu kämpfen. So wird sie etwa von einem Vorgesetzten, der ein Kybernetikgegner ist, abgesetzt. Als ihre Einheit aber zu ihr steht, wird sie wieder eingesetzt. Weiter im Text, die Szene oder die beteiligten Personen werden aber nicht weiter erwähnt, obwohl es hier durchaus Potential für einen tiefergehenden Konflikt gegeben hätte. Und auch die Auseinandersetzung mit den Overwatch-Kollegen bleibt etwas oberflächlich. Zwar freundet sie sich mit Torbjörn an, aber richtig aus ihrem Leben erzählen die beiden sich eigentlich nicht, weswegen man es ihm nicht so abnimmt, das sie später gute Kumpels sind.
Derartige Szenen häufen sich leider und wirken etwas halbgar, weswegen auch die finale Schlacht in ähnlicher Schiene daher kommt. Fast hat man den Eindruck, der Autorin standen nicht genug Seiten zur Verfügung, um genügend Tiefgang in die Szenerie zu bringen. Mit knapp über 200 Seiten ist man indes schnell durch, wobei der Roman aber nicht als Jugendroman gehandelt zu werden scheint, da hätte man das Köcheln auf Sparflamme wohl noch verstanden.