Wir werfen einen Blick auf den nächsten Band der Ära der Hohen Republik.
Inhalt (Klappentext):
Helden wider Willen Die Republik-Schau wird eröffnet! Für dieses beeindruckende Fest zu Ehren der Republik kommen Besucher aus der ganzen Galaxis auf den Planeten Valo. Während seine Freunde sich auf die Veranstaltung vorbereiten, versteckt sich Jedi-Padawan Ram Jomaram an seinem Lieblingsort: einer schmuddeligen Werkstatt, gefüllt mit allerlei Bauteilen und Gerätschaften. Als aber der Sicherheitsalarm auf der nahe gelegenen Crashkuppe ausgelöst wird, macht er sich gemeinsam mit seinem treuen Droiden V-18 auf den Weg, um die Sache zu untersuchen. Dort angekommen entdeckt er, dass jemand Valos Kom-Turm deaktiviert hat. Ein sicheres Zeichen dafür, dass der Planet und die galaktische Weltenausstellung in tödlicher Gefahr schweben. Und tatsächlich: Als Ram sich auf den Weg macht, um die Jedi zu warnen, starten die gefürchteten Nihil einen Überraschungsangriff. Nun ist es an Ram, die Piraten aufzuhalten und einen Hilferuf an die Republik zu senden. Zum Glück erhält er alsbald Unterstützung von unerwarteten neuen Freunden.
Kritik
“Kampf um Valo” ist ein Jugendroman aus dem Ende der ersten Phase der Hohen Republik. Der deutsche Leser startet damit direkt durch, obwohl das Buch sich eigentlich so anfühlt, als würde ein Teil fehlen. Vermutlich handelt es sich bei dem im März als “Im Zeichen des Sturms” bei Blanvalet erscheinenden Roman. Erneut hat man hier also das Nachsehen. Zwar war das bisher nicht unbedingt schlimm, liest man aber “Kampf um Valo” hat man schon irgendwie den Eindruck, etwas verpasst zu haben. Warum sind die Drengir plötzlich mit den Nihil verbündet? Warum kann Disney hier nicht mal was unternehmen und die Lizenz an einen Verlag geben, der die neuen Bücher wie Panini auch zeitnah auf Deutsch bringt? (Wir sind nicht mehr in den 80ern, liebe Leute, das Stiefmütterliche Behandeln von Sci-Fi ist out!).
Doch zurück zur Story an sich. Die setzt eigentlich direkt die Geschichte des ersten Adventure-Bandes fort. Die Jedi um Zeen sind auf der Suche nach einer ominösen Waffe, werden aber zunächst auf Valo gebraucht, welches angegriffen wird. Wer also den Comic kennt, ist hier etwas im Vorteil, es ist aber nicht zwingend erforderlich. Kenner der Vorgeschichte werden allerdings mit einigen Querverweisen belohnt sowie Zeens Rückkehr auf ihre Heimatwelt, was bereits nach dem Comicband überfällig war. Die Hohe Republik greift ja auch in allen Medien, in denen sie erscheint, ineinander, und weckt damit Reminiszenzen an “Schatten des Imperiums”, was sicher auch beabsichtigt ist.
Die Masse macht hier aber noch nicht gleich Klasse. Nach einem durchaus noch akzeptablen Start flacht die Geschichte aber ab und verliert sich in der einfachen Erzählweise, die für Jugendromane typisch ist. Das heißt leider auch, das es eigentlich keine großen Charakterszenen mehr gibt. Diese sind eher zu Anfang eingestreut, wenn Ram und Zeen etwa ihren Weg finden und sich auch fragen, was sie richtig oder falsch machen. Leider war es das dann auch schon für den weiteren Verlauf der Geschichte und die Gefängnisinsassen, die den Jedi später helfen (auch in der Schlacht) bekommen in Folge eigentlich fast mehr Charakterzeit spendiert, als unsere Helden. Wobei wir uns nichts vormachen sollten, auch die Verschwinden am Ende wieder in der Versenkung.
Das “Highlight” in dieser Beziehung ist dann am Ende die Tatsache, das Ram sich der Truppe anschließt. Sein “Er hart nun seine Bestimmung gefunden” kommt aber irgendwie etwas aus heiterem Himmel und wird dafür auch gleich zu enthusiastisch aufgenommen. Anders ausgedrückt: es ist zu konstruiert und dient nur dazu, den neuen Charakter für künftige Projekte in die Gruppe zu schieben.
Hinzu kommt, das sich die Geschichte dann eben in der besagten Schlacht um den Planeten verliert. Zunächst rennt die Truppe durch den Zoo, nur um dann im Anschluss an einem Luftkampf beteiligt zu sein. Immerhin gibt es eine nette Referenz auf eine (geschnittene) Szene aus Episode V, in der die Bösewichter in einen Monsterkäfig gelockt werden. Für eine Jugendgeschichte typisch bleibt das Ganze dabei natürlich unblutig (aka. familienfreundlich). Ansonsten hetzen die Helden aber von einem Schauplatz zum nächsten und schalten nacheinander die Jäger der Feinde aus. Und das liest sich irgendwann leider nur noch langweilig.
Hinzu kommt wie erwähnt der Einsatz der Drengir. Hier gibt es zwar eine kurze Erklärung, warum die Pflanzenwesen auf Seiten der Nihil kämpfen, ob dies aber nur eine einmalige Allianz ist oder nicht, bleibt man uns schuldig. Zumal die Drengir auch relativ schnell davon überzeugt sind, die Seiten zu wechseln und dann kurz darauf auch wieder verschwinden. Auch hier wirkt es fast so, als hätte man die Pflanzenwesen unbedingt noch einbauen wollen (müssen?). Die Ausgangslage mit dem Bündnis hätte dabei sicher Potential, hier wird das Ganze aber leider auch viel zu schnell abgefrühstückt.
Fazit
Einige Aspekte der Geschichte hätten durchaus Potential, leider verliert sich alles viel zu schnell in recht ähnlich ablaufenden Kampfszenen, die irgendwann nur noch langweilig sind. Selbst unter dem Gesichtspunkt eines Jugendromans kann man hier leider nicht besser bewerten.
Bewertung [usr 2.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Daniel José Older |
Originaltitel: | Star Wars – The High Republic: Race to Crashpoint Tower |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2021 |
Übersetzer: | Andreas Kasprzak |
Seitenanzahl: | 208 |
Preis: | 14.- Euro |
ISBN: | 978-3-8332-4084-3 |
Verlag: | Panini |