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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Wonder Woman 14 - Die vier Reiterinnen"

Rezension: “Wonder Woman 14 – Die vier Reiterinnen”

Ein Blick auf den neuen Wonder Woman-Band. Achtung, Spoiler!

Inhalt (Klappentext):

Vor Jahren rettete Wonder Woman ein kleines Mädchen vor dem Fanatismus seiner rechtsextremistischen Eltern, und um es weiterhin zu schützen, erzählte sie, die Verteidigerin der Wahrheit, dem Kind Lügen über seine Herkunft. Inzwischen ist Paula von Gunther erwachsen und will als die neue Superschurkin Warmaster Wonder Woman wegen ihrer Lügen bestrafen. Und nicht nur das, in Paulas Adern fließt das Blut der legendären germanischen Walküren, die einst von den Amazonen besiegt wurden, und auch dafür will sie Rache nehmen. So versammelt sie die fürchterlichen Vier Reiterinnen unter ihrem Kommando, um Themyscira anzugreifen, die Heimat der Amazonen!

Wonder Woman 14 (Panini)
Wonder Woman 149

Kritik

Mit dem inzwischen 14. Wonder Woman-Band gehen auch Dianas Abenteuer in die nächste Runde. Zeichnungstechnisch ist man auf gewohnt gutem Niveau unterwegs – bis auf den Anfang. Hier merkt man deutlich, das mehrere unterschiedliche Zeichner am Werk waren, denn zu Beginn wirken die Charaktere in den Panels etwas kantiger und schlichter, bevor wir ab der zweiten Geschichte den gewohnten Detailgrad erreichen. Da alles hell und farbenfroh gehalten ist, geht auch bei den obligatorischen Schlachten kein Überblick verloren.

Dabei ist gerade die erste Story sicherlich mit eine der wichtigsten, hilft Diana hier doch Maxima auf ihrer Heimatwelt den Thron zu besteigen. Dies deswegen, da die gute Dame homosexuell ist und dies dazu genutzt wird, um aufzuzeigen, das es nichts Schlimmes ist, vor dem man Angst haben muss.

Im Anschluss geht die Story um Warmaster weiter, welche weiterhin ihre titelgebenden Reiterinnen rekrutiert, um gegen die Amazonen und Diana vorzugehen. Als Fanservice darf hier auch Donna Troy mitmischen, die nicht nur aus vergangenen Bänden bekannt ist, sondern inzwischen auch den ein oder anderen Auftritt in einer Fernsehserie zu verzeichnen hat.

Und Wonder Woman wäre nicht sie, wenn man die Chance nicht gleich zur Aussöhnung mit Donna nutzen würde. Doch damit nicht genug, gibt es die große Aussöhnung mit Warmaster gleich dazu. Das ist von der ersten bis zur letzten Sekunde gut gemacht und im Kontext der Kämpfe eingebunden. Und es ist ebenfalls schön, das man Paula sich nicht in ihrem Hass verliert und zu sich selbst zurückfindet. Die Figur hat durchaus Potential und in der großen Versöhnung schwingt die für DC so typische Hoffnung mit.

Bemängeln kann man an der Stelle höchstens, dass Dianas Lasso ein wenig zu mächtig erscheint. Nahezu alle Kämpfe und Situationen werden in diesem Comic mit Hilfe der Schlinge gelöst. Da hätte es ruhig etwas mehr Abwechslung geben können.

Dabei verändert sich die Welt auch noch weiter. Denn ähnlich wie Wakanda bei Marvel offenbaren sich die Amazonen letztlich der Welt und läuten eine neue Ära ein. Man bleibt also hier mal nicht auf der Stelle stehen, sondern entwickelt endlich auch Dianas Volk weiter, was gut ist.

Natürlich ruft das aber gleich wieder Neider auf den Plan, die das Ganze verhindern wollen, was im letzten Drittel des Bandes abgehakt (aka “bekämpft”) wird. Das ist dann eher weniger gelungen, da es schon ein wenig aufgesetzt wirkt, getreu dem Motto: „Es gibt was Neues und dann kommt gleich einer, der will’s kaputt machen.“ Und natürlich fungiert auch hier wieder das Lasso als Allzweckwaffe.

Fazit

Trotz einiger Mankos vor allem zum Schluss lebt der Comic nicht nur von explosiven Schlachten, sondern vor allem durch sehr emotionale Szenen zwischen den Amazonen und ihren Feinden, die sehr gut umgesetzt sind und ganz in DC-Tradition stehen. Alles in allem ein durchaus gelungener Band.

[usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Steve Orlando
Zeichner: Gleb Melnikov, Jesus Merino, Emanuela Lupacchino, Jack Herbert
Originaltitel: Wonder Woman 754-758, Annual 4
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2021
Übersetzer: Ralph Kruhm
Seitenanzahl: 164
Preis: 19.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2270-0
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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