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StartLiteraturDoctor-Who-LiteraturRezension: "Doctor Who - Rückkehr der Sontaraner"

Rezension: “Doctor Who – Rückkehr der Sontaraner”

Der neue Doctor Who-Monsterstreich wird natürlich auch von uns unter die Lupe genommen.

Inhalt (Klappentext):

Seit Tausenden von Jahren führen die Sontaraner und die Rutaner einen brutalen Krieg in der gesamten Galaxie. Jetzt haben die Sontaraner einen Geheimplan, um die Rasse der Rutaner zu zerstören – ein Geheimplan, bei dem der Doktor gegen die Zeit rennt, um ihn aufzudecken.
Nur ein Spion der Rutaner kennt den Plan der Sontaran. Während er in einem verzweifelten Kampf um sein Leben durch die Galaxie gejagt wird, erreicht er den Planeten Sentarion – wo Professor Bernice Summerfields Forschungen über die Geschichte des Sontaran-Rutan-Krieges zu einer explosiven Realität werden…

Rückkehr der Sontaraner (Cross Cult)
Rückkehr der Sontaraner

Kritik

Der dritte Band der Monster-Edition stellt die Sontaraner in den Vordergrund und stammt aus der Feder von Terrance Dicks, der bereits viele Doctor Who-Serials in Romanform gebracht hat, die letzten in den 90ern. Und solange liegt in der Tat die Erstveröffentlichung des Romans schon zurück. Wobei es mit dieser Geschichte eine Besonderheit auf sich hat, denn wir erwähnten es ja bereits bei vielen Doctor Who-Reviews: Die BBC hatte damals versäumt, gewisse Marken von Autoren schützen zu lassen und darunter zählten auch die Sontaraner.

Dies führte dazu, das Mitte der 90er der Film „Shakedown“ entstand. Dort jagen die Sontaraner einen Rutanischen Spion auf der Tiger Moth, einer Solarjacht. Autor war damals bereits Terrance Dicks und über den Kanonstatus der Folge lässt sich sicherlich streiten (sollten wir je ein Special Special zu Classic Who machen wird es auch dort ordentlich zur Sache gehen, glaubt mir). Wenig später bekam Dicks dann das Angebot, Shakedown in Romanform zu verfassen. Keine Sorge, ich verrate hier keine Geheimnisse, das Ganze wird auch so im Vorwort erklärt.

Das Problem war natürlich, das der Doctor in der Geschichte gar nicht vorkam – dessen Rechte waren gesichert und die Filme mussten ohne ihn auskommen. Also hat Dicks kurzerhand die Doctor-Story um die Ereignisse aus der Tiger Moth herumgeschrieben. Wenn vorher noch Zweifel am Kanon-Status der Geschichte herrschte, so waren sie spätestens mit Erscheinen des Buches vom Tisch. Und da es eine Story aus den 90ern war, ist es auch nicht verwunderlich, das Doctor Nummer 7 darin vorkommt, denn weitere Doktoren gab es damals noch nicht.

Die Geschichte rückt diesmal dabei gar nicht so sehr den Doctor in den Vordergrund, sondern spielt zu einem Großteil mit seinen Begleitern. Da sind allen voran Roz und Chris zu nennen, aber auch Bernice Summerfield. Bernice wer? – Werden die meisten deutschen Fans jetzt fragen. Und in der Tat dürfte die gute hierzulande eher unbekannt sein, stammt sie doch aus den Doctor Who-Hörspielen, die es bislang nicht auf Deutsch geschafft haben.

Dabei setzt Dicks in dieser Geschichte auch vorrangig auf Humor, was in der Charakter- und Alienkonstellation auch gut funktioniert. Nach einer kleinen Aufwärmphase mit den Helden kann man ihnen schmunzelnd von Ort zu Ort folgen. Dabei gibt es so schöne Szenen wie einen intelligenten Ogron zu bewundern, oder das Insektenallerlei auf Sentarion. Klar, die Klasse eines Douglas Adams erreicht man hier nicht, gut zu lesen ist es aber allemal. Da funktioniert sogar eine angehende Romanze und ein paar dezente Charakterentwicklungen, auch wenn diese ob des Settings natürlich eher hinten an stehen.

Aber auch die titelgebenden Bösewichter, die Sontaraner, werden gut dargestellt und sind teilweise prominenter vertreten als die Monster der vorherigen Bände. Auch hier gibt es Charakterentwicklungen zu bestaunen. Etwas blass bleiben höchstens die Rutaner, wobei man sich fragt, warum deren Spion letztlich nach Hause kehren muss, wenn sie alle über einen geteilten Verstand verfügen und so auch dessen Infos bereits wissen müssten. Und auch die Episode um Bernice, so amüsant sie auch ist, verschwindet gegen Ende in der Bedeutungslosigkeit.

Zum Glück ist dann aber noch der Doctor als verbindendes Element, der diesmal ganz ohne TARDIS auskommen muss und in typischer Manier das Problem löst. Wo in anderen Romanen das flapsige Element des Doktors teilweise überstrapaziert wurde, so hat man hier genau das perfekte Pacing gefunden und ein äußerst rundes Werk geschaffen.

Fazit

Mit einem humorigen Ansatz (sowie einer Verbindung zu den Specials) kann der Roman punkten. Der Einstieg ist leicht und auch die (wenigen) Charakterszenen vermögen zu überzeugen. Da kann man auch leichte Schnitzer verzeihen.

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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Terrance Dicks
Originaltitel: Doctor Who – Shakedown
Jahr der Veröffentlichung (Original): 1995
Übersetzer: Bernd Sambale
Seitenanzahl: 357
Preis: 14.- Euro
ISBN: 978-3-96658-020-5
Verlag: Cross Cult

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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