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StartSF ZoneThe OrvilleRezension: The Orville 3x02 - "Schattenreiche" / "Shadow Realms"

Rezension: The Orville 3×02 – “Schattenreiche” / “Shadow Realms”

In der zweiten Folge der dritten Staffel erkundet die Orville eine bisher unerforschte Region des Weltraums. Warum diese Episode echt spooky ist, lest ihr in unserer ausführlichen Review. SPOILER-ALARM!

Handlung

Vizeadmiral Paul Christie (James Read) kommt an Bord der Orville, um die Leitung einer diplomatischen Mission zu übernehmen. Die Planetenunion intensiviert ihre Bemühungen, die bilateralen Beziehungen mit den Krill zu verbessern. Eine erste Annäherung und Kooperation hatte es bereits im Rahmen der Kaylon-Krise gegeben. Die neuerliche Verhandlungsrunde hat auch das Ziel, der Planetenunion Zugang zum Naklav-Sektor zu verschaffen – einem Teil der bisher noch unerforschten ‘Kalarr-Ausdehnung’, die nur über das Territorium der Krill zu erreichen ist.

Admiral Christie ist aber nicht nur Diplomat, sondern auch der Ex-Mann von Dr. Finn (Penny Johnson Jerald). Ihre Beziehung liegt allerdings schon viele Jahre zurück. Während Dr. Finn schon lange mit ihrer gescheiterten Ehe abgeschlossen hat, hegt Christie noch immer Gefühle für seine Ex-Frau. Und das macht er ihr auch deutlich.

Wenig später kommt eine Krill-Delegation an Bord, um die Verhandlungen aufzunehmen. Admiral Christie gelingt es sodann, eine Übereinkunft mit Krill-Botschafter K.T.Z. (John Fleck) zu erzielen: Im Austausch für Harcarium-Abbaurechte im Obrall-System genehmigen die Krill die Erforschung des Naklav-Sektors. Allerdings darf zunächst nur ein einziges Unionsschiff das Krill-Territorium durchqueren und das auch nur mit installiertem Peilsender.

Die Krill warnen Captain Mercer (Seth MacFarlane) allerdings eindringlich davor, den Naklav-Sektor zu bereisen. Ihren heiligen Texten zufolge sei dies nämlich ein Ort, an dem gefährliche Dämonen leben. Diese nähmen fremde Körper in Besitz und seien so gefährlich, dass die Orville im Ernstfall nicht darauf hoffen dürfe, von den Krill gerettet zu werden. Zum Abschied widmet Botschafter K.T.Z. der Orville-Crew noch ein Gebet – eines für Todgeweihte.

Allen Warnungen zum Trotz macht sich die Orville auf den Weg in den Naklav-Sektor. Admiral Christie bleibt derweil an Bord, da er von dieser Region des Weltalls fasziniert ist. Und weil er darauf hofft, weitere Zeit mit Claire verbringen zu können.

Im Naklav-Sektor angekommen, entdecken Mercer und Co. eine scheinbar verlassene Raumstation, die sogleich erkundet wird. Im Inneren der Station stößt das Erkundungsteam auf seltsame Pflanzen. Eine davon ‘haucht’ Admiral Christie direkt ins Gesicht.

Zurück an Bord der Orville entwickelt der Admiral plötzlich unbekannte Krankheitssymptome. Schnell wird klar, dass hier eine Art biologischer Transformationsprozess stattfindet. Christie wachsen zunächst zusätzliche Augen, später werden dann auch seine eigenen durch fremdartige ersetzt. Noch während Dr. Finn nach einem Heilverfahren sucht, flieht Christie aus der Krankenstation. Er deaktiviert die Hauptenergie des Schiffes und sucht im Schutze der Dunkelheit nach weiteren Wirtskörpern (…)

Drehbuch

Das Drehbuch zu “Shadow Realms” stammt von zwei waschechten “Star Trek”-Veteranen: Brannon Braga (56) und André Bormanis (63). Braga ist vor allem für seine zahlreichen Drehbücher für “The Next Generation”, “Voyager” und “Enterprise” sowie für die beiden TNG-Kinofilme “Generations” und “First Contact” bekannt. Bormanis war bei “The Next Generation” (ab 1993), “Deep Space Nine” und “Voyager” vor allem als wissenschaftlicher Berater tätig. Er kann aber darüber hinaus auch insgesamt 19 Autoren-Credits vorweisen (VOY & ENT).

