Zum 35-jährigen Jubiläum gucken wir uns noch einmal den Pilotfilm von “Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert” an, der im Original den Titel “Encounter at Farpoint” trug.
Handlung
Wir schreiben das Jahr 2364. Der erfahrene Raumschiffkommandant Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) übernimmt das Kommando über die neue USS Enterprise-D der Galaxy-Klasse. Seine erste Mission: Die Enterprise soll das Geheimnis von Farpoint Station lösen, einer Raumbasis auf dem Planeten Deneb IV. Die Erbauer von Farpoint, das Volk der Bandi, hatte die Raumbasis in Rekordzeit errichtet. Und das, obwohl die Bandi technologisch eher als rückständig gelten. Nun wollen sie der Föderation eine Allianz anbieten.
“Computerlogbuch der Enterprise, Captain Picard, Sternzeit 41153,7:
Unser Ziel ist der Planet Deneb IV, hinter dem die große Unendlichkeit der unerforschten Galaxis liegt. Mein Auftrag lautet, die Raumbasis Farpoint-Station zu überprüfen, die von den Bewohnern des Planeten Deneb gebaut wurde. Während des Fluges habe ich Gelegenheit, mich mit der USS Enterprise, dem neuen Raumschiff der Galaxy-Klasse, dessen Kommando ich übernommen habe, besser vertraut zu machen. Immer noch bin ich von der Größe und der Komplexität dieses Raumschiffes überwältigt. Was meine Mannschaft betrifft, so sind wir in einigen Schlüsselpositionen unterbesetzt. Besonders fehlt mir ein Erster Offizier. Aber man informierte mich, dass ein sehr erfahrener Mann, ein gewisser Commander William Riker, auf Deneb IV darauf wartet, an Bord zu kommen.“
Erster Logbuch-Eintrag von Captain Picard in “Der Mächtige”
Auf dem Weg nach Deneb IV stößt die Enterprise auf ein unbekanntes Kraftfeld, dessen Ursache das scheinbar omnipotente Wesen Q (John de Lancie) ist. Q wirft der gesamten Menschheit Barbarei vor und fordert Picard und seine Crew auf, umgehend zur Erde zurückzukehren. Die Q würden der Menschheit weitere Reisen durchs All untersagen.
Als sich Picard weigert, diese Forderung zu erfüllen, droht Q dem Schiff mit Vernichtung. Die Enterprise ergreift daraufhin die Flucht, kann Q aber nicht entkommen. Picard ordnet daher die Abtrennung der Untertassensektion an. Diese soll den Großteil der Besatzung in Sicherheit bringen, während sich Picard gemeinsam mit einer Notbesatzung mit der Antriebssektion der feindlichen Macht stellt.
In einer bizarren Gerichtsverhandlung, die einem Tribunal aus der irdischen “Postatomaren Schreckenszeit” des 21. Jahrhunderts gleicht, prozessiert Q als Ankläger und Richter in Personalunion gegen die Menschheit. Doch Picard gelingt es zunächst, eine Bewährungsstrafe auszuhandeln.
Die Farpoint-Mission soll nun die Frage klären, ob sich die Menschheit über den Stand einer “ungewöhnlich wilden Rasse” hinaus weiterentwickelt hat…
Exposition: Willkommen im 24. Jahrhundert
Brückenschlag
Achtzehn Jahre nach dem Ende der Originalserie und gut zehn Monate nach dem Erscheinen des letzten TOS-Kinofilms “Star Trek IV: The Voyage Home” ging der erste Realserien-Ableger “Star Trek: The Next Generation” (TNG) auf Sendung. Gene Roddenberry und sein Produktions- bzw. Autorenteam, das u.a. aus alten Weggefährten wie Bob Justman und D.C. Fontana bestand, hatten sich damals für einen nicht unerheblichen Zeitsprung von rund 80 Jahren entschieden. Dieser war einerseits groß genug, um ein deutlich verändertes “Star Trek”-Universum zu zeigen. Andererseits blieb man so auch in der Traditionslinie der Originalserie, um auch die alten Fans abholen zu können. Teile der etablierten Fanbase hatten die Neuauflage nämlich zunächst sehr kritisch gesehen. Anfänglich hatte man noch geplant, TNG im späten 25. Jahrhundert anzusiedeln, dieses Vorhaben dann aber wieder verworfen.
