Heute sehen wir uns die neunte Folge der neuen “Who”-Staffel an. Die Episode dreht sich – der Titel verrät es bereits – um die Cybermen. Aber ob hier wirklich alles silbern glänzt oder vielleicht doch die rostigen Cybermen die Nase vorn haben, klärt unsere Review. Achtung, Spoiler!
Weiter in der Geschichte
Nach dem offenen Ende der letzten Folge geht es nun für die Helden in die ferne Zukunft – zum Ende der Cyberkriege. Diese sind in früheren “Doctor Who”-Folgen schon häufiger erwähnt worden, aber dieses Mal sehen wir sie nun live und in Farbe. Wobei, so “live” dann auch wieder nicht, denn die entscheidenden Kriegshandlungen sind schon alle vorbei. Man findet sich stattdessen in einer Siedlung wieder, in der die letzten sieben überlebenden Menschen leben. Hier steht gerade der finale Angriff der Cybermen kurz bevor, denn unser Cyberium-klauender Obermotz aus der letzten Folge will natürlich diese sieben Letztverbliebenen auch noch vernichten.
In dieser Folge werden wir allerdings nichts Neues zum Cyberium erfahren. Das muss man aber auch nicht, denn der Rest der Handlung passt dafür. Die Folge ist dabei eindeutig auf Action ausgelegt, aber das darf ja zwischendrin auch mal wieder sein. Zunächst ist man dabei noch vergleichsweise “billig“ unterwegs, denn man befindet sich in den Ruinen einer Siedlung. Aber das wird sich später noch ändern, denn dann geht es in den Weltraum und auf ein großes Schlachtfeld, das mindestens genauso beeindruckend geraten ist.
Zunächst aber sehen wir Cyberdrohnen. Das sind fliegende Cybermen-Köpfe, die angreifen. Der Doctor versucht hier zwar noch eine Abwehr, die aber scheitert, sodass die Cybermen anrücken können. Obwohl es nur drei an der Zahl sind, reichen diese für die übriggebliebenen Menschen völlig aus. Die Gruppe wird getrennt und muss fliehen, wobei Graham und die Menschen mit einem alten Schiff fliehen. Aber hatte man nicht vorher noch gesagt, dass man es erst noch reparieren würde?
Aber gut, das ist auch egal, denn im Schießen sind die Cybermen nicht ganz so genau und erinnern mal wieder an die Sturmtruppen aus “Star Wars”. Der Doctor und Ryan stehlen dann auch noch fix einen Cyberjäger, was gut umgesetzt wird, da hier der sie begleitende Ethan punkten darf und das Schiff kapern kann. Ryan wird natürlich wieder schlecht, während Ethan davon unbeeindruckt zu sein scheint. Im Übrigen ist die Hälfte der Menschen zu diesem Zeitpunkt bereits ausgelöscht. Die letzten Überlebenden werden also weiter dezimiert.
Rückblenden
Im Verlauf der Handlung werden auch Rückblenden an einen Jungen namens Brandon eingefügt. Dieser wird als Findelkind in Irland gefunden und von einer Familie adoptiert. Dann geht er zur Polizei, wird erschossen, steht aber wieder auf. Klar, er behauptet, er habe Glück gehabt, aber wir als Zuschauer wissen bereits, dass da ein Alien (womöglich ein zweiter Captain Jack?) dahintersteckt. Am Ende tritt Brandon seinen Ruhestand an und plötzlich stehen sein nicht gealterter Vater und der Captain der Wache wieder vor ihm, um ihn an eine Foltermaschine anzuschließen.
Was es mit Brandon wirklich auf sich hat, wird bis zum Ende der Episode allerdings noch nicht erklärt. Hier werden wir wohl die nächste Folge abwarten müssen. Eine der Vermutungen geht in die Richtung, dass er Ashad ist, also der neue Cybermen-Anführer. Es gibt aber noch weitere mögliche Erklärungen. Hoffentlich wird auch diese Frage nicht wieder links liegen gelassen, so wie das Cyberium in dieser Folge.
Zurück auf dem Schlachtfeld
Wie bereits erwähnt, finden sich Graham und Yaz im runden Kapselraumschiff auf einem Cybermen-Schlachtfeld wieder. Vor allem ein noch ziemlich intaktes Schiff fällt hier auf – und wie passgenau das Schiff der Menschen durch die Lücke hineinpasst. Dieses Design war so ähnlich schon einmal zu sehen gewesen. Gleiches gilt auch für das Kapselschiff. Zumindest hier bleibt man sich also treu.
Dass jedoch ein derart großes Schiff noch intakt ist, sollte für jeden Zuschauer mehr als verdächtig sein. Die Reaktivierung erfolgt dann auch recht einfach. Und in der Tat ist das Schiff gar nicht so inaktiv wie gedacht, denn es befinden sich Tausende von inaktiven Cybermen an Bord. Als kleiner Fanservice handelt es sich dabei auch um die etwas älteren Modelle aus der Ära z.B. des fünften Doctors.
Hier ist dann auch kurz Zeit für einige Charakterszenen, denn Graham und Ravio kommen sich tatsächlich ein Stückchen näher. In der Zwischenzeit sind auch die Verfolger um Ashad auf dem Schiff eingetroffen und versuchen, es zu erobern, während es Kurs auf Ko Sharmus nimmt. Da wollen auch der Doctor und seine Begleiter hin bzw. sie kommen dort gerade an. Denn dort soll ein Portal in eine andere, sichere Galaxis sein, bewacht von einem alten Einsiedler.
Auch das ist noch gut gelöst worden. Am Ende bekommen wir aber wieder einen Schock verpasst, denn das Portal zeigt Gallifrey – und heraus springt niemand anderer als…der Master!
Natürlich geschieht auch das wieder ohne eine Erklärung, wie er denn aus der Gefangenschaft entkommen ist. Und vermutlich werden wir auch in der nächsten Folge keine bekommen.
Mit diesem Cliffhanger endet die Folge dann auch und lässt uns erwartungsfroh hinsichtlich des Finals zurück.
Fazit
“Der Aufstieg der Cybermen” ist insgesamt eine runde Sache. Denn trotz einiger fehlender Charakterszenen und Erklärungen wird hier ein durchaus ansehnliches Actionfeuerwerk abgebrannt. Mit dem Wiederauftauchen des Masters haben wir sogar eine Verbindung zum Staffelauftakt bzw. Season-Arc erhalten. Wollen wir hoffen, dass die nachfolgende Episode dieses Niveau auch halten kann!
Bewertung
[usr 5, max=”6″]
Episoden-Infos
Episodennummer | 295 (Staffel 12, Episode 9) |
Originaltitel | Ascencion of the Cybermen |
Deutscher Titel | Der Aufstieg der Cybermen |
Erstausstrahlung UK | 23. Februar 2020, BBC One |
Erstausstrahlung Deutschland | Donnerstag, 17. September 2020, FOX-Channel |
Drehbuch | Chris Chibnall |
Regie | Jamie Magnus Stone |
Laufzeit | 50 Minuten |
Einschaltquoten (England) | 5 Millionen |