Der neue Superman-Sonderband bringt eine Geschichte der Rebirth-Zeit in Neuauflage. Wir werfen einen Blick darauf.
Inhalt (Klappentext):
Das Auftauchen seines Vaters Jor-El, der offenbar den Untergang seiner Heimatwelt überlebt hat, lässt Superman an allem zweifeln, was er bisher über Krypton zu wissen glaubte. Um zu erfahren, was damals wirklich auf dem Planeten geschah, begibt sich der Mann aus Stahl auf eine Reise durch Raum und Zeit. Er ahnt nicht, dass ihm Booster Gold auf den Fersen ist, dessen Aufgabe darin besteht, den Zeitstrom zu beschützen – und der gerade durch sein Eingreifen die Ereignisse durcheinanderbringt und damit enorme Gefahren heraufbeschwört! Doch beide geraten nicht nur in die Vergangenheit – sondern auch in eine düstere Zukunft, die beherrscht wird von dem kryptonischen Kriminellen General Zod und seiner Familie!
Kritik
Bei “Jagd durch die Zeit” handelt es sich um die letzten Superman-Bände (genau genommen die Bände 18-21) der Monatsreihe, die hier in einem schicken Sammelband zusammengefasst werden. Zