Wir sehen uns den neuen “Overwatch”-Band an.
Inhalt (Klappentext)
Das Overwatch-Team ist aufgelöst, aber Tracers Zeit im “Ruhestand” ist vorbei! Als der Omnic Iggy Tracer zeigt, unter welchen schlimmen Zuständen die Omnics in London leben müssen, will Tracer helfen. Das könnte allerdings schwierig werden, vor allem, da höhere Mächte in den Konflikt zwischen Menschen und Omnics in London verwickelt sind …
Kritik
Der neue “Overwatch”-Comic dreht sich um Tracer, wie der Titel ja schon vermuten lässt. Zeichnungstechnisch ist das hier etwas plumper geraten, sodass der Detailgrad nicht so hoch ist wie etwa in Superhelden-Comics (Referenzwerk). Zwar kann man immer noch genug erkennen, es fällt aber durchaus auf, dass eher einfarbige Flächen vorherrschen und auch die Gesichtszüge eben nicht ganz so weich sind, wie man es vielleicht von anderen Orten kennt.
Immerhin kann die Story auf Charakterebene wieder punkten. Tracer freundet sich hier mit den Omnics an. Dass nicht alle der Roboter böse sind, ist eine durchaus wichtige Botschaft, die man auch in die heutige Welt übertragen kann. Doch was dann passiert, ist leider etwas altbacken. Denn natürlich wird der Anführer der Omnics ermordet und natürlich gibt man den Menschen, allen voran Tracer, die Schuld. Und selbstredend gibt es auf beiden Seiten wieder Kriegstreiber, die sofort zum All-Out-War aufrufen.
Auch muss man sich fragen, warum Tracer das Ganze dann derart eskalieren lässt, statt sofort das Gespräch zu suchen. Okay, es ist klar warum: Damit sie später, in einem spiegelbildlichen Anschlag, ihre Freundin retten kann und sie so als Charakter reift. Ein bisschen konstruiert wirkt das aber schon. Und auch Widowmaker darf wieder als die Böse herhalten. Immerhin gibt es auch einen Gastauftritt von Winston.
Spoiler
Am Ende kommt es wie so oft auf die Vernunft an, die an dieser Stelle tatsächlich siegt. Es kommt schließlich doch noch ein brüchiger Frieden zustande. Das wertet den Band allein von der Botschaft her durchaus auf, auch wenn der Rest halt leider etwas vorhersehbar bleibt.
Bei einem Comic zu Overwatch stellt sich natürlich auch die Frage, wie die Fähigkeiten der einzelnen Charaktere dargestellt werden. Hier hat man Tracers Zeitsprünge quasi so wie im Spiel eingebaut, in dem sie quasi von einer Stelle zur anderen hüpft. Das weckt für Kenner der Materie natürlich positive Assoziationen. Schön auch der Kniff am Ende, wo Tracers Zeitsprünge eben derart schief gehen, dass sie sogar mehrfach getroffen wird. Hier hat man wirklich mitgedacht und ihre Fähigkeiten sinnvoll eingebaut.