Wir sehen uns den zweiten Band von “Halo Jones” an. Achtung, Spoiler!
Inhalt (Klappentext):
Ein Universum voller Möglichkeiten…und Gefahren. Gelangweilt und frustriert von ihrem Leben im sogenannten “Ring” – einer Art Ghetto-Siedlung der Zukunft – kehrt die junge Halo Jones ihrer Heimat den Rücken. Sie sehnt sich nach der Weite des Weltalls und den Abenteuern, die dort vermutlich auf sie warten. Daher begibt sie sich auf eine fantastische Reise zu den Sternen und setzt dabei Ereignisse in Gang, die dafür sorgen, dass der Klang ihres Namens noch in hunderten von Jahren den gesamten Kosmos widerhallen lässt. Dieses Meisterwerk der britischen Comic-Kunst erzählt die Geschichte von Halo Jones … von ihren bescheidenen Anfängen bis hin zu ihren galaxisweiten Abenteuern.
Kritik
Der zweite Band von “Halo Jones” setzt die Geschichte um die titelgebende Heldin fort. Wobei zunächst ein kleines Intermezzo eingelegt wird, das frappierend an “Trigan” erinnert, das bekanntlich auch etwas vorher entstanden ist. Historiker reden über Halo Jones und ihre Legende, wobei einiges davon schon ein wenig verklärt ist. Eine durchaus interessante Einführung, vor allem wenn klar gemacht wird, dass Halo eigentlich nur eine normale Person ist.
Zeichnungstechnisch muss man sich an den neuen Stil natürlich wieder etwas gewöhnen. Der ist jetzt nicht etwa auf vergleichbarem Superhelden-Niveau, sondern etwas kantiger und grober. Er passt aber irgendwie gut zur Stimmung des Comics und man kann sich schnell dran gewöhnen. Die etwas bizarreren Spezies kommen so durchaus interessant zur Geltung. Und auch sonst kann man jeder Szene gut folgen, jede Einstellung ist gut erkennbar. Allerdings muss man erwähnen, dass die Zeichnungen auf den ersten Blick schon etwas abschreckend wirken können.
Hat der erste Band noch etwas gebraucht, bis er Fahrt aufgenommen hat, so lebt vor allem dieser Zweite von den Charakteren. So fiebert Halo Jones während ihrer Abenteuer dem Treffen mit ihrer Freundin Rodice entgegen, was immer etwas durchschwingt. Aber sie hat ja noch Toby als Begleiter, doch auch bei unserem lieben Roboterhund ist nicht alles so, wie es scheint, was zur ein oder anderen Überraschung führt. Und auch Halos neue Freundin wird im Verlauf des Bandes gut eingeführt und wirkt bis zum Ende sehr sympathisch.
Ebenfalls gut eingeführt wird Glyph, wobei ein non-binärer Charakter zur damaligen Zeit durchaus ein Novum dargestellt hat. Allerdings hat es mit Glyph noch die Bewandtnis, dass man nach 47 Operationen xier eben nicht mehr wahrnimmt. Das führt zum ein oder anderen Gag, allerdings auch dazu, dass Szenen, in denen xier dann mit Halo interagiert, umso gewichtiger ausfallen. Fast schon etwas schade, wie mit xier dann “abgerechnet” wird, denn das hätte wirklich Potential gehabt. Andererseits hat der Heldentod aber auch etwas Bedeutendes.
Hinzu kommen durchaus neue und pfiffige Ideen, wie etwa der Rattenkönig. Diese wissen in Summe zu gefallen. Am Ende zeigt sich dann Halos Entwicklung, denn der Leser ahnt schon, dass es ihre Freundin nicht aus dem Sumpf herausgeschafft hat. Halo will aber auch nicht zurück. Wo das alles hinführt? Das werden wir vermutlich in Band 3 erfahren.
Fazit
Halos erstes Jahr im All wird durch gute Charakterszenen und die ein oder andere pfiffige Idee gut aufgewertet und kommt im Vergleich zu Band 1 richtig gut in Fahrt. So kanns weitergehen.
[usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Alan Moore |
Zeichner: | Alan Moore |
Originaltitel: | The Ballad of Halo Jones 2 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 1984 |
Übersetzer: | Timothy Stahl |
Seitenanzahl: | 64 |
Preis: | 17.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-2164-2 |
Verlag: | Panini |