Episodentitel

Der Titel “Schattenreiche” (“Shadow Realms”) bezieht sich auf die Vorstellung von einer jenseitigen Unterwelt, wie sie in den Mythen vieler irdischer Kulturen vorkommt. Die Krill bezeichnen die Kreaturen, die im Naklav-Sektor leben, als “Dämonen”; also als eine Art ‘Geistwesen’, die im Auftrag des Bösen handeln. Dämonen werden in einigen Mythologien aber auch als ‘Mischwesen’ beschrieben.

Die Orville-Crew findet allerdings heraus, dass sich hinter diesen “Dämonen” eine humanoide, aber biologisch teilweise völlig andersartige Spezies verbirgt. Diese pflanzt sich scheinbar durch die Übernahme von Wirtskörpern fort, die wiederum einem biologischen Transformationsprozess unterzogen werden. Ob diese Kreaturen auch wirklich im Dienste des Bösen stehen, lässt die Episode mitunter offen. Es deutet aber einiges darauf hin.

Story

Da das Drehbuch von zwei ehemaligen “Star Trek”-Autoren stammt, liegt es auf der Hand, dass Inhalt und Dramaturgie der Episode durch “Star Trek” beeinflusst sein könnten. Dem ist auch so, was der Episode an vielen Stellen zweifelsohne zum Vorteil gereicht. Auf der anderen Seite muss sich “The Orville” (erneut) den Vorwurf gefallen lassen, nicht sonderlich originell zu sein, was die Entwicklung neuartiger Science-Fiction-Geschichten angeht.

Die erzählerischen beziehungsweise stilistischen Parallelen zu Trek-Episoden wie “Shades of Grey” (TNG 2×22 “Kraft der Träume), “Genesis” (TNG 7×19), “Identity Crisis” (TNG 4×18 “Der unbekannte Schatten”), “Night” (VOY 5×01 “Nacht”) oder auch “The Adversary” (DS9 3×26 “Der Widersacher”), “Broken Bow” (ENT 1×01 “Aufbruch ins Unbekannte”) sowie “Star Trek: First Contact” sind mehr als offensichtlich. Man könnte auch noch einige weitere Episoden aufzählen, die eine ähnliche Metamorphose-Geschichte erzählen oder ebenfalls auf einer Horror-Atmosphäre basieren. Die genannten Trek-Episoden waren aber wohl die Hauptinspirationsquellen für Bragas und Bormanis Drehbuch.

Der sternenlose Naklav-Sektor gleicht jedenfalls der “Leere” in “Voyager” (VOY 5×01). Ebenso wie Commander Riker in “Shades of Grey” wird auch Admiral Christie von einer fremden Pflanze infiziert. Dessen Transformationsprozess erinnert derweil an jenen von Geordi La Forge und Susanna Leijten (Tarchannen III-Kreaturen) in “Identity Crisis” oder auch an Worfs evolutionäre Rückentwicklung in “Genesis”.

Jene legendäre TNG-Episode dürfte aber vor allem hinsichtlich der Dramaturgie Pate gestanden haben. Die Übereinstimmungen sind teilweise frappierend. An einigen Stellen lassen sich dann auch noch Einflüsse aus “Der Widersacher” (Szene mit LaMarr in der Leitungsröhre) und “Aufbruch ins Unbekannte” (an der Decke krabbelnde Wesen wie seinerzeit die Suliban) ausmachen.

Hinsichtlich ihrer Art der ‘Fortpflanzung’ erinnern die Orville-Dämonen auch ein wenig an die Borg, wobei deren Assimilierungsprozess nicht kybernetisch, sondern biologisch erfolgt. Ich fühlte mich auch teilweise an die Kobali aus der “Voyager”-Episode “Ashes to Ashes” (VOY 6×18 “Asche zu Asche”) oder an “The Swarm” (VOY 3×04 “Der Schwarm”) erinnert.

Dramaturgie

Inhaltlich ist das also gewiss nichts Originelles, was uns “Schattenreiche” hier erzählt. Gleichwohl wurde hier nicht einfach nur eins zu eins kopiert, sondern vielmehr neu arrangiert. Ob das nun legitim ist oder nicht, muss jeder für sich beantworten.

Das ändert aber so oder so nichts an der Tatsache, dass diese Episode hinsichtlich ihrer Dramaturgie richtig stark ist. In meiner letzten Rezension hatte ich noch das eher dürftige Pacing von “Elektrische Schafe” kritisiert. In dieser Folge kratzt man diesbezüglich nun aber sogar an der Perfektion. “Schattenreiche” ist zwar mit mehr als einer Stunde Laufzeit erneut recht lang geraten, Durchhänger gibt es aber keine. Im Gegenteil: Man muss den beiden Autoren hier einfach ein ganz großes Kompliment aussprechen, denn die Episode ist ungemein ausgeglichen. Mir fallen nicht allzu viele Science-Fiction-Episode ein, in denen ruhige Charaktermomente und spannende Action so perfekt ausbalanciert sind wie hier.

