Wir sehen uns den neuesten Marvel-Streich bei Cross Cult an.
Inhalt (Klappentext)
Ein epischer Fantasyroman über einen von Odins größten Helden. Tyr, Gott des Krieges und älterer Bruder von Thor, geht auf eine Reise, um sich seinen Platz an Odins Seite zu sichern. Unterstützt vom jungen Bjorn Wolfbane und der betörenden Lorelai, macht sich das Trio auf, um ein Stück vom Schwert des Feuerriesen Surtur zu stehlen, mit dem dieser eines Tages Ragnarök heraufbeschwören und Asgard zerstören wird. Doch das feurige Muspelheim ist voller Vulkantrolle, Lavakraken und Surturs Brut mörderischer Krieger. Tyr muss all dem trotzen, denn sonst wird er die Apokalypse auslösen und sein Name auf ewig verflucht sein.
Kritik
Die Marvel-Romane bei Cross Cult gehen weiter und wie es der Titel schon sagt liebt mit dem „Schwert des Surtur“ ein weiterer Asgard-Roman vor. Diesmal ist der Held Tyr, der auszieht, das titelgebende Schwert zu suchen.
Moment, wer ist Tyr? Werden nun sicher einige Fragen. Tyr ist ein weiterer Bruder von Thor (neben Balder), von dem die wenigsten allerdings bislang etwas gehört haben dürften. Selbst ich bin jetzt nicht so Marvel Comicaffin, um sagen zu können, inwieweit der gute Mann dort schonmal aufgetaucht ist. Neben Tyr sind dann noch Bjorn und die ebenfalls etwas, auch aus Mythologien, bekanntere Lorelei mit von der Partie. Letztere ist vor allem durch ihren Einfluss auf Männer bekannt.
Die Geschichte selbst beginnt dabei wie eine typische Heldenquest. Drei Recken brechen auf, um ein MacGuffin zu suchen und müssen dabei diverse Abenteuer bestehen. So gesehen also mehr vom Gleichen?
Nicht ganz. Der Auftakt wirkt, wie erwähnt, alt bekannt und kommt durchaus etwas langweilig daher. Auch die ersten Kämpfe, welche die drei bestreiten müssen, sind jetzt vielleicht nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Dies dient natürlich dazu, die Charaktere einzuführen und beim Leser bekannt zu machen. Soweit ist das solide, wenn auch sicher kein Highlight.
Zum Glück schafft der Autor es aber, nach der Hälfte des Bandes die ein oder andere überraschende Wendung einzubauen. Ohne hier groß spoilern zu wollen, ist nichts hier, wie es scheint. Das mag jetzt an manchen Stellen vielleicht auch nicht unbedingt verwunderlich sein, hat zumindest mich aber durchaus nochmal kalt erwischt, obwohl ich sonst eigentlich immer recht gut darin bin, sowas zu durchschauen.
Und der Held, Tyr, lernt zwar im Laufe des Bandes ein wenig Demut, hier glänzen aber vor allem die Bösewichter, die eine regelrechte Wandlung durchmachen und am Ende anders dastehen als… aber gut, auch das wollen wir hier nicht spoilern.
Nur soviel an dieser Stelle noch: ein richtiges Happy End gibt es eigentlich nicht. Okay, eigentlich schon irgendwie, aber es bleibt durchaus ein bitterer Nachgeschmack, was natürlich ebenfalls positiv anzumerken ist, und die Geschichte hervorhebt.