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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars - Jedi: Fallen Order - Der dunkle Tempel"

Rezension: “Star Wars – Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel”

Wir sehen uns die Vorgeschichte zum Spiel an und klären, wie viel Vorgeschichte wirklich drinsteckt.

Inhalt (Klappentext):

Der ehrwürdige Jedi-Meister Eno Cordova hat ein Problem, das viele Jedi-Meister kennen: Eine sehr ungeduldige und impulsive Schülerin. Mit ihrer Spontanität bringt Cere Junda ihren Meister immer wieder an seine Grenzen. Der Hohe Rat der Jedi schickt die beiden auf eine Mission zum Planeten Ontotho, auf dem ein sehr alter Tempel entdeckt wurde. Dieser geheimnisvolle und mystische Ort liegt allerdings auf dem Gebiet der Fylari, die zwar bereit sind mit den Jedi zu reden, aber der restlichen Bevölkerung des Planeten den Zugang zu ihrem Gebiet verweigern. Es kommt zum Konflikt, in dem sich plötzlich auch Padawan und Meister gegenüberstehen …

Jedi: Fallen Order - Der dunkle Tempel (Panini)
Jedi: Fallen Order – Der dunkle Tempel

Kritik

“Jedi: Fallen Order” war ohne Zweifel eines der Highlights des letzten Jahres, und wie es nun einmal so ist, gibt es dann auch immer noch mehr dazu. In diesem Fall ein Comic, der die Vorgeschichte erzählt – zumindest so irgendwie.

Zeichnungstechnisch geht der Band dabei in Ordnung, auch wenn man wie üblich die Gesichter etwas kantiger gehalten hat. Die Charaktere erinnern dabei nicht unbedingt an ihr Spiel-Gegenpart, aber das ist auch nicht zwingend erforderlich, spielt es doch einige Jahre vorher. Auch in den Actionszenen gibt es immer viele Details zu sehen, so dass es auch hier nichts zu meckern gibt.

Die Story an sich ist da schon eher etwas gewöhnungsbedürftiger. Viel zu sehr kann sie natürlich nicht in die Vorgeschichte gehen, denn man erfährt ja die Vergangenheit der Helden im Spiel selbst. Demzufolge dreht sich hier alles um Cere und Cordova, da man vor allem über Letzterem dann doch etwas wenig erfahren hat. Zugegeben, viel mehr erfährt man über den Jedi-Meister auch hier nicht, aber man erhält zumindest eine kleine Geschichte aus seinem Leben. Dabei wird vor allem am Ende offenbar, wie die Verbindung zu den Zeffo und Bogano ist (aus dem Spiel). Indes, gebraucht hätte es diese Verbindung nicht unbedingt, da es sie zum einen nur zum Ende gibt und es dann doch etwas konstruiert wirkt. Hier wollte man auf Gedeih und Verderb eine Verbindung zum Spiel herstellen.

Dafür ist die Story aber durchaus unterhaltsam. Cere und Cordova sollen auf einem Planeten vermitteln und dabei eben einen Tempel erforschen. Um den gibt es aber Streitigkeiten und zumindest eines ist dem Band hoch anzurechnen: Man weiß bis zum Ende nicht, wer nun eigentlich der Drahtzieher hinter dem Ganzen ist. Denn was zunächst offensichtlich ist, wird dann wieder umgeworfen und mit einigen Twists versehen, die man so nicht erwartet hätte. Wer gut ist, ist plötzlich böse und umgekehrt. Zumindest darauf kann man sich also nicht verlassen. Das verleiht dem Band eine schöne Dynamik.

Darüberhinaus wird Ceres impulsives Wesen gut eingefangen. Sie haut lieber erstmal drauf und verhandelt hinterher, was zu einigen witzigen Situationen führt. Hinzu kommt ein witziger Droide (Check!), der ab und an ein paar One-Liner einstreuen darf, die erstaunlich gut die Szenerie aufhellen. Bei all den Dingen, die hier also passieren, hätte es die Rahmenhandlung zur Zeit des Imperiums, die die zweite Schwester auf Cordovas Spur führt, eigentlich gar nicht mehr gebraucht. Für Fans des Spiels waren diese Verknüpfungen ohnehin offensichtlich.

Immerhin lebt der Comic an der Stelle von Ceres Charakterentwicklung, wobei sie aber nicht die einzige ist, denn auch einige der (vermeintlichen) Bösewichte dürfen am Ende noch etwas Entwicklung zeigen, nur… Aber das soll hier nicht gespoilert werden. Aber ja, hauptsächlich geht es um Cere und das ist an dieser Stelle recht solide.

Am Ende hat sie zwar was gelernt, wie es aber auf dem Planeten selbst weitergeht, erfährt man nur am Rande. Dabei wäre vor allem auch hier der ein oder andere Blick auf die neue Regierung durchaus noch schön gewesen. Und auch die Beschäftigung mit dem Thema, in wie weit man sich in eine autonome Regierung einmischen darf, hätte noch mehr Konfliktpotential geboten (aber gut, das ist vielleicht auch eher was für dieses andere Franchise).

Fazit

Insgesamt bleibt ein solider Band zurück, der allerdings einige Schwächen hat. Dafür wird mit guten Witzen und Charakterszenen aufgelockert. Fans des Spiels können also allemal zugreifen.

[usr 3]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Matthew Rosenberg
Zeichner: Paolo Villanelli, Ruairi Coleman
Originaltitel: Star Wars – Jedi: Fallen Order – The Dark Temple 1-5
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2020
Übersetzer: Philip Keil
Seitenanzahl: 112
Preis: 15.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1731-7
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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