“The Orville” scheut sich auch nicht davor, die handelsüblichen 45 bis 50 Minuten Laufzeit großzügig auszuweiten, sofern dies dem Storytelling zuträglich ist. Und diese Rechnung geht in “Schattenreiche” auch voll auf. Im Gegensatz zu vielen Folgen von “Discovery” und “Picard” nimmt sich “The Orville” ganz (selbst-)bewusst die nötige Zeit, um die einzelnen Handlungsstränge und Background-Stories auch bedächtig zu erzählen. Das viel zitierte Erzähl-Dogma “Show, don’t tell” wird hier wirklich noch beherzigt.

Gelungen ist auch der Aufhänger der A-Story, nämlich die religiösen Überlieferungen der Krill. Auf der einen Seite finde ich die Botschaft, dass in vielen Mythen auch ein wahrer Kern stecken kann, absolut zutreffend. Mythen sind zwar keine wissenschaftlich fundierten Theorien (Logos), aber oftmals auf Metaphern basierende Interpretationen von menschlichen Wahrnehmungen und tatsächlichen Erfahrungen. Und auf der anderen Seite ist eine solche Kontextualisierung eben auch ein Beleg für gutes Storytelling. Die Begegnung mit den “Dämonen” kommt nicht einfach aus der Kalten, sondern wird behutsam angebahnt. Wir haben es also mit keinem plumpen Plot Device zu tun, sondern mit einem schönen Bezug zur bereits etablierten Krill-Kultur. Genau so betreibt man ein überzeugendes Worldbuilding, nämlich indem man Querverbindungen zur früheren Episoden aufbaut.

Eine weitere Verbesserung im Vergleich zur letztwöchigen Episode ist die Tatsache, dass “Schattenreiche” wieder eine echte B-Story hat. Der Handlungsstrang um Dr. Finn und ihren Ex-Mann bietet dem Publikum weitere Einblicke in Penny Johnson Jeralds Charakter und ist zudem sinnvoll mit der A-Story (Erforschung der fremden Raumstation) verwoben. Das ist auch der Grund, weshalb diese Episode im Vergleich zu “Elektrische Schafe” durchgängig unterhält und es hier keine erzählerischen Leerstellen gibt.

Nachdem ich in der letzten Woche mit dem – in meinen Augen weitestgehend erwartbaren – Ausgang der Episodenhandlung haderte, bin ich in dieser Woche wieder etwas zufriedener mit dem Episodenfinale. Ein Happy End bleibt aus und bietet sogar noch die Option für eine spannende Fortsetzung. Dadurch hebt sich “Schattenreiche” inhaltlich auch von “Genesis” oder “Der unbekannte Schatten” ab, wo am Ende alles wieder auf Null gestellt wurde.

Inszenierung

“Schattenreiche” wurde von Jon Cassar (64) inszeniert. Der Kanadier ist ein erfahrener Produzent und Regisseur und seit 30 Jahren in Hollywood unterwegs. Seine Vita liest sich recht abwechslungsreich und reicht von eher Action-lastigen Serien wie “Kung Fu” (1993) und “Baywatch Nights” (1996/97) über Polit-Formate wie “The Kennedys” (2011) bis hin zu Thriller-/Drama-Serien wie die Erfolgsserie “24: Live Another Day”(2014). Auch das Mystery- bzw. Science-Fiction-Genre zählt zu Cassars Wirkungsfeldern, darunter Serien wie “Continuum” (2012) und “PSI Factor – Chronicles of the Paranormal” (1996).

Die Genre-übergreifende Erfahrung des Regisseurs macht sich in “Schattenreiche” ohne jeden Zweifel positiv bemerkbar. Die Episode ist, wie oben bereits erwähnt, sehr stringent erzählt und dementsprechend flott inszeniert. Die ruhigen Charakterszenen überzeugen ebenso wie die Action- und Horrorszenen. Im Vergleich zu vielen anderen zeitgenössischen Science-Fiction-Serien wirkt die Inszenierung von “The Orville” auf mich weiterhin etwas konservativer. Man verzichtet noch immer auf unnötigen Firlefanz wie hastige Schnitte oder Lens Flares. Und auch die ruhigeren Charaktermomente kommen ohne übertriebene Dramatik aus, wissen aber dennoch emotional zu bewegen.

