Wir sehen uns den vorletzten Band der Monster-Edition des Doctors an.
Inhalt (Klappentext):
Der Doktor ist mit Nyssa und Tegan im viktorianischen London – einer Stadt voller Mysterien. Als Nyssa im Britischen Museum entführt wird, müssen der Doktor und Tegan eine Reihe uralter Rätsel lösen. Ihre Suche führt sie über Kontinente und durch die Zeit, denn eine alte, ägyptische Prophezeiung bedroht die Zukunft Englands. Um Nyssa zu retten, muss der Doktor die Pläne des geheimnisvollen Sadan Rassul vereiteln. Doch während nachts Mumien umgehen, regt sich ein uralter Schrecken in seinem Grab. Ein Abenteuer mit dem fünften Doktor, gespielt von Peter Davison, und seinen Begleitern Nyssa und Tegan.
Kritik
Der vorletzte Band der Monster-Edition wirkt ein gutes Stück runder als seine Vorgänger, was zum einen an einer durchaus spannenden Story liegt, zum anderen aber auch daran, das der Doctor nicht nur herumläuft und flapsige Bemerkungen zum Besten gibt (was ja einer der Schwachpunkte der bisherigen Romane war).
Zwar ist der Doctor hier immer noch auf seine Art cool und lässt sich kaum in die Karten schauen, es ist in dieser Geschichte aber erträglich und nicht so karikaturhaft wie in anderen Romanen. Die Gegner dürften allerdings den wenigsten (deutschen) Zuschauern etwas sagen, denn die zugehörige Folge „Pyramids of Mars“ mit dem vierten Doctor, in dem die Osirianer vorgestellt werden, gibt es bislang nicht auf Deutsch. Das Volk hat allerdings in den letzten Comics des zehnten Doctors ein kleines Revival erlebt. Wer diese also kennt, der kann hier womöglich eine Verbindung ziehen.
Die Osirianer entsprechen den alten ägyptischen Gottheiten, was man auch anhand des Covers vermuten kann (Stargate lässt grüßen). Und so führt es den fünften Doctor nach Ägypten, wo ein weiterer Osirianer auferstehen will. Die sich entspinnende Geschichte geht dabei über mehrere Zeiten, die Hauptelemente spielen aber 1896 und 1996. Dabei ist die Story nicht ganz so komplex, wie man anhand der vielen kleinen eingestreuten Momente erwarten würde. Diese wirken stellenweise sogar etwas zuviel, bzw. ist bei manchen der Sinn nicht ganz ersichtlich. Die dahinterstehende Schreibweise ist jedoch durchaus zu loben.
Die Story wirkt an manchen Stellen allerdings ein bisschen zu komplex. Warum sollten die Osirianer sich Nyssa schnappen wollen und sie in die Vergangenheit schicken, statt einfach eine Person in der Vergangenheit selbst zu nehmen? Aber das kann man womöglich noch dem zerrütteten Geist zuschreiben. Charakterlich gibt es zwar auch die eine oder andere Szene, die im Gedächtnis bleibt, eine richtige Weiterentwicklung findet aber nicht statt. Das ist zugegeben bei Doctor Who und vor allem den frühen Romanen auch etwas schwer, hätte die Geschichte aber noch einen Ticken runder gemacht.
Aufgrund der guten Geschichte rund um die Mumien fällt das aber zum Glück kaum auf.
Fazit
Wer Geschichten mit Mumien mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Überdies gibt es auch noch ein Zeitreiseabenteuer mit diversen Verwicklungen, das zwar nicht die Komplexität heutiger Geschichten erreicht (auch wenn es durch die vielen kleinen Zeitsprünge so aussieht), aber dennoch zu gefallen weiß. Da fällt es auch nicht auf, das die Charaktere etwas zu kurz kommen.
[usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Justin Richards |
Originaltitel: | Doctor Who – Sands of Time |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 1995 |
Übersetzer: | Bernd Sambale |
Seitenanzahl: | 400 |
Preis: | 14.- Euro |
ISBN: | 978-3-96658-028-1 |
Verlag: | Cross Cult |