Eine neue Woche, eine neue Folge. Wir sehen uns die achte Folge der dritten Lower Decks-Staffel an und spielen im Spielfilm quasi eine kritische Rolle. Also Achtung, Spoiler!
Referenzen zum Schluss
In der vorliegenden Folge gibt es schon wieder keine Fortsetzung der drängenden Fragen der letzten beiden Staffeln (Rutherford anyone?), aber immerhin eine Fortsetzung anderer Art. Denn man erweitert quasi das Vindicta-Universum um eine neue Facette. Dabei kommt es Lower Decks-typisch zu jeder Menge Anspielungen. Das geht damit los, das bereits im Vorspann die Romulaner jetzt quasi klingonische Oberteile haben (ob man das jetzt unbedingt gebraucht hätte?) und natürlich der Odyssey-Klasse, die damit endgültig Kanon wird.
Dann ist da noch die Reise zum Planeten Tatiascore, natürlich eine Anspielung auf Fred Tatiascore, den Sprecher von Shaxs, und die Sache um William Boimler, Boimlers Klon, erhält auch eine Fortsetzung, aber dazu kommen wir später noch separat.
Die Holoschrift erstrahlt wieder im Stile des Star Trek Universe und auch bei einigen Zeitreisestationen (Gründung der Föderation) schlagen die Fanherzen höher. Indes muss man diese Jahreszahlen natürlich mit Vorsicht genießen, da sie eben nur im Holodeck vorkommen (mit Ausnahme von 2341, das wird „geschichtlich“ belegt). Es ist also vieles nur Fanservice, aber es ist gut funktionierender Fanservice, der hier für einige Charakterszenen genutzt wird.
Übrigens ist das Holodeckszenario wieder in Spielfilmstreifen gehalten, während man, sobald es zurück auf die Cerritos geht, wieder im Vollbild agiert.
Charakterszenen in einem Aufguss
Die Geschichten von Boimler und Mariner trennen sich alsbald von den anderen. Tendi und Rutherford verfolgen die Romulaner in aufwendigen Actionszenen (inklusive Mission Impossible-mäßiger Sprungeinlage über explodierende Gravbikes) durch die Zeit.
Zum einen sind diese Actionszenen durchaus gelungen umgesetzt, zum anderen kommen sich so Rutherford und Tendi etwas näher. Denn während Rutherford das alles locker flockig mitmacht bzw. wegsteckt, nimmt Tendi die ganze Geschichte einen Ticken ernster. Das führt dazu, das sie am Ende wieder richtig aufdrehen darf und auch mal Captain sein darf, wobei sie eine gute Figur abgibt.
Tendi als Captain kann man sich doch ganz gut vorstellen, auch wenn ich zugeben muss, den „Twist“ mit der Bombe schon im Vorfeld durchschaut zu haben. Trotzdem macht die Hatz der beiden, auch im Zusammenspiel mit den Holo-Cerritos-Leuten durchaus Spaß. Bei jedem Zwischenhalt ist hier nämlich durchaus der ein oder andere Lacher gut.
Aber auch Boimlers und Mariners Abenteuer kann sich sehen lassen, wobei Mariner zunächst nicht mitspielen will, dann aber von Ransom erfährt, warum Boims so schlecht drauf ist und ihm dann eben doch hilft. Jap, es hat sich was getan zwischen den beiden.
Übrigens beschert uns diese Sequenz wieder mal einen schönen Untertitelbug bzw. Übersetzungsfehler. Denn es ist von einer „Temporären Forschungsstation“ die Rede. Das mag zwar irgendwie passen, temporär ist für mich aber „nur kurzzeitig aufgebaut“. Im Original ist natürlich von einer „Temporalen Forschungsstation“ die Rede, also der Erforschung von Zeitreisen. Einen ähnlichen Untertitelfehler gab es schon in der zweiten Discovery-Staffel bei der Forschungsstation von Burnhams Eltern…
Doch zurück zum Thema. In den Falten eines alten Mannes finden die beiden eine Schatzkarte, der sie folgen. Natürlich wieder herrlich schräg und überdreht, aber da es eben ein Holodeckszenario ist durchaus passend. Dabei lernen wir auch, das sich das Holodeck dynamisch anpasst. Am Ende führt das zu einer Szene, die „Star Trek V“ auf die Schippe nimmt, als die beiden vor einem gottähnlichen Wesen stehen und Boimler dort hineinkrabbelt…
Sulu als Kirk
Und da sind wir auch schon beim zweifellos nächsten Highlight der Folge, dem Auftritt von George Takei (im Original) als Sulu, der auf Kirks Farm herumgeistert. Der gibt Boims also die Antwort auf seine Frage und auch wenn es am Ende nur eine Traumsequenz ist, ist natürlich auch das wieder gelungener Fanservice.
Über das Ende der Folge kann man indes streiten. Denn das es einen Cliffhanger gibt, ist nach der Bemerkung am Schluss fast schon obligatorisch. Der zeigt uns dann auch William Boimler, der für Sektion 31 rekrutiert wird und die witzige Frage stellt, warum man eigene Abzeichen hat, wenn man doch so geheim ist. Eine Frage, die viele Fans seit der zweiten Discovery-Staffel umtreibt.
Auch wenn das witzig beiseite gerückt wird, muss man an der Stelle doch festhalten, das Lower Decks inzwischen ein paar viele Fässer aufmacht. Bleibt an der Stelle zu hoffen, das man dafür auch zeitnah Auflösungen erfährt (auch wenn leider zu befürchten ist, das diese Lower Decks-typisch eher „nebenher laufen“).