Ein Fall, in dem alle Parameter bekannt sind. Ob das gutgehen kann, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Inhalt
Sherlock Holmes ist stinksauer, wird doch sein alter Freund, Sir Archibald Maitland, mit einem kompromittierenden Brief erpresst. Außer sich, weil er keine Handhabe gegen den windigen Erpresser hat, bittet er seinen Freund und Chronisten, Dr. Watson, um Rat.
Umsetzung
Die Reihe rangiert, was die Originalität und die Umsetzung betrifft, schon eine ganze Weile im oberen Qualitätsbereich. Auch diese Folge reiht sich in die qualitativ superben Hörspiele rund um den Meisterdetektiv ein. Der Fall ist spannend, weil er so außergewöhnlich ist. Es handelt sich hierbei um eine Adaption einer Geschichte von Cyril McNeile, die vom Aufbau her außergewöhnlich ist. Der Täter ist ebenso bekannt wie es die Tathergänge sind, und doch gestaltet sich alles so verworren und kompliziert, dass es Holmes zuerst einmal nicht gelingen mag, dem Erpresser das Handwerk zu legen. Man kann Holmes’ Wut durchaus nachempfinden.
Es gibt keine großartigen Ortswechsel, Verfolgungsjagden oder Kämpfe. Es geht hier zuerst einmal um das gesprochene, respektive geschriebene Wort. Und doch berührt „Der Zuträger“, weil es um Ungerechtigkeit geht, weil ein Grundwert massiv verletzt wird.
Charaktere
Die Sprecher untermauern ihre Rollen hervorragend. Das altbekannte Duo Tennstedt und Bierstedt liefert in gewohnt humoriger Weise ihre Ermittlerrollen ab. Wobei Joachim Tennstedt als wütender Sherlock Holmes dieses Mal noch mehr punkten kann. Lutz Mackensy als erpresster Freund schafft es, eine authentische Figur zu erzeugen, die vor allem Sympathien weckt. Joachim Kerzel leistet Großartiges als Erpresser Mordon. Diese arrogante Facette in der Stimme hat sicherlich jeder von uns schon einmal im wirklichen Leben gehört und nicht gemocht. Man zieht einfach Parallelen zur Realität und würde diesem Mordon am liebsten an die Gurgel gehen.
Sound/ Musik
Auch von der Vertonung ist das Stück ruhig gehalten. Es gibt die typischen „Raumgeräusche“, aber nichts Störendes, kein hektisches Stakkato, nichts, was den Hörer ablenken würde. Ein schöner Spiegel zu dem Grundtenor der Folge. Außen ruhig, doch innerlich brodelt es.
Cover
Auch von der Vertonung ist das Stück ruhig gehalten. Es gibt die typischen „Raumgeräusche“, aber nichts Störendes, kein hektisches Stakkato, nichts, was den Hörer ablenken würde. Ein schöner Spiegel zu dem Grundtenor der Folge. Außen ruhig, doch innerlich brodelt es.
Fazit
In der Ruhe liegt die Kraft. Dieses Stück überzeugt mit Finesse und einer etwas anderen Erzählweise.
[usr 5]
Information: Ein Exemplar des Hörspiels wurde dem Autor vom Label zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Arthur Conan Doyle/ Herman Cyril McNeile |
Originaltitel: | Der Zuträger |
Label | Titania Medien |
VÖ: | November 2020 |
Preis: | 7,99 EUR |
ISBN: | 978-3785782019 |
Hörspiellänge: | ca. 59 Minuten |