Die zweite Hälfte der ersten Staffel von” Prodigy” geht mit Folge 11 weiter. Und die sehen wir uns in dieser Review an. Aber wie immer gilt: Achtung Spoiler!
Zurück im Alpha-Quadranten
Die Protostar-Crew hilft gleich zu Beginn auf einem Planeten aus (aber leider nicht den Selkies aus den “Titan”-Büchern). Das ist durchaus nett anzusehen und auch das Warum liefern uns die Helden gleich: Sie wollen bei der Sternenflotte gut dastehen, immerhin haben sie eines ihrer Schiffe geklaut.
Nach dieser Eröffnung ahnt man als Zuschauer aber schon, wohin die Reise gehen wird. Denn unsere Helden brauchen natürlich einen Grund, um die Protostar behalten zu dürfen. Würden sie das Schiff wirklich zur Sternenflotte bringen, dann müssten sie die Protostar sicherlich sofort übergeben. Und so kommt dieser Grund dann später auch in Form des Diviner-Virus, was man ja schon angeteast hatte in Folge 10. Doch dazu kommen wir gleich noch.
Zunächst einmal wird eine Relais-Station erreicht und man wird dort sogar freundlich begrüßt. Da zeigt sich sogleich, wie gut die Crew inzwischen zusammen gewachsen ist. Selbst Rok will inzwischen Wissenschaftlerin werden. Genau so muss das auch sein. Die ganze Szenerie strahlt hier doch guten, alten “Star Trek”-Flair aus.
Auch Zero und Gwyn vertiefen ihre Freundschaft. Das gegenseitige Vertrauen ist gar nicht mal so angekratzt, wie man vielleicht erwarten würde. Selbst später, als Dal und die anderen Gwyn von der Krankenstation befreien, nickt man sich zu. Und dann ist da natürlich noch Roks Berechnung vor dem Sprung.
Das sind alles tolle, kleine Momente, die der Charakterentwicklung auf schöne Weise Rechnung tragen. Übrigens: Es wird sogar erwähnt, dass mehrere Wochen vergangen sind und der Epilog von Folge 10 quasi schon 2384 spielt. Damit ist auch das konform.
Darüber, dass der Scanner bei Dal aufblinkt und Dal das geflissentlich als “Die Flotte weiß alles über mich” interpretiert, sehen wir mal großzügig hinweg. Ein rotes Warnlicht sagt für mich eher aus, dass man ihn als Gefahr einstuft. Und dass er aus anderen Gründen zur Flotte gebracht werden sollte. Aber sei’s drum! Auch der Kurtzman’sche Andocktunnel ist wieder da, auch wenn er dieses Mal passender ist (aber natürlich ist auch hier der Transporter ausgefallen).
Und…Action!
Natürlich können unsere Charaktere nicht einfach nur auf der Station herumwuseln, da muss noch eine Gefahr her. Und die kommt sogleich in Form des Diviner-Virus, der die Station zerlegt und das Team in Gefahr bringt. Dass sich der Sternenflottenoffizier hier absetzt, kann ich sogar verstehen, denn es sieht ja wirklich nach Sabotage durch die Protostar-Crew aus. Das führt zu einer durchaus schönen Fluchtsequenz bis hin zu einem Sprung ins All.
Da darf dann der Traktorstrahl als Kniff herhalten, was in dem Kontext aber gut funktioniert. Etwas bedauerlich ist höchstens, dass sich Gwyn bereits jetzt erinnert und man die wahre Natur der Protostar erkennt. Das hätte man nach der letzten Folge durchaus noch etwas ausbauen dürfen. So bleibt leider ein kleiner Nachgeschmack, dass das alles etwas sinnlos war.
Wie bereits erwähnt, bleibt an dieser Stelle halt auch leider nicht das Gefühl aus, dass man irgendwie konstruieren muss, dass die Protostar der Crew eben nicht weggenommen wird. Möglicherweise wird Holo-Janeway am Ende die Tutorin, die an Bord bleibt, während die Crew mit der verseuchten Protostar noch mehrere Seasons durch die Galaxis fliegt. Nun, wir werden sehen. Aber anders kann’s ja schon fast nicht kommen…
Auf der Suche nach Captain Chakotay
Erwähnen sollte man an der Stelle auch noch die Janeway-Passagen. Die spielt nämlich den Abschied von Chakotay nochmal durch, während man auf dem Weg zur Protostar ist. Genaueres erfährt man zwar nicht, aber Chakotays Schicksal ist durchaus eine Frage, die es hoffentlich in der Staffel noch aufzulösen gilt.
Am Ende finden sie eben nicht die Protostar, sondern Tars Lemora und dessen Schiff. Wo der Diviner am Ende der letzten Folge noch wahnsinnig auf den Boden gekritzelt hat, so schwebt er nun einfach herum. Wie das ging? Gute Frage! Und warum man den Diviner jetzt noch immer gebraucht hat? Das bleibt ebenso rätselhaft.
Mal sehen, wohin uns das noch führen wird…
Für mich waren das jetzt sehr viele Monate, bis ich die Fortsetzung mit dieser Folge sehen konnte.
Die Serie macht einen neugierig: Was ist nun mit Chakotay? Was ist mit dem Diviner? Kann seine Waffe deaktiviert werden?
Ich wünschte mir wirklich, die Realserien wären ähnlich gut aufgebaut.
Ja ich finde es auch überraschend gut und “realistisch”. “Kindliche” Elemente sind nicht überpräsent…etwas wie Prodigy scheint wohl heutzutage als Kinderserie zu gelten
Kurz: positiv überrascht von Prodigy