“Encounter at Farpoint” hatte demnach die anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, einen sowohl erzählerischen als auch visuellen Brückenschlag zwischen TOS und TNG herzustellen. Auf der narrativen Ebene geschah dies, indem man das Heldenschiff abermals “Enterprise” taufte und als Suffix den Buchstaben “D” wählte (ursprünglich waren sowohl die Registriernummern NCC-1701-7 und später NCC-1701-G vorgesehen).
Das grundlegende Setting der Serie war also identisch mit dem der Originalserie: Ein Raumschiff Namens USS Enterprise, das im Dienste der Sternenflotte der Vereinigten Föderation der Planeten steht, ist in den unendlichen Weiten des Alls unterwegs, um fremde neue Welten, unbekannte Lebensformen und neue Zivilisationen zu entdecken. Der einzige Unterschied: Diese Reisen werden von einer neuen Crew und in einer anderen Epoche unternommen.
Die neue Enterprise
Auf der visuellen Ebene setzte man – wohl auch aus Kostengründen – ebenfalls auf Altbewährtes. Weite Teile der Raumschiff-Kulissen stammten aus den Set-Beständen der ersten vier Kinofilme, was insbesondere an den Korridoren, Wandverkleidungen und Konsolen zu erkennen ist. Die von Produktionsdesigner Michael Okuda für “Star Trek IV” entworfenen Touchscreen-Grafiken wurden allerdings erneut überarbeitet, um eine Weiterentwicklung vom späten 23. in die zweite Hälfte des 24. Jahrhunderts zu suggerieren. Alles in allem wirkte die Enterprise der Galaxy-Klasse aber auch im Inneren deutlich größer, moderner und komfortabler als ihre ikonische Vorgängerin.
Was das Äußere des neuen Schiffes betrifft, so war Illustrationsdesigner Andrew Probert hier deutlich mutiger. Dessen Designentwurf der Enterprise-D übernahm zwar die Basiselemente von Matt Jefferies’ originaler Enterprise, also Untertasse, Antriebssektion, Deflektor und zwei Warp-Gondeln, setzte ansonsten aber völlig neue Akzente: Das Schiff war nun insgesamt deutlich größer. Zudem hatte die neue Enterprise-D nahezu keine Kanten mehr, die verschiedenen Elemente des Schiffes gingen fließend ineinander über. Die Warp-Gondeln wurden verkürzt und verbreitert und in der Höhe reduziert, sodass diese die Untertassensektion nun nicht mehr überragten. Das Diskussegment wurde enorm vergrößert und von einer runden in eine ovale Form geändert. Die Antriebssektion mit dem Hauptdeflektor war nun kein Zylinder mehr, sondern ähnelte der Form eines Auges. Auch 35 Jahre später wirkt das Design der Enterprise-D noch immer zeitlos modern.
Uniformen
Hinsichtlich der Kostüme hatte sich Gene Roddenberry nie mit dem eher militärischen Uniform-Stil der Kinofilme (ab “Star Trek II”) anfreunden können. Er wollte für TNG wieder zurück zu einem eher wissenschafts- und funktionsorientierten Design, basierend auf der ‘Trikolore’ der Originalserie: Gold für Kommando, Rot für Ingenieure und Sicherheitspersonal sowie Blau für wissenschaftliches und medizinisches Personal.
Bei Probeaufnahmen stellte man dann aber fest, dass insbesondere die goldenen Uniformen an Patrick Stewart und Jonathan Frakes nicht so gut aussahen wie die roten, sodass man diese beiden Farbcodes einfach tauschte. Data soll ursprünglich als Wissenschaftsoffizier geplant gewesen sein (blaue Uniform). Doch auch dies änderte man, sodass der Androide als ‘Einsatzoffizier’ (Operations Officer) schließlich eine goldene Uniform trug, die optisch besser zu dessen Haut- und Augenfarbe passte.
Die Uniformen für die ersten beiden Staffeln wurden abermals von William Theiss designt, der aus seinen einst zweiteiligen TOS-Uniformen nun einen Einteiler machte und das farbige Oberteil mit weiteren, schwarzen Applikationen versah. Die farblich betonte Schulterpartie wurde im weiteren Verlauf stilprägend für die Uniformen des 24. Jahrhunderts (“Deep Space Nine”, “First Contact”) und inspiriert sogar heute noch die Uniformen des frühen 25. Jahrhunderts in “Picard”. Im Pilotfilm gab es zudem ein Unisex-Skant, das später aber nur noch einmal zu sehen war.
