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StartLiteraturRezension: "Crystal.Klar - Die Graphic Novel"

Rezension: “Crystal.Klar – Die Graphic Novel”

Wir sehen uns die Comicversion des Romans an und klären, inwieweit auch dieser eine wichtige Botschaft vermittelt.

Inhalt (Klappentext):

Dominik Forster ist Ex-Junkie, Ex-Dealer, Ex-Häftling, Bestsellerautor und erfolgreicher Anti-Drogen-Coach. Seine Sucht brachte ihn auf die schiefe Bahn und in den Hochsicherheitstrakt eines Jugendgefängnisses. Es folgten Obdachlosigkeit und Privatinsolvenz. Heute ist er clean und kämpft mit Vorträgen und Coachings gegen die Drogen, die ihn fast umgebracht hätten. Seine Geschichte ist die Geschichte eines vermeintlich rasanten Aufstiegs, dem ein erbarmungsloser Absturz folgte.
Crystal.Klar – Die Graphic Novel zeigt in eindrucksvollen Bildern Forsters Weg in und aus dem Drogensumpf.

Crystal.Klar (Panini)
Crystal.Klar

Kritik

Auch “Crystal.Klar“ ist ein besonderes Projekt von Panini, denn es beschreibt den Abstieg unseres Protagonisten in den Drogensumpf. Dabei muss man sich stets vor Augen halten, dass dies nicht einfach nur eine Geschichte ist, sondern etwas, das wirklich passiert ist. Wenn man die beschriebenen Ortschaften kennt, wird das ganze Werk sogar noch intensiver. Das Buch erschien ja schon vor einigen Jahren, nun gibt es also den Comic (bzw. die Graphic Novel) dazu.

Zeichnungstechnisch hat man sich hierbei auf einen einfachen Stil verlassen und die Bilder allesamt in Schwarz-Weiß gehalten. Dadurch mag vieles im ersten Moment etwas abstrakt wirken, man verliert dabei aber nie das Wesentliche aus den Augen und schafft so quasi eine Atmosphäre für die “Drogenhölle“, die sogar recht gut funktioniert. Ein bisschen schade ist es allerdings schon, vor allem, da auf dem Cover Panels aus dem Comic in Farbe abgedruckt sind, während es “innen drin“ eben “nur” schwarz-weiße Illustrationen sind.

Die Handlung zu bewerten, gestaltet sich an dieser Stelle schwierig. Denn hier handelt es sich um eine reale Geschichte, die man nicht nach Logiklöchern oder Charakterszenen auseinander nehmen kann. Quasi eine Autobiografie in Comic-Form, bei der es vor allem auf die Botschaft ankommt. Dass diese (vordergründig) lautet, dass Drogen sch**** sind, sollte jedem von vorneherein klar sein. Tiefergehend gibt es aber noch einiges mehr zu dem Band zu sagen.

Denn hier wird das Leben eines Jugendlichen gezeigt, der in die Drogenschiene abrutscht. Dabei ist das Umfeld, in dem Dominik Forster aufgewachsen ist, eigentlich kein schlimmes (vielleicht von wenigen Ausnahmen abgesehen), sondern ein relativ normales. Schnell wird aber klar, dass Sachen wie Depressionen (schwingt hier auch mit) reale Gefahren der heutigen Zeit sind. Dabei folgt der Abrutsch in die Drogenszene eigentlich nur aus dem Wunsch heraus, endlich dazu gehören zu wollen. Vor allem in Teenagerkreisen kann hier so einiges schief gehen, wie der Band eindrucksvoll zeigt.

Vom Aufstieg zum “Drogenbaron” bis zum ebenso schnellen Fall wird dann der weitere Lebensweg geschildert, der mit dem “Besuch“ im Gefängnis endet. Auch an der Stelle etwas schade, denn nur zu gerne hätte ich hier dann gelesen, wie sich Dominik wieder aufgerappelt hat. Aber an dieser Stelle gibt es ja noch Luft für einen zweiten Band. Auf jeden Fall ist Interesse da, sich einen der Vorträge einmal anzuhören – auch als Nicht-Betroffener.

Nach diesem Exkurs gibt es dann aber doch noch farbige Seiten, unter anderem Dominiks Lebensweg, aber auch Bilder von ihm. Es folgen Briefe aus dem Gefängnis, die er geschrieben hat, um sich die Zeit zu gestalten. Hier merkt man, dass langsam ein Umdenken stattfindet. Ebenso gibt es Exkurse zu blu.prevent oder ÜBER DEN BERG, beides Organisationen, die Menschen helfen. Hier wird schön aufgezeigt, dass Drogensüchtige kranke Menschen sind, denen man einfach helfen muss und die eine zweite Chance verdient haben. Auch hier steht also wieder die positive Botschaft im Raum, dass jeder es schaffen kann.

Fazit

Auch die Graphic Novel von “Crystal.Klar“ überzeugt auf ganzer Linie, was vor allem an der Botschaft liegt, die der Band vermittelt. Gut ist, dass sogar Interesse bei Nicht-Betroffenen geweckt wird und das Thema, vor allem im Nachgang der Extras, auch differenzierter betrachtet wird. Auch hier muss man den Grundgedanken (Aufklärung) einfach loben.

[usr 4.5]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Dominik Forster
Zeichner: Adrian Richter
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Seitenanzahl: 160
Preis: 20.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1782-9
Verlag: Panini

 

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Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.
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