Das Special zu Infinite Frontier bei uns im Review.
Inhalt (Klappentext):
Superboy ist aus der Zukunft in die Gegenwart zurückgekehrt … doch was er im 31. Jahrhundert erfuhr, hat ihn zutiefst schockiert. Denn laut Geschichtsschreibung wird sein Vater Superman sterben – und zwar hier und jetzt, als durch einen Dimensionsriss kriegerische Kreaturen aus einer anderen Wirklichkeit über die Erde herfallen. Dennoch stellen sich Vater und Sohn der Bedrohung, um die Welt zu retten … während sich in den Tiefen des Alls eine andere Gefahr erneut erhebt, die der Mann aus Stahl vor langer Zeit bekämpfte und besiegt glaubte! Supermans Start in die aufregende neue Infinite Frontier-Ära, die kein Fan verpassen darf
Kritik
Das Infinite Frontier-Special zu Superman stellt in gewisser Weise den letzten Auftritt von Superman dar, denn für den Mann aus Stahl stehen große Veränderungen an. Welche das sein wird, nun, das wird in diesem Band leider noch nicht enthüllt, auch wenn Hinweise gegeben werden.
Zeichnungstechnisch ist vor allem die erste Hälfte etwas gewöhnungsbedürftig, denn hier wirken unsere Helden etwas kantiger, was vor allem in den Gesichtern zu sehen ist, und auch die Hintergründe etwas einfacher gehalten. In der zweiten Hälfte hat man dann aber wieder das übliche Niveau erreicht, bei dem die Helden etwas weicher, aber die Welt auch bunter, aussieht. Was die Hintergrunddetails angeht ist, trotz des etwas dunkleren Settings, immer alles gut erkennbar und die Gesichtszüge der Charaktere können auch ihre Emotionen transportieren.
Die Story handelt mal wieder von einem Kampf gegen Aliens. Zum einen im Orbit der Erde, zum anderen, im zweiten Teil, auf einem Planeten, den Superman früher schon besucht hat. Dort geht es gegen die Schattensaat, eine Art Parasit, welcher die dortigen Bewohner befallen hat. Das ist an und für sich nichts Neues und wenn es nur um die Action oder die Handlung mit den Aliens ginge, würden beide Storybögen keinen Lorbeerpreis gewinnen.
Allerdings nutzt man die Story, eine Geschichte zwischen Jon und Clark zu erzählen. So rücken die beiden hier noch enger zusammen und Jon muss sich seinen Ängsten stellen, das Superman sterben könnte. Immerhin sollen diese Einsätze, wie er aus der Zukunft weiß, die letzten für seinen Dad sein. Das man Superman nicht tötet, kann sich vermutlich jeder Comickenner ausmalen, so das klar ist, das dies irgendwie verhindert werden wird.
Doch auch darum geht es eigentlich nicht, denn es geht ums Altern und darum, wie Jon Supermans Nachfolge antreten kann. Dies ist in schönen Gesprächen aufgeführt, welche die beiden Helden miteinander führen und bei denen jeder etwas von seinem Standpunkt abweichen muss. Charakterentwicklung pur eben.
Besonders stark wird der Kontrast in der zweiten Hälfte deutlich, denn dort haben sie es mit einem Sohn zu tun, der von seinem Vater schlecht behandelt wurde und deshalb der Schattensaat hilft. Superman-typisch darf der sich am Ende rehabilitieren, die Szenen helfen aber vor allem Jon dabei, sich zu entwickeln. Unkenrufer können an der Stelle natürlich einwenden, dass das Ganze etwas konstruiert ist, um eben die beiden Supermänner zusammen zu führen – was natürlich auch stimmt – aber wenn es derart gut umgesetzt ist wie hier, kann man schonmal ein Auge zudrücken.
Fazit
Die Story lebt von ihren Charakterszenen, denn die üblichen Kloppereien locken hier keinen hinterm Ofen hervor. Aber die beiden Helden müssen sich hier der Frage stellen, wann ein Elternteil Platz für die nächste Generation macht, und das ist einfach stark und liebevoll umgesetzt.
Bewertung [usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Philip Kennedy Johnson, Phil Hester |
Zeichner: | Scott Godlewski, Norm Rapmund |
Originaltitel: | Superman 29-34 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2021 |
Übersetzer: | Christian Heiß |
Seitenanzahl: | 124 |
Preis: | 15.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-2687-6 |
Verlag: | Panini |