Universum
Über das ‘neue’ Universum erfuhr man in “Encounter at Farpoint” eigentlich kaum etwas. Dass sich die Beziehungen zu den Klingonen etwas entspannt hatten, lag aber auf der Hand, denn mit Worf gehörte nun sogar ein Klingone zur Schiffsbesatzung.
Ansonsten wurden noch die Ferengi kurz erwähnt, die hier aber nicht zu sehen waren. Etwas seltsam war allerdings deren Charakterisierung als ‘kannibalische’ Spezies, die ihre Verhandlungspartner angeblich gerne “verspeist”. Diese Zuschreibung dürfte dann wohl auch die Erklärung für das Vampir-ähnliche Gebiss der Ferengi gewesen sein, die erstmals in Folge 5 “Der Wächter” zu sehen waren.
Drehbuch & Dramaturgie
Das Drehbuch zu “Encounter at Farpoint” war ein Gemeinschaftswerk von Gene Roddenberry und D.C. Fontana. Die Handlung, die aus einer A-Story (Q-Handlungsstrang) und einer B-Story (Farpoint-Handlungsstrang) besteht, wirkt nicht ohne Gründe etwas zusammengeschustert. Denn lange Zeit war man sich bei Paramount nicht sicher, ob die Pilotepisode nun eine Laufzeit von zwei Stunden, neunzig Minuten oder einer Stunde haben wird. Am Ende wurden es 90 Minuten, sodass Fontanas ursprüngliches Script “Meeting at Farpoint” um einen zusätzlichen Handlungsstrang ergänzt werden musste, den Roddenberry selbst beisteuerte und mit Fontanas Story verband. Diese beiden Handlungsstränge sind aber aus meiner Sicht für eine Pilotepisode nicht unbedingt die beste Wahl gewesen.
Die Story um Q – die gesamte Menschheit (!) auf der Anklagebank – hat sicherlich eine gewisse Anziehungskraft, vor allem wenn man die schöne Erzählklammer mit der letzten Episode “All Good Things…” (TNG 7×25/26) bedenkt. Allerdings wirkt die Ausarbeitung dieses Story-Arcs stellenweise doch etwas trashig, allen voran die bizarre Gerichtsverhandlung (nach dem Vorbild des Jahres 2079), die ich auch heute noch nur sehr schwer mit dem “Star Trek”-Kanon vereinbaren kann. Für mich wirkt diese Szenerie eher wie Fantasy und weniger wie typisches “Star Trek”-Science-Fiction.
Die Highlights dieses Handlungsstrangs sind aber sicherlich die Wortduelle zwischen Picard und Q. Bereits hier wurde der Grundstein für die weiteren (durchaus beliebten) Q-Episoden gelegt. Und Patrick Stewart hatte hier vom Start weg die Gelegenheit, seine schauspielerische Klasse eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Zudem konnten die Zuschauer sich gleich davon überzeugen, dass Captain Picard ein ganz anderer Kommandant ist als Captain Kirk. Wobei die Unterschiede zwischen dem Kinofilm-Kirk und Picard aus meiner Sicht auch nicht so groß sind, wie oftmals behauptet wird.
Im Vergleich dazu hat der Farpoint-Handlungsstrang leider deutlich weniger zu bieten, auch wenn hier gewiss der gute, alte humanistische Geist der Originalserie durchschimmert. Die Menschheit hat sich weiterentwickelt und achtet nun alle Formen des Lebens. Das ist eine Message, die eigentlich selbstverständlich für “Star Trek” sein sollte. Wenn man sich die neueren Serien allerdings so anschaut, dann sprechen Dinge wie Pizzas mit Hornhasenwurst (“Picard”) usw. aber nicht unbedingt dafür, dass diese Selbstverständlichkeit des Jahres 1987 auch für das moderne “Star Trek” noch Gültigkeit besitzt.
Das Problem der Farpoint-Story liegt insbesondere darin, dass hier relativ wenig passiert und die Geschichte auch etwas zu vorhersehbar ist. Verwalter Zorn (Michael Bell) ist als Widersacher enorm schwach und klischeehaft geschrieben, sodass man als Zuschauer eigentlich schon nach dessen erster Szene ahnt, dass dieser Mann Dreck am Stecken haben muss. Auf Seiten der Bandi fehlen schlicht weitere Akteure, die dabei helfen könnten, diesem Volk Profil und inhaltliche Tiefe zu verleihen. In der Summe sind die Bandi nämlich leider stinklangweilig.
Und als “ultimative Prüfung” für die Menschheit des 24. Jahrhunderts taugt die Farpoint-Mission meiner Ansicht nach auch nicht wirklich. Ironischerweise erkennt das Q am Ende auch selbst.
Da die erste Staffel insgesamt eher schwach war, ist es an dieser Stelle schwer zu sagen, welche der übrigen Folgen sich besser für einen Serienstart geeignet hätten. Vielleicht eine Kombination aus der Q-Story und der 18. Folge “Ein Planet wehrt sich” (“Home Soil”)? Diese Folge geht nämlich inhaltlich in eine ähnliche Richtung wie die Farpoint-Story, hat aber aus dramaturgischer Sicht deutlich mehr Spannung und Action zu bieten.
Im Vergleich mit “The Man Trap” (TOS 1×01), “Emissary” (DS9 1×01), “Caretaker” (VOY 1×01) und “Broken Bow” (ENT 1×01) ist “Encounter at Farpoint” sicherlich der schwächste Serienauftakt, einfach weil es der Geschichte über weite Strecken an inhaltlicher Tiefe und spannenden Nebencharakteren fehlt, von Q mal abgesehen.
Auch was Plot Holes betrifft, macht Folge 1 teilweise keine allzu gute Figur. So muss man die Frage stellen, warum Q ausgerechnet die Menschheit auf die Anklagebank zerrt und nicht erst einmal andere Völker, die weitaus aggressiver sind – wie etwa die Klingonen, die Romulaner oder die Borg. Zudem habe ich mich gefragt, warum die USS Hood nicht gleich die Mission der Enterprise übernimmt, immerhin trifft Rikers altes Schiff schon einige Zeit vor der Enterprise dort ein. Und wie kann die Untertassensektion eigentlich ohne Warp-Antrieb so schnell nach Deneb IV fliegen?
Charaktere
Eine Pilotepisode hat auch immer die Aufgabe, die Stammcharaktere einzuführen und bei den Zuschauern Sympathie und Neugier zu wecken, insbesondere was deren Hintergrundgeschichten und Entwicklungspotentiale betrifft. Diesbezüglich muss man bei “Encounter at Farpoint” feststellen, dass dies hier nur bedingt gelingt.
Jean-Luc Picard wird zwar als fähiger Kommandant und geschickter Rhetoriker eingeführt, insgesamt wirkt der Captain aber eher missmutig, humorlos und arrogant. In gewisser Weise trifft Letzteres durchaus auf ihn zu, aber hier wird der Bogen doch etwas überspannt. Auch seine Vorgehensart wirkt stellenweise höchst seltsam. Etwa wenn er Riker beim ersten Zusammentreffen zunächst die kalte Schulter zeigt, ihn vor die ‘Glotze’ setzt (anstatt ihm persönlich zu erzählen, was vorgefallen ist); und ihn dann ‘auf die Probe’ stellt, indem er ihn ein völlig sinnfreies, manuelles Andockmanöver durchführen lässt. ‘Captain Weirdo’ is on the bridge! 😉
Extrem ‘out of character’ wirkt zudem auch Commander Riker, der in der ersten Staffel bewusst (!) ernst und humorlos geschrieben wurde. Hier kommt noch erschwerend hinzu, dass das alles überhaupt nicht zu Jonathan Frakes gepasst hat. Glücklicherweise wurde Rikers Charakterisierung spätestens ab Season 2 deutlich sympathischer.
Auch eher unvorteilhaft werden zudem Worf (dumm, kann nix außer Kämpfen), Tasha (dumm, spricht bevor sie denkt) und Troi (Heulsuse) eingeführt. Lediglich im Fall von Data, La Forge und den beiden Crushers wird eine interessante Background-Story angedeutet. Insgesamt wirkt die Crew hier noch recht unerfahren und die Figuren sind sich gegenseitig noch sehr fremd (abgesehen vom peinlichen Schmachten, das Riker und Troi vor Picards Augen abziehen).
Das war damals aber grundsätzlich ein guter Ansatz, weil hier vom Start weg der Kontrast zur Originalserie deutlich wurde. In TOS wirkten Kirk, Spock und McCoy schon ab der ersten Episode enorm miteinander vertraut und die gesamte Brückencrew war sofort ein eingespieltes Team. Die “nächste Generation” musste stattdessen erst noch zueinander finden.
Der Gastauftritt von DeForest Kelly als Admiral McCoy – sozusagen als Staffelübergabe von TOS zu TNG – war sicherlich schön gedacht, ist hier aber nur mittelmäßig gemacht. Die Szene mit Data wirkt irgendwie sinnlos und ist auch eher langweilig. Und warum hat man die medizinische Ausrüstung nicht schon im Raumdock vor der Indienststellung überprüft? Das nächste Logikloch!
Alles in allem gelingt es “Encounter at Farpoint” leider nicht, alle Figuren auch auf interessante und sympathische Weise einzuführen. Das ist den späteren Pilotfolgen deutlich besser gelungen. Man merkt einfach, dass die Ausarbeitung der Charaktere damals im Herbst 1987 wohl noch nicht so weit war, wie eigentlich nötig gewesen wäre. Oder man hatte sich an der ein oder anderen Stelle einfach etwas verkalkuliert (z.B. bei Riker).
Inszenierung
Für die späten 80er-Jahre war “Encounter at Farpoint” auf der inszenatorischen Eben sicherlich sehr modern. Die Spezialeffekte hatten Kinofilm-Niveau und waren sogar besser als die in “Star Trek V” zwei Jahre später. “The Next Generation” setzte damals einen neuen Maßstab, der die späten 1980er- und frühen 1990er-Jahre prägen sollte.
Was die Kameraführung betrifft, fallen einige Nahaufnahmen aus interessanten Winkeln auf, die es später in dieser Form eher nicht mehr gab. Etwa wenn Picard sehr dicht von unten gefilmt wird, als er die Raumschifftrennung anordnet. Auch diesbezüglich war die Pilotepisode durchaus spektakulär.
Das Action-Highlight der Episode ist aber sicherlich die Szene, in der die Enterprise bei Warp-Geschwindigkeit eine Raumschifftrennung durchführt. Diese Sequenz erzeugt bei mir auch heute noch Gänsehaut, allen voran wegen der tollen musikalischen Szenenuntermalung. Die übrige Musik klingt dann aber doch extrem nach 80er-Synthesizer, was im weiteren Verlauf der Serie dann glücklicherweise doch etwas ‘zeitloser’ wurde.
Schlussbetrachtung
Naja, der Burner war “Encounter at Farpoint” damals gewiss nicht. Und wenn man ehrlich ist, dann ist der Serienauftakt auch nicht sehr gut gealtert. Zu merkwürdig agieren Picard und Co. hier noch und zu trashig erscheint die ganze Szenerie auf Deneb IV. Der Spannungsfaktor der Folge lässt auch zu wünschen übrig, weil gerade in der zweiten Hälfte kaum noch etwas Relevantes passiert.
Der Serienauftakt war damals also eine eher trockene und humorlose Angelegenheit. Einzig Qs Debüt und die imposante neue Enterprise retteten hier den Tag. Zum Glück wurde es in den späteren Folgen stetig besser, denn so schwach der Pilotfilm auch war: Die Grundsteine für eine der genialsten Serien der Fernsehgeschichte hat “Encounter at Farpoint” dennoch gelegt.
Episoden-Infos
Serie | Star Trek: The Next Generation |
Episoden-Nr. | 1 & 2 (Staffel 1, Folgen 1 & 2) |
Originaltitel | Encounter at Farpoint |
Deutscher Titel | Der Mächtige / Mission Farpoint |
Story & Drehbuch | D.C. Fontana, Gene Roddenberry |
Regie | Corey Allen |
US-Erstausstrahlung | 28. September 1987 |
DE-Erstausstrahlung | 7./14. September 1990 |
Laufzeit | 90 Minuten |
Sternzeit (In-Universe) | 41153,7 / 41153,8 (2364) |
Tolle und faire Rezension durch Matthias! Damit erscheinen die teils auch von mir überkritisch empfundenen Rezensionen der neuen Star Trek-Serien mit ihren Endwertungen im Vergleich nun im Rückblick fairer. Ich liebe TNG aber teile die Wertung des Pilotfilms.