In unserer Review sehen wir uns die Neuauflage eines etwas älteren Comics an.
Inhalt (Klappentext):
Sie will einfach nur weg! … von allem. Die junge Halo Jones hat ihr Leben im sogenannten „Ring“ gründlich satt. Dabei handelt es sich um eine Art futuristischen Slum im 50. Jahrhundert, in dem Jobs rar gesät sind und so etwas wie Spaß nicht existiert. Doch Halo will mehr. Sie will die Galaxis kennenlernen. Aber in einer Stadt, in der es aus geringstem Anlass zu gefährlichen Krawallen kommt und selbst ein Einkaufsbummel ein riskantes Unternehmen ist, könnte der Preis der Freiheit deutlich höher ausfallen, als Halo es sich ausgerechnet hat. Dieses Meisterwerk der britischen Comic-Kunst erzählt die Geschichte von Halo Jones … von ihren bescheidenen Anfängen bis hin zu ihren galaxisweiten Abenteuern.
Kritik
“Die Ballade von Halo Jones” erscheint im großformatigen Albenband.
Zeichnungstechnisch mag man dabei nicht unbedingt auf Superhelden-Niveau sein, allgemein ist man etwas kantiger und die Welt ist dunkler geraten, erkennen kann man aber trotzdem immer noch genug. Sogar der Mimik der Charaktere kann man hier die ein oder andere Gefühlsregung abgewinnen. Bei der etwas irren Story ist das aber nicht ganz so wichtig. Jedenfalls ist dieser etwas andere Zeichenstil gerechtfertigt, trägt er doch zur Atmosphäre bei.
Doch worum geht’s eigentlich? Im 50. Jahrhundert lebt Halo mit ihren Freunden auf dem Ring, einer Ringkonstruktion auf der Erde. Und dort gehen sie ganz normalen Tätigkeiten nach, wie zum Beispiel Einkaufen. Dabei geraten sie in Aufstände oder müssen sich mit den Unbillen der Leute um sie herum auseinandersetzen. Und eines kann man an der Stelle gleich vorweg sagen: Es gibt gewiss ein paar Charakterszenen, aber hier steht hauptsächlich der Spaß im Vordergrund. Auch wenn es dann später einen Mord und etwas Action gibt.
Im 50. Jahrhundert ist auch einiges anders. So gibt es Kotzsticks (witzige Szene!) und Zenaten (Meditationsmedikamente!) oder die Uhrzeit wird in 5:90 Uhr gemessen. Darüber hinaus gibt es noch ein paar andere verrückte Sachen, die man hier aber gar nicht alle aufzählen kann. Es macht jedenfalls Spaß, den Mädels bei ihrer Hatz durch den Ring zu folgen und mitzuerleben, wie sie von einer Situation in die nächste stolpern. Zumindest das kann von dem Band gesagt werden. Hinzu kommt noch ein intelligenter Metallhund, der alles und jeden angreift. Und auch die ein oder anderen Aliens sind ebenfalls mit von der Partie.
So nett das alles auch anzuschauen ist, muss man aber auch fragen, wohin die Geschichte eigentlich gehen will. Das wird nämlich noch nicht so wirklich klar. Okay, es geht ins All, aber welches Ziel man verfolgt, bleibt doch irgendwie rätselhaft. Vermutlich wird man aber auch in den nächsten Ausgaben einfach munter drauf los gehen und einfach schauen, wo es hinführt. Ob das dann noch Spaß macht, wird sich zeigen müssen.
Fazit
In dieser Geschichte wird ein etwas anderer Blick auf die Zukunft gewährt, darunter ein paar spritzige Ideen. Das macht Spaß, keine Frage, beinhaltet aber auch die Gefahr, in der Versenkung zu verschwinden. Aber für einen Auftaktband ist das durchaus okay.
[usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Alan Moore |
Zeichner: | Ian Gibson, Barbara Noszeno |
Originaltitel: | The Ballad of Halo Jones 1 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2000 |
Übersetzer: | Timothy Stahl |
Seitenanzahl: | 72 |
Preis: | 17.- Euro |
ISBN: | 978-3741620690 |
Verlag: | Panini |