Fast 15 Jahre und über ebenso viele Teile hat das “Assassin’s Creed”-Franchise nun schon auf dem Buckel. In den nächsten Wochen werden wir daher eine kleine Reise unternehmen und uns alle Teile der Reihe zu Gemüte führen. Und mit alle meinen wir auch alle: Alle Ableger, eben wirklich alles, was bisher erschienen ist, wird rezensiert. Dabei widmen wir jedem Serienteil auch eine eigene Rezension. Damit die Nummerierung stimmt und ihr am Ende auch wisst, wie viele Teile es wirklich gibt. Begleitet uns also nun auf unserer “Assassin’s Creed Odyssee”.
Übrigens: Der Titel der Artikelreihe “Odyssee” ist wegen “AC: Odyssey” gewählt worden. Sicherlich, es erscheint nun bald “Valhalla”, aber die Reihe war schon länger in Planung und der Titel passt irgendwie immer noch.
Zurück zum DS – Die Story
Neben “Altairs Chronicles” ist “Discovery“ das zweite Spiel der Reihe für den Nintendo DS. Und so schnell, wie man hier durch ist, so kurz kann man eigentlich auch die Review halten. Doch der Reihe nach.
“Discovery“ erschien zusammen mit “Assassin’s Creed 2“ und spielt eigentlich parallel zum großen Bruder (genauer: etwa während Sequenz 11). Ich habe es mir jedoch vor dem zweiten Teil vorgeknöpft und die Story ist eigentlich so gestaltet, dass man kein großes Vorwissen aus dem zweiten Teil braucht. Wenn man weiß, dass Ezio der Assassinen-Hauptcharakter des zweiten Teils ist – was ja inzwischen kein Geheimnis mehr sein sollte – reicht das völlig aus. Man kann diesen Teil also wirklich bedenkenlos vor dem zweiten Serienteil spielen.
Die Story ist auch vergleichsweise schnell erzählt: Ezio muss Christoph Columbus schützen, damit dieser in die neue Welt aufbrechen und Amerika entdecken kann. Dazu schnetzelt man sich erneut durch Templerhorden, bis man den Obermacker Torquemada ausgeschaltet hat. Und das war’s.
Wie bei den Handheld-Titeln üblich hat man auch hier wieder auf einen Gegenwartsteil verzichtet. Es gibt aber die obligatorischen Tutorials vor weißem Animus-Hintergrund, um anzuzeigen, dass wir uns immer noch in einer Erinnerungssimulation befinden. Irgendwie kann man diesen Satz bei jeder “Assassin’s Creed”-Rezension schreiben.
Gamemechaniken und Grafik
Die Grafik erinnert an “Altairs Chronicles”, kommt gefühlt aber ein wenig pixeliger daher. Während man durch die Häuserschluchten Spaniens eilt, fällt das aber kaum auf und man gewöhnt sich schnell an den Look. Doch dazu gleich mehr. Der Stil ist in jedem Fall nicht unbedingt spanisch, sondern erinnert an die roten Dächer des zweiten Teils.
Das Spiel selbst ist ein klassischer Sidescroller, bei dem man sich an den einzelnen Gegner vorbeikämpfen muss. Manchmal muss man auch in den Keller eines Gebäudes gehen oder durch ein Gebäude hindurch, um diverse Schalter umzulegen, die Türen öffnen. Wobei mit “durch ein Gebäude hindurch” gemeint ist, dass man einfach rechts auf dem Bildschirm seitlich in selbiges hineingeht. Richtig in Gebäude hinein geht es erst in späteren Teilen der Reihe.
Und auch auf die Gagdets, wie etwa die Rauchbomben, muss man hier noch verzichten. Dafür hat man aber immerhin die Wurfmesser in Petto, die man hier durchaus schonmal einsetzt, um höher gelegene Wachen auszuschalten. In den beiden direkten Vorgängern (Teil 2 und 3 der Rezi-Reihe) konnte man noch bequem darauf verzichten und das Spiel so bestreiten.
Auch Sammelobjekte gibt es keine, immerhin kann man aber Plakate abreißen (wird in Teil 2 der Hauptserie noch wichtiger) und weitere Challenges absolvieren. Oben rechts ist eine Anzeige, die den Bekanntheitsgrad angibt und wie schnell Wachen auf einen reagieren. Dieses System wird so auch im zweiten Teil eingesetzt werden.
Über die Challenges bekommt man Punkte, je nachdem, wie gut man eine Mission abschließt. Tötet man nur wenige Wachen oder absolviert die Mission in einer bestimmten Zeit, kann man seinen Punktestand erhöhen und Spezialfähigkeiten freischalten. Diese sind aber eher als Gimmick zu verstehen, um den Wiederspielwert zu erhöhen und das Spiel etwas leichter oder schwerer zu machen.
