Supermans finale Mission, oder etwa doch nicht? Wir schauen uns den neuen Comic an.
Inhalt (Klappentext)
Superman will auf dem finsteren Planeten Warworld die letzten Überlebenden eines Stammes seiner Heimatwelt befreien, die der Despot Mongul dort versklavt hat! Doch die Kräfte des einstigen Mannes aus Stahl schwinden immer mehr. Daher hat er eine Reihe eher zwielichtiger Helden um sich geschart, die ihn nach Warworld begleiten sollen – die Authority, zu der etwa Manchester Black, Midnighter und die Hexe Enchantress gehören! Doch ihre Mission scheint von Anfang an zum Scheitern verurteilt, und schließlich findet sich ein geschwächter Superman als Gladiator in der Arena von Warworld wieder! Ist Superman bereit zu töten … oder mit dem Schwert in der Hand zu sterben?
Kritik
Die “Warworld”-Saga ist der nächste Band in der “Superman”-Reihe. Zeichnungstechnisch mag man hier nicht ganz auf dem sonstigen Niveau sein, dafür wirken manche Figuren manchmal etwas abstrakt und kantig. Allerdings unterstützt dies auch die dunkle Atmosphäre, die sich durch den Band zieht. Positiv ist natürlich, dass man auch bei den Kämpfen immer genug Details erkennen kann. Und auch die Figuren kommen durch die Bank weg gut rüber und transportieren ihre Emotionen.
Dass Superman nach Warworld zieht, ist nicht neu. Schon in den 80ern war er in der dortigen Arena “Gast”. Nun gab es seither natürlich eine Unzahl an Reboots (oder Crisis.. Crisis-es?), die Arena gibt es logischerweise aber auch in diesem Band. Der Gegner ist Mongul und Supies Begleiter sind diesmal auch nicht ganz ohne, denn er ist mit der Authority unterwegs. Klar, dass bei einem Angriff auf Warworld auch viele Kampfszenen eingebaut wurden (erneut: Arena), aber diese halten sich zum Glück mit Charakterszenen die Waage.
Bei so einer Geschichte ist natürlich zu erwarten, dass nicht alles ohne Verluste abläuft. Und so trifft es in diesem Band auch diverse Helden. Und dann ist da noch der Schock, dass Superman stirbt…
Okay, okay, so weit geht es dann doch nicht, obwohl es mehrmals so aussieht. Das hatte sich ja in den letzten Bänden angekündigt durch die mysteriöse Prophezeiung aus der Zukunft, aber diesen letztlichen Schritt macht man dann doch nicht. Aber was nicht ist, das kann ja noch werden, immerhin wird die Geschichte nicht aufgelöst und endet erwartungsgemäß in einem Cliffhanger. Es wäre auch etwas zu viel des Guten gewesen, dass Ganze noch ad hoc aufzulösen.
So kommt die Verzweiflung ganz gut rüber und auch das Massaker an den Unschuldigen nimmt unsere Helden sichtlich mit. Daneben gibt es noch die ein oder andere moralische Frage. Etwa, ob die Bewohner von Warworld wirklich befreit werden wollen oder man sie zu ihrem Glück zwingen soll? Und natürlich die Kernfrage von Superman wird ebenfalls aufgeworfen: Soll man die Bösewichter, die ja immerhin hier Sklaven in Massen produzieren, töten oder nicht? Wenn es nach Superman geht, ist die Antwort “nein”, seine Kollegen sehen die Sache eher etwas anders. Und auch das ist immer wieder Streitfrage zwischen Supie und seinem Team, was dem Band nochmal mehr Tiefe verleiht.
Zugegeben, insgesamt erinnert das Ganze schon etwas an die ähnliche Story aus den 80ern. Auch hier ist Superman am Ende das Licht am Ende des Tunnels. Bei dieser Konzentration auf Clark bleibt für die anderen natürlich entsprechend weniger Platz, auch wenn vor allem die Einstiegsgeschichte um das Imperium der Schatten, hier noch etwas mehr Spielraum gibt. Dennoch bekommen fast alle die ein oder andere kleinere Szene, um zu glänzen.