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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars - Die Hohe Republik: Aus den Schatten"

Rezension: “Star Wars – Die Hohe Republik: Aus den Schatten”

Wir sehen uns den neuesten Streich der Hohen Republik an.

Inhalt (Klappentext):

Aus den Schatten (Panini)
Aus den Schatten

Kritik

Zeitgleich mit „Kampf um Valo“ erschien auch „Aus den Schatten“, welches einen weiteren Roman im Fahrwasser der Hohen Republik darstellt. Genauer gesagt aus der zweiten Phase der ersten Phase. Klingt kompliziert? „Die Hohe Republik“ erscheint in drei Phasen, die wiederum in jeweils drei Phasen unterteilt sind. Mehr als genug Stoff also für die Zukunft, immerhin ist diese Woche auch das erste Spiel aus jener Zeit angekündigt.

Der Roman springt dabei sofort ins Geschehen. Oder besser: Er setzt nochmal ca. fünf Wochen nach „Kampf um Valo“ an. Marchion Ro hat seinen Jedi-Gefangenen verloren (siehe „Das Licht der Jedi“), Valo liegt in Trümmern und überhaupt gibt es da ja noch Mari San Tekka, die ja die Hyperraumpfade der Nihil voraussagt. Und wer jetzt denkt „Hä?“, der liegt richtig, denn das werden wir wohl alles erst in „Im Zeichen des Sturms“ lesen, das leider erst im Februar bei Blanvalet erscheint. Darüber habe ich mich ja bereits in der Rezension zu „Kampf um Valo“ ausgelassen.

Zwar setzt der Band nicht unbedingt voraus, das man diese Vorgeschichte kennt, da er, von diesen Erwähnungen am Anfang abgesehen, seine eigene Geschichte schreibt. Vor allem für Detailversessene Fans ist es aber doch etwas schade. Vor allem da in späteren Phasen der Hohen Republik eine noch tiefere Verzahnung zu erwarten ist. Wenn die Veröffentlichungspolitik dann weiter so ist, darf man als deutscher Leser (oder Star Wars-Fan) teilweise wieder schwarz sehen…

Doch zurück zur Geschichte selbst. Die zieht diesmal extrem schöne Anleihen an die Legends. Denn die Nihil bauen den Prototyp eines Gravitationsprojektors. Der wird 200 Jahre später zur Zeit des Imperiums bei den berühmten Interdictor- bzw- Abfangkreuzern in der deutschen Fassung, eingesetzt. Oder sagen wir mal, im alten Kanon war es so, denn im neuen Disney-Kanon verzichtet man bisher auf Auftritte des Schiffstyps. Eine nette Referenz, die vor allem Hardcore-Fans ansprechen dürfte.

Ansonsten sind die aus der Hohen Republik bekannten Helden an Bord, wobei sich Ireland auch hier wieder auf „ihre“ Truppe konzentriert. Also die eher Jugendlichen Charaktere rund um Vernestra Rwoh. Wobei, so jugendlich sind diese und das Buch jetzt nicht, denn es geht schonmal etwas blutiger zur Sache. Der Band ist daher am ehesten zwischen dem Jugendband („Kampf um Valo“) und „erwachseneren“ Geschichten (wie „Licht der Jedi“) anzusiedeln.

Auffallend ist hier weiterhin, das die Charaktere zwar immer noch genug Raum haben, um stellenweise zu glänzen, die eigentlichen Helden sind aber diesmal wieder andere Personen, allen voran die Forscherin Sylvestri. Ob die in den Folgebänden nochmals auftritt, bleibt abzuwarten, hier macht sie in jedem fall eine gute Figur, da sie auch eine Charakterentwicklung durchmacht und daher gleich sympathisch ist. Doch sie ist nicht die einzige neue Figur, die in Stellung gebracht wird. So werden mit den Grafs und San Tekkas Grundsteine für spätere Geschichten (bzw. die neue (alte) Trilogie (VII-IX) im Kino) gelegt. Natürlich muss man bei der Fülle an Charakteren aufpassen, nicht den Überblick zu verlieren. Bislang machen sich die Autoren, was das angeht, aber ganz gut, auch wenn einige Fans sicher die Nase rümpfen, ob man diese Beziehung zu den San Tekkas oder den Grafs (aus der Jugendbuchreihe) jetzt unbedingt gebraucht hätte.

Erwähnenswert ist an der Stelle noch, das Syl lesbisch ist. Was in der neuen Trilogie von den Fans bemängelt wurde, wird in den Büchern nun scheinbar immer mehr in den Vordergrund gerückt. Wobei Syl und ihre Partnerin hier ein paar Liebesklischees bedienen, die man so schon aus anderen Romanen kennt. Immerhin wird etwas augenzwinkernd darauf auch eingegangen und das ziemlich deutlich erwähnt. Das auch dieser Part über die Romanzen nicht abstürzt, liegt an den durchaus sympathisch dargestellten Charakteren.

Was auch nicht unerwähnt bleiben soll, sind die Nihil, die hier einen großen taktischen Vorteil verlieren. Als Fan weiß man natürlich, dass diese Technologie erst später (siehe oben) eingesetzt wird, deswegen ist es fast schon obligatorisch (sprich: vorhersehbar) wie diese Handlung ausgehen wird. Da sie aber auch noch eine wertvolle Ressource verlieren, ist auch dieser Band letztlich entscheidend für den weiteren Verlauf der High Republic-Ära.

Fazit

Obwohl stellenweise klischeebelastet und vorhersehbar, vermag der Band durch die gute ausgearbeiteten Charaktere zu überzeugen. Vor allem Syl, als Neuzugang, kann die Geschichte mit Leichtigkeit tragen. Da der Roman auch ernstere Töne anschlägt, kann man hier ruhig mal einen Blick riskieren.

[usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Justina Ireland
Originaltitel: Star Wars – The High Republic: Out of the Shadows
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2021
Übersetzer: Andreas Kasprzak, Tobias Toneguzzo
Seitenanzahl: 377
Preis: 16.- Euro
ISBN: 978-3-8332-4083-6
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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