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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars - Kopfgeldjäger: Für eine handvoll Credits"

Rezension: “Star Wars – Kopfgeldjäger: Für eine handvoll Credits”

Wir werfen einen Blick auf eine neue Kopfgeldjägerbande – NICHT aus Mandalorianern.

Inhalt (Klappentext):

Während der Bürgerkrieg die Galaxis immer weiter ins Chaos stürzt, blüht die Unterwelt auf. Schmuggler, Söldner und Diebe arbeiten für Verbrechersyndikate und Kartelle, die ihre Chance nutzen, um Einfl uss und Gewinn zu vermehren und ihre Territorien zu erweitern. Rücksichtslose Kopfgeldjäger – von denen einige zu den gefährlichsten Wesen der Galaxis gehören – durchsuchen die Systeme, um Zielobjekte aufzuspüren, dingfest zu machen oder zu ermorden, um dann die Prämie zu kassieren. Drei dieser Jäger – Valance, Bossk und Boba Fett – gelten als die besten ihrer Zunft. Außerdem verbindet die drei ein zurückliegender gemeinsamer Auftrag, der sie jetzt zu Todfeinden werden lässt.

Kopfgeldjäger (Panini)
Kopfgeldjäger

Kritik

“Für eine Handvoll Credits” klingt nach dem Titel eines alten Western und in der Tat macht der erste Band der neuen Kopfgeldjäger-Reihe mit seiner Action einen ebensolchen Eindruck. Leider sind die Zeichnungen hier nicht ganz auf dem Niveau der Monatsserie, denn sie wirken hier sehr kantig und nicht ganz so detailliert, wie man es kennt. Das ist sicher der Western-Atmosphäre förderlich, aber leider halt auch etwas gewöhnungsbedürftig. Kopfgeldjäger kämpfen zwar zumeist in Rüstungen, es gibt aber auch Szenen, in denen man ihre Gesichtszüge sieht bzw. diese deuten muss und nicht alle tragen Helme. Das hatte man schonmal besser – auch bei den Actionszenen – hinbekommen.

Die Handlung stellt dabei den Kopfgeldjäger Valance in den Mittelpunkt, den wir schon von diversen Auftritten in erwähnter Monatsreihe kennen. Offenbar kam er derart gut an, das man neben Boba eine weitere Kopfgeldjägerfigur einführen wollte. Und wenn man sowas macht, was liegt da nahe, als hochkarätige Gaststars zu verpflichten? In diesem Fall dürfen, als Kopfgeldjäger, sogar der erwähnte Boba und Bossk an vorderster Front mitmischen. Aber auch Dr. Aphra hat ein kurzes Cameo, während sich der Epilog um ein kurzes Abenteuer zwischen Han und Valance dreht.

Dieser kurze Abschnitt ist dann aber doch eher schwach, auch wenn er aufzeigen soll, das auch Valance ein gutes Herz hat. Das hat man aber in der Story zuvor schon mitbekommen, so das an diesem Teil wohl eher noch das Profil des neuen Kopfgeldjägers am interessantesten ist. Doch auch die restliche Story hat so ihre Tücken, denn sie besteht zu einem Großteil aus Geballer und Actionszenen. Nun kennt man das auch von Superheldencomics, dort gehört es sogar irgendwie dazu, aber auch dort sind diese Comics eher die Schwächeren.

So jagt auch hier ein Kopfgeldjäger den nächsten und versucht, immer im Vorteil zu sein. Wie erwähnt führt dies zu allerlei Geballer, wobei auch Boba Fett (samt gefrorenem Han Solo, denn der Comic spielt, wie alle gerade, nach Episode V) ordentlich mitmischt. Zwischendrin werden immer wieder Schnipsel aus der Vergangenheit gezeigt, die darlegen, wie die jetzige Situation entstanden ist und warum jeder auf jeden sauer ist. Das ist zwar grundsätzlich in Ordnung um die Charaktere zu vertiefen, wirkt hier aber stellenweise doch etwas deplatziert. Man will einfach später nichts mehr von diesen Unterbrechungen sehen sondern eben eher, wie es weitergeht.

Zumal jene Unterbrechungen eben auch nicht viel Neues aufzeigen. Denn das Valance in Wahrheit gut ist, weiß man, wenn man die anderen Stories verfolgt. Und das alles auf einem großen Missverständnis basiert, kann sich der Leser auch ganz schnell zusammenreimen. Aber das ist eigentlich auch egal, denn es geht im Grunde nur darum, möglichst viele Charaktere nacheinander gegeneinander kämpfen zu lassen. Der eine jagt den, der andere den und zwischendrin trifft man sich auf eine Klopperei. Im Grunde könnte das alles auch in einer Bar spielen.

Denn wieso nimmt Lash keinen direkteren Weg, um Valance zu kontakten statt ihn auf diese Schnitzeljagd zu schicken? Da mehrere Kopfgeldjäger hinter ihr her sind, hätte sie sich ja denken können, wie die ganze Sache ausgeht. Am Ende steht Valance dann mit einem Teenager da, n er beschützen und eskortieren muss. Klingt bekannt? Ruft da etwa einer gerade “Mandalorian?” Ja, leider erinnert das neue Setup nur allzu sehr an die besagte Serie und fällt daher leider auch an dieser Stelle wieder ab.

Fazit

Ob man diese neue Serie nun gebraucht hätte, immerhin hat man ja mit “Mandalorian” schon eine Kopfgeldjägerserie, sei mal dahingestellt. Das Szenen wie die Akquirierung eines Kindes aber glatt wie aus der Serie geklaut erscheinen, wiegt da schon schwerer. Hinzu kommen jede Menge Ballereien, die den Auftakt etwas verwässern und vor allem dafür sorgen, das die Charaktere nicht gebührend Raum bekommen. Als Auftakt gerade so noch okay, aber wirklich mitgerissen hat der Band nicht, da hat man von Star Wars schon Besseres gesehen.

[usr 2,5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Ethan Sacks
Zeichner: Paolo Villanelli
Originaltitel: Star Wars – Bounty Hunters 1-5
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Justin Aardvark
Seitenanzahl: 136
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1984-7
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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