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StartLiteraturStar-TrekRezension: "Star Trek: Titan - Kriegsglück"

Rezension: “Star Trek: Titan – Kriegsglück”

Wir sehen uns den neuesten “Titan”-Roman an und schauen, was er so taugt.

Inhalt (Klappentext):

Zwanzig Jahre sind vergangen, seit die Husnocks von einem Wesen mit gottähnlichen Fähigkeiten ohne Vorwarnung ausgelöscht wurden. Ihre zurückgebliebenen Welten und Schiffe – intakt, aber verlassen – strotzen nur so vor zerstörerischem Potenzial.

Nun hat die Entdeckung eines kulturellen Forschungsteams der Föderation die Aufmerksamkeit mehrerer skrupelloser Fraktionen geweckt. Von Schwarzmarktschmugglern zu fremdartigen Militärkräften scheint jede aggressive Macht im Quadranten Interesse an der tödlichen Technik der Husnock zu haben.

Kriegsglück (Cross Cult)
“Star Trek: Titan – Kriegsglück”

Kritik

Mit dem vorliegenden Roman wird die “Titan”-Reihe fortgesetzt. Und der Autor von “Kriegsglück”, David Mack, ist auf dem Buch-Sektor natürlich kein Unbekannter, hat er doch unter anderem die “Destiny”-Trilogie geschrieben, welche das damalige “Star Trek”-Buch-Universum aufgerüttelt hatte. Erst kürzlich hat er sogar in einem Interview erwähnt, dass man einen “Plan” habe bzgl. der Angleichung der Roman-Reihe an “Picard”. Man darf also gespannt sein, was hier in den nächsten Jahren noch kommen wird.

Bis dahin zeigt Mack aber im vorliegenden Buch eindrucksvoll, wie man Kanon-Referenzen richtig einbaut. Denn hier fungiert  die Folge “Die Überlebenden von Rana IV” (“The Survivors”) aus der dritten “The Next Generation”-Staffel (TNG 3×03) als Grundlage. Das dort zurückgelassene Setting dient nun als Ausgangspunkt für diesen Roman, denn allerlei Völker sind hinter den Geheimnissen der Husnock her.

Da ist zum einen natürlich die Sternenflotte, welche die Husnock-Technik erforscht. Die anderen “Jäger” sind die Orioner, die Breen und noch ein paar andere Fraktionen, die fleißig mitmischen. Dabei sind diese Völker nicht nur als Kanon-Referenzen eingebunden, sondern sie sind auch entscheidend für die Action. Diesbezüglich ist zunächst positiv zu vermerken, dass sich Mack hier nicht auf Klischees versteift und sowohl die Sternenflotte als auch ihre Gegner als dumm dastehen lässt. Die Titan täuscht ihre Vernichtung vor? Die Breen rechnen damit. Umgekehrt ist auch die Sternenflotte ihren Gegnern immer auf der Spur. Genau so muss ein ordentliches Katz-und-Maus-Spiel aussehen!

Dabei beschränkt sich die Darstellung der Aliens aber nicht nur auf Raumkämpfe. Obwohl solche hier zuhauf vorkommen, verfügt die Handlung darüber hinaus auch über eine ganz besondere Dynamik: Rechnet man zunächst damit, dass den dummen Ferengi alles von den Orionern weggenommen werden wird, wird dies auch gleich wieder über den Haufen geworfen, als diese plötzlich von den Breen ausgelöscht werden. Derartig schnelle und – wenn vielleicht nicht überraschend, so zumindest gute – Wendungen gibt es in diesem Roman zuhauf. Und das ist auch gut so, da die Story sonst allzu sehr ausgetretenen Klischee-Pfaden gefolgt wäre.

So schaukelt sich die Handlung bis zum unvermeidlichen Action-Finale gut hoch und auch die Husnock werden gut charakterisiert. Wo Action ist, da ist aber auch Schatten. Oder anders ausgedrückt: Die Charaktere bleiben ob dieser schnellen Handlung ziemlich auf der Strecke. Auch wenn es zu Anfang bei einigen noch Selbstzweifel (Sarai und Vale) gibt und auch das Beziehungsdrama bei Pazlar kurz angesprochen wird, bleiben diese Aspekte schlussendlich doch nur Randereignisse. Im Großen und Ganzen bleiben nahezu alle Charaktere diesmal recht blass. Da ändert es auch nichts, dass als weiterer Fanservice noch Brunt und Gaila (aus “DS9”) auftauchen. Auch diese beiden spielen nach ihrem kurzen Stelldichein kaum noch eine Rolle.

Das ist natürlich etwas schade und verwässert vor allem gegen Ende die zügige Handlung etwas, da man das Gefühl hat, es würde sich nur wenig bewegen. Verstärkt wird das noch dadurch, dass das große Finale etwas unspektakulär wird und letztlich in wenigen Seiten abgehandelt ist. Kritikwürdig ist auch, dass die zuvor angedeuteten Charakterentwicklungen am Ende fast aus dem Nichts kommen. Da ist man von Mack schon Besseres gewohnt. Ja, der Cliffhanger ist überzeugend, Sarais Wandlung bis dahin aber eher weniger.

Fazit

Der neue “Titan”-Roman “Kriegsglück” kommt mit einer Handlung daher, die gekonnt gängige Klischees umschifft und die darüber hinaus auch die ein oder andere überraschende Wendung aufweist. Hier steht die Action im Vordergrund, was nicht unbedingt schlecht sein muss. Allerdings verläuft die Story gegen Ende aber leider ein wenig im Sande. Nicht überzeugen können die Charakterentwicklungen, da diese im Verlauf der Geschichte schlicht keine wirklich bedeutsame Rolle spielen.

[usr 3]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: David Mack
Originaltitel: Titan – Fortune of War
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Stephanie Pannen
Seitenanzahl: 351
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-96658-071-7
Verlag: Cross Cult

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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