Die Comic-Adaption von Grays zweitem Band.
Inhalt (Klappentext):
Als Leia 16 Jahre alt wird, muss sie sich als zukünftige Kronprinzessin Alderaans beweisen. Noch ahnt sie nicht, dass sie bald das gefährliche Geheimnis lüften wird, das hinter dem distanzierten Verhalten ihrer Eltern steckt…
Kritik
Nachdem Claudia Gray vor Jahren schon mit dem überragenden “Verlorene Welten” den neuen Disney-Kanon einläutete, bekam der Roman ja letztes Jahr eine Comic-Adaption. Nun ist Grays zweites Werk, “Prinzessin von Alderaan”, dran. Auch dieses hat nun eine Comic-Adaption erhalten. Die Zeichnungen sind dabei etwa im gleichen Stil gehalten. Sie erinnern damit zwar etwas an die Comics, haben aber noch genug Krieg der Sterne-Anleihen, um die Charaktere weiter vertraut zu halten. Die ersten Seiten, welche eine Rückblende auf Episode III beinhalten, sind dabei sogar farbig gehalten, während der Rest genretypisch schwarzweiss ist. Gelesen wird natürlich wieder von hinten nach vorne.
Während die Story dieses zweiten Bandes in der Romanfassung eher nicht so überzeugen konnte, da wurden ein paar Klischees zu viel bedient, kommt die Comicadaption viel besser daher. Ob dies daran liegt, das man seine Erwartungen nach dem Genuss des Buches etwas nach unten geschraubt hat oder der Comic wirklich so gut ist, ist eine gute Frage. So oder so kann man Leias Werdegang hier aber besser nachvollziehen. So ist es wenig verwunderlich, dass sie sich selbst quasi als kleine Rebellin outet, während ihre Eltern insgeheim selber die Rebellion aufbauen.
In den Büchern ist Leia dann eigentlich schlau genug, dies selber herauszufinden, hier wird sie am Ende mit ihrem Vater konfrontiert. Hier bereits Rückschlüsse zu ziehen, ist aber verfrüht, denn dies ist quasi das Cliffhanger-Ende, das in den zweiten Band überleitet. Zu Beginn sehen wir Leia als 16-Jährige, wie sie ihre Volljährigkeit erhält und sich durch diverse Prüfungen ackert. Dabei wird ihr gutes Gemüt sogleich offenbar, als sie Personen helfen will, seien es Flüchtlinge oder Freunden. Und damit sie auch etwas lernt, muss sie auch den ein oder anderen Fehlschlag einstecken.
Das funktioniert recht gut und bringt auch den Leser näher an Leia als Charakter heran. Andere Charaktere neben ihr kommen allerdings etwas zu kurz und auch die Einführung von Holdo ist hier noch nicht so verdrahtet, wie es später im Roman noch sein wird. Wie gesagt, dies ist ja erst der erste Band. Zudem funktioniert ihre schillernde Haarpracht in einem Schwarzweiss-Comic halt einfach nicht. Lediglich die Pilotin der Tantive erhält hier etwas mehr Freiraum und erweist sich für Leia als gute Hilfe. Aber das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau.
Erwähnenswert ist auch noch der hohe Textanteil des Bandes, was man ja auch schon aus der ersten Comic-Adaption kennt. Durch dieses dicke Büchlein wälzt man sich also nicht mal eben so wie etwa durch andere Comics.
Fazit
Leias Charakterentwicklung wird in diesem Band hervorragend eingefangen und funktioniert schon fast besser als im zugrundeliegenden Roman selbst. Wer die erste Comic-Adaption kennt oder generell die Bücher von Gray mag, kann hier sowieso bedenkenlos zugreifen.
Bewertung [usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Claudia Gray |
Zeichner: | Haruchi |
Originaltitel: | Star Wars – Leia: Princess of Alderaan 1 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2021 |
Übersetzer: | Markus Lange |
Seitenanzahl: | 192 |
Preis: | 8,99 Euro |
ISBN: | 978-3-7416-2423-0 |
Verlag: | Panini |