Wir werfen einen Blick auf das neue Abenteuer des Hexers.
Inhalt (Klappentext):
Geralt von Riva ist der Witcher, einer der fähigsten Monsterjäger aller Zeiten: Nie geliebt, aber stets geduldet, sowie irgendwo eine Bestie erledigt werden soll. Doch in einer Welt, in der es immer weniger Monster zu geben scheint, sind Aufträge rar gesät, und vielleicht muss er sein Leben ändern? Dann schickt die Bürgermeisterin von Badreine nach Geralt, und ihn erwarten doch noch einmal grässliche Ungeheuer und düstere Geheimnisse…
Kritik
Der neue Witcher-Band entführt uns in ein neues Abenteuer von Geralt. Zeichnungstechnisch ist man hier bei vielen dunklen Szenen und kantigen Charakteren angekommen, was im ersten Moment gewöhnungsbedürftig ist. Zwar kann man auch bei Kampfszenen in der Dunkelheit noch immer Details ausmachen und es mag ein Stück weit zur düsteren Atmosphäre von Geralts Welt passen, ein bisschen mehr Licht im Schatten hätte hier aber gut getan. Ansonsten erinnern die Charaktere ein wenig an die Computerspiele.
Die Story an sich hat ein paar schöne Gedankenansätze zu bieten, etwa was mit Geralt passiert, wenn es keine Monster mehr gibt. Tatsächlich versucht er sich hier auch mal in anderen Berufen und es scheint kurzzeitig so, als wäre er dafür sogar zu begeistern. Diese Fragestellung begleitet Geralt den ganzen Band hindurch, es ist aber eher Beiwerk, denn es gibt auch hier noch genug Monster, die es zu besiegen gilt.
Dabei gibt es immer wieder Blicke in die Vergangenheit zu einem Jungen, der beim jagen versagt. Erst denkt man, das ist Geralt, später stellt sich heraus, dass es die Erinnerungen des Bösewichts sind – okay, genau genommen gibt es in diesem Band keinen richtigen Bösewicht, wir wollen ihn aber, um nicht zu viel zu spoilern, mal so nennen. Statt zu erklären, warum besagter Unhold so ist, wie er ist, ist das Ganze aber eher verwirrend und unnötig. Die Story hätte auch ohne diese Rückblenden funktioniert und in Anbetracht der späteren Ereignisse haben sie jetzt auch nicht so wirklich einen Impact auf Geralt.
Dafür werden aber an anderer Stelle wieder schöne Facetten der Welt gezogen. Etwa wenn das Misstrauen gegen Hexer von der Bürgermeisterin schön angefacht wird. Oder wenn Geralt auch ohne Geld zurückkehrt, weil er eben doch das richtige tun will und nicht nur auf Geld aus ist. Hier punktet vor allem das Ende, als Geralt die Wahrheit enthüllen will, dann aber feststellt, dass es gar nicht so leicht ist, dies zu tun und manchmal ein wenig Illusion vielleicht nicht ganz so schlecht ist.
Am Ende schlägt man noch den Bogen zur Frage vom Anfang, so das man sagen muss, dass zumindest auf der charakterlichen Seite, der Band alles richtig macht.
Fazit
Etwas gewöhnungsbedürftige Zeichnungen gehen Hand in Hand mit einer Story, die aufgrund ihrer Charakterszenen durchaus zu überzeugen mag und weitere Einblicke in Geralts Welt geben. Wer eh schon der Serie auf Netflix entgegenfiebert, kann durchaus zur Einstimmung zugreifen.
Bewertung [usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Bartosz Strybor |
Zeichner: | Amad Mir |
Originaltitel: | The Witcher – Fading Memories 1-4 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2021 |
Übersetzer: | Joachim Körber |
Seitenanzahl: | 104 |
Preis: | 15.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-2299-1 |
Verlag: | Panini |