Auf der visuellen Ebene spielt “The Orville” weiterhin oben mit. Nie sah die Orville besser aus als in der dritten Staffel. Das Schiff hat nun noch detailliertere Texturen und auch die fremde Raumstation sieht einfach toll aus. Überaus glaubwürdig wirkt in “Schattenreiche” auch das Innere der Raumstation. Die Production Artists und Lichttechniker haben hier wirklich ganze Arbeit geleistet, ebenso die Maskenbildner.

Allen Lobeshymnen zum Trotz ist mir das Grusel-Szenario auf der Orville aber doch ein wenig zu standardmäßig. Das ist zwar alles schön spooky, aber eben auch nicht wirklich originell. Es ist an dieser Stelle schwer zu sagen, was man denn hätte besser machen können. Aber die “Genesis”- oder auch “Jurassic Park”-Anleihen machen die gesamte Szenerie teilweise doch etwas vorhersehbar. Insbesondere die Szene mit Macus und Ty Finn in der Messe hat mich doch extrem an die Küchen-Szene mit Lex und Tim im ersten Teil der Dino-Reihe erinnert. Mir hat hier dann doch irgendwie das Besondere – das Originelle – gefehlt, auch wenn die Episode grundsätzlich spannend und unterhaltsam ist.

Charaktere

“Schattenreiche” schafft den Spagat, sowohl eine Charakterepisode zu sein, als auch dem Ensemble den nötigen Respekt zu erweisen. Hinsichtlich dieses Aspekts habe ich jedenfalls eine deutliche Steigerung zu “Elektrische Schafe” festgestellt.

Dr. Claire Finn

Von den Stammcharakteren steht dieses Mal Dr. Claire Finn im Mittelpunkt der Handlung. Über zu wenig Screen Time können sich die Fans von Penny Johnson Jerald also nicht beschweren, denn die Ärztin spielte auch schon in der letztwöchigen Episode eine prominente Rolle.

Penny Johnson Jerald ist einfach eine wunderbare Schauspielerin, alle Charakterszenen mit ihr sind einfach großartig. Erst jetzt wird mir bewusst, dass ihre doch recht überschaubare Nebenrolle als Captain Kasidy Yates seinerzeit in “Deep Space Nine” verschenktes Potential gewesen ist. Ihre Rolle hätte mehr Screen Time und vor allem auch noch mehr Tiefgang verdient gehabt.

In “Schattenreiche” wird nicht nur ihre freundschaftliche Beziehung mit Kelly Grayson weiter vertieft, sondern auch offenbart, dass Dr. Finn geschieden ist. Wobei ihr Ex-Mann nicht zugleich der Vater ihrer Söhne ist. Die Episode nimmt sich dann auch viel Zeit, die Hintergründe dieser gescheiterten Ehe zu erforschen; wobei klar wird, dass Dr. Finn eine selbstbewusste Frau ist, die weiß was sie will – und was sie nicht will.

Auf der einen Seite ist es lobenswert, dass sich “The Orville” so viel Zeit und Liebe nimmt, die einzelnen Charaktere zu beleuchten und ihnen auf diese Weise Tiefe zu verleihen. Biografische Enthüllungen werden hier nicht – wie oftmals in den aktuellen “Star Trek”-Serien – zwischen Tür und Angel präsentiert, sondern auf bedachte Weise und in einer dafür angemessenen, ruhigen Atmosphäre.

Auf der anderen Seite hat die B-Story von “Schattenreiche” meinem Eindruck nach nicht unbedingt die größte Relevanz für Dr. Finns Charakterentwicklung. Zumindest jetzt noch nicht. Die Episode endet nämlich abermals recht abrupt. Die Ereignisse mit Christie scheinen zwar Finn und Isaac wieder zusammen zu bringen, in der Summe ist mir die Ärztin hier aber doch etwas zu emotionslos. Was Michael Burnham in “Discovery” oftmals zu viel hat, fehlt Dr. Finn hier ein wenig.

Nichtsdestotrotz bleibt positiv festzuhalten, dass die Serie “The Orville” deutlich mehr mit ihrer Ärztin anzufangen weiß als “Discovery” mit Dr. Culber.

Neben den Charakterszenen mit Dr. Finn macht vor allem auch das Privatgespräch zwischen Isaac (Mark Jackson) und Admiral Christie großen Spaß; insbesondere deshalb, weil der Kaylonier noch immer nicht weiß, dass so manche intime Information auch besser intim bleiben sollte.