Mit Ausnahme von “Altairs Chronicles“ hat übrigens keines der “Assassin’s Creed”-Games eine Schwierigkeitseinstellung. Und bei den Chronicles war es nur der Klassiker: Wachen halten mehr aus, weniger Gesundheitspacks usw. Wie bei allen Titeln in der Handheld-Reihe werden die (wenigen) Zwischensequenzen in Texten unter den Charakteren erzählt.
Wie Sonic über die Dächer
Wie bereits erwähnt worden ist, gibt es bei den einzelnen Missionen (insgesamt 8 Abschnitte) eben diese Herausforderungen. Und manchmal läuft auch wirklich während einer Mission ein Timer und man muss sie in einer gewissen Zeit absolvieren. Das bringt zumindest etwas Abwechslung ins Spiel, da man schnell über die Dächer huschen muss, um das Ziel zu erreichen. Schnell stellt man aber fest: Das funktioniert eigentlich immer. Im Grunde kann ich richtig schnell durch das Spiel und die Missionen durchhuschen.
Klar, manchmal gibt es Stellen, an denen man in den Keller muss oder gegen Wachen kämpfen muss. Die gibt es übrigens in unterschiedlichen “Schwierigkeitsgraden” bzw. Typen und manche kann man z.B. nicht frontal angreifen. Richtige Hindernisse sind sie allerdings nicht und viele kann man in der Tat einfach umgehen. Das ist zwar irgendwie der Sinn eines Stealth-Spiels, hier klettere ich aber einfach auf das Dach bzw. die oberste Ebene (wenigstens sind die Wege hier manchmal verschlungen) und gebe oben angekommen einfach “Gas”.
Wie Sonic renne ich dann über die Dächer, vorbei an Wachen, einem Großteil des Levels und sonst etwas. Auch die Grafik wischt dann nur so schnell vorbei, sodass man die Häuser gar nicht mehr richtig genießen kann. Muss man aber auch nicht, denn hier geht es ja immerhin darum, das Spiel fix zu beenden. Wie erwähnt, wenn es unterhalb der Dächer etwas zu tun gibt, klettere ich halt schnell runter. Und ja, manchmal gibt es auch den ein oder anderen nicht ganz so offensichtlichen Weg, richtig aufhalten tut einen das aber alles nicht.
Und so kann man mit einem richtigen Rush das Spiel in nicht einmal 3 Stunden beenden. Richtig gelesen, an einem Spieleabend war alles schon wieder vorbei. Und der zweite Bildschirm des DS? Einfach vergessen, hier hat man zwar die Karte und die Anzeige der Missionsziele, dass man aber zumindest wie bei “Altair‘s Chronicles” mal ein wenig den Touchpen benutzen muss, gibt es hier nicht.
Fazit
“Discovery” ist eher ein kurzer Happen, ein kleiner Appetizer auf den großen zweiten Serienteil, weswegen man ihn getrost VOR diesem spielen kann. Denn gerade als solcher funktioniert er gut. Verglichen mit den anderen beiden Handheld-Spielen (vgl. Teil 2 und 3) bildet “Discovery” dann aber doch eher das Schlusslicht. Kann man spielen, muss man aber nicht. Und auch storytechnisch verpasst man hier nichts.
Reisewege “Discovery”
Bis zu Assassins Creed 2 hatte ich noch eine Reiseroute erstellt, um mir anzusehen, wo man so unterwegs ist und vor allem, wieviele Kilometer man zurücklegt. Spätestens mit Brotherhood und der angezeigten Kilometerzahl, die man in der Stadt zurücklegt, wurde das aber ein wenig ad absurdum geführt. Eigentlich war geplant, diese Karte mit den jeweiligen Reviews zu veröffentlichen, ein Festplattencrash machte mir die Dateien damals aber zunichte.
Aber für euch ist mir ja nichts zu schade, also habe ich es eben noch mal erstellt. Nennt mich Nerd….
Die Artikel der Reihe wurden entsprechend angepasst und die Laufpläne hinzugefügt…
“Discovery” hat von allen AC-Spielen vermutlich die linearste Reiseroute. Von Venedig nach Barcelona und dann noch ein Stück weit gen Paris (wie weit dieses Stück ist, kann freilich nur vermutet werden. Wir haben den Weg mal an der Stelle beendet, an dem er sich teilt). Das ergibt immerhin noch eine Strecke von 1576 km. Zu Fuß immerhin 146 Stunden, per Pferd liegen wir bei ca. 120 Stunden.
Grafisch:
Bewertung
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Spiel-Infos
Titel | Assassin’s Creed 2: Discovery |
Publisher | Ubisoft |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Genre | Action-Adventure, Open-World, Stealth |
Plattformen | Nintendo DS |
Im nächsten Teil der Artikelreihe geht es dann endlich zum zweiten großen Serienteil.