Wir werfen einen Blick auf die vierte “Lower Decks”-Folge der aktuellen Staffel und schauen, wieviel Entfaltung es wirklich gibt. Aber Achtung: Spoiler!
Wie bei jeder Folge üblich, gibt es auch in dieser Folge wieder zwei Handlungsstränge. Da sind zum einen die Unterdeckler-Rivalitäten auf der Cerritos und zum anderen die Erholung der Maschinenraum-Crew auf der Dove. Letzteres sehen wir uns als Erstes an.
Entspannung auf Befehl
Dass die Ingenieure (oder eigentlich auch die anderen Abteilungen) so einen Erholungsurlaub ab und zu mal brauchen, macht durchaus Sinn. Aber ob es hier als Aufhänger der Story unbedingt das nächste D’Arsay-Archiv (eine Referenz auf TNG 7×17 “Der Komet”) gebraucht hätte, sei mal dahingestellt. Wie viele davon gibt es denn nun wirklich?
Das Set-up rund um Captain Freeman und die Ingenieure überzeugt jedenfalls. Vor allem, da es durchaus realistisch ist, dass es solche Einrichtungen gibt. An den Edosianern scheinen die Produzenten aber einen Narren gefressen zu haben. Aber auch das ist – ebenso wie die Referenzen an andere “Star Trek”-Serien und -Völker, die auf dem Schiff eingebaut wurden – dieses Mal nicht ganz so aufdringlich.
Auch die Eigenart der Ingenieure um Lt. Commander Billups, die lieber arbeiten und tüfteln anstatt sich im Spa-Bereich zu entspannen, ist nicht nur ein netter Gag, sondern passt in gewisser Weise auch sehr gut zur Sternenflotte. Demnach überzeugen sowohl die witzigen Situationen rund um Billups’ Workaholic-Ingenieurstruppe als auch die durchaus pfiffige Auflösung dieses Handlungsstrangs.
Ein besonderer Clou wäre es allerdings noch gewesen, wenn die Apparatur am Ende gar nicht funktioniert und man Freeman das Ganze nur eingeredet hätte. Aber die Story funktioniert auch so.
Beta- vs. Delta-Schicht
Die Handlung auf der Cerritos handelt derweil von einem Wettlauf unserer Freunde gegen die Delta-Schicht. Dabei geht es um eine schiffsinterne Lotterie, dessen Hauptpreis ein eigenes Quartier ist. Und natürlich wollen Mariner, Boimler und Tendi dieses Quartier auch abgreifen. Auch dieser abenteuerliche Wettbewerb steht wieder in guter, alter “Lower Decks”-Tradition.
Denn die hier gezeigte Odyssee durch das Schiff ist durchaus unterhaltsam, auch wenn hier einige Szenen vielleicht wieder etwas “over the top” sind. So scheint mir eine Sumpflandschaft unter dem hydroponischen Garten (inklusive Leiche – oder was ist das seltsame Gesicht in den Baumwurzeln?) doch etwas weit hergeholt zu sein. Auch die Route unseres Unterdeckler-Trios scheint deutlich länger zu sein als die der Delta-Schicht.
Dafür funktioniert aber die Szene mit dem Null-G-Bereich und dem Deflektor wieder ausgesprochen gut. Vor allem ist es schön mal zu sehen, wie dieser von Ransom wirklich gut genutzt wird. Natürlich geschieht das gerade dann, wenn unsere Freunde dort aufschlagen. Das ist nicht nur eine schöne Referenz, sondern es ist auch gut anzusehen.
Natürlich muss an dieser Stelle auch noch die Delta-Schicht erwähnt werden, mit denen man dann tatsächlich ein freundschaftliches Gespräch anfängt. Und ich gebe zu: Auch ich habe ihnen geglaubt und war dann vom “Verrat” völlig überrascht. Genau genommen werden unsere Freunde sogar zweimal aufs Kreuz gelegt.
Aber nichtsdestotrotz haben sie schönen Zusammenhalt gezeigt, mit Ausnahme von Rutherford vielleicht. Ein bisschen Abnutzungserscheinungen zeigen sich aber dennoch langsam, denn im Grunde ist das jetzt für unsere Helden nicht unbedingt neu.
T’Ana & Shaxs
Und dann sind da noch die guten Charakterszenen. Zum einen hat man die Chance genutzt, die Beziehung von T’Ana und Shaxs zu vertiefen und uns dort neue Einblicke zu gewähren. Das ist zwar auch mit Humor versehen, funktioniert in dem Kontext aber ausgesprochen gut. Und auch die schwarz-weiße Umgebung auf dem Holodeck ist eine nette Idee und Referenz auf Captain Proton in “Voyager”.