Ensemble-Show

Auch wenn Dr. Finn im Zentrum der Handlung steht, ist “Schattenreiche” alles andere als eine One-Woman-Show. Denn auch die übrigen Crewmitglieder bekommen hier deutlich mehr zu tun als noch im Staffelauftakt. Am Ende findet zwar Dr. Finn die rettende Lösung (Virus), auf dem Weg dorthin tragen aber auch Mercer, Grayson, LaMarr, Keyali und Co. ihren Teil dazu bei, die Gefahrenlage zu beherrschen.

Man sieht also: Mit dem richtigen Drehbuch und der richtigen Laufzeit kann man auch heute noch Episoden produzieren, die einerseits Charakterentwicklungen ermöglichen, andererseits aber auch dem Ensemble-Konzept Rechnung tragen.

Schlussbetrachtung

Folge 2 der dritten Staffel überzeugt mit einer hervorragenden Inszenierung, cooler Action samt Grusel-Faktor sowie zahlreichen Eye Candies. Zudem ist die Serie weiterhin ernsthaft darum bemüht, die verschiedenen Figuren glaubhaft und bedächtig weiterzuentwickeln.

Hinsichtlich der erzählten Geschichte fehlt “The Orville” aber weiterhin das gewisse Etwas. Auch die Story von “Schattenreiche” wirkt abermals wie eine Zusammenstellung alter “Star Trek”-Geschichten, ohne dass man hier zwangsläufig den Eindruck gewinnen müsste, es mit einem lauwarmen Aufguss oder gar einem dreisten Plagiat zu tun zu haben. Das ist gewiss nicht der Fall, aber es fehlt eben doch der originelle Faktor. Das gilt insbesondere auch für die Auflösung der Geschichte, die erneut recht generisch und ad-hoc (Virus als Deus ex machina) daherkommt. Große Schreibkunst ist das eher nicht.

Was den Humor betrifft, so ist “Schattenreiche” wieder etwas lustiger als “Elektrische Schafe”. Nichtsdestotrotz würde ich mir wünschen, dass die humoristischen Szenen im weiteren Verlauf der Serie noch weiter zunehmen. “The Orville” lebt eben auch vom Charme des Witzes.

Episodeninfos

SerieThe Orville: New Horizons
Episoden-Nr.28 (Staffel 3, Folge 2)
OriginaltitelShadow Realms
Deutscher TitelSchattenreiche
DrehbuchBrannon Braga & André Bormanis
RegieJon Cassar
US-Erstausstrahlung09. Juni 2022
DE-Erstausstrahlung10. Juni 2022
Laufzeit65 Minuten

Bewertungsübersicht

Handlung
Dialoge
Charakterentwicklung
Action & Effekte
Spannung
Humor
Anspruch

Fazit

Klare Tendenz nach oben! Auf der Charakter-Ebene bleibt "The Orville" stark und auch bezüglich der Inszenierung gewinnt die dritte Staffel ordentlich an Fahrt. Auf der kreativen Ebene hat die Serie allerdings noch großes Entwicklungspotential, denn hier fehlt es weiterhin an originellen Story-Elementen.
Matthias Suzan
Matthias Suzan
Matthias' Leidenschaft für "Star Trek" wurde 1994 mit knapp zehn Jahren durch "The Next Generation" geweckt. TNG und DS9 sind bis heute seine Lieblingsserien. Es sind vor allem die politischen, gesellschaftlichen und menschlichen Themen des Trek-Universums, die ihn faszinieren. Aber auch die vielen, tollen Raumschiffe haben es dem passionierten Modellbauer angetan. Matthias ist seit 2017 Teil der TZN-Redaktion.

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Die Ähnlichkeiten zu den genannten Episoden ist zwar vorhanden, aber einem eingefleischten SF-Fan fällt unweigerlich ins Auge und Ohr, das hier wohl eher “ALIEN” die Vorlage der Episode war. Sei es der Soundtrack oder die Inszenierung.

Klare Tendenz nach oben! Auf der Charakter-Ebene bleibt "The Orville" stark und auch bezüglich der Inszenierung gewinnt die dritte Staffel ordentlich an Fahrt. Auf der kreativen Ebene hat die Serie allerdings noch großes Entwicklungspotential, denn hier fehlt es weiterhin an originellen Story-Elementen.Rezension: The Orville 3x02 - "Schattenreiche" / "Shadow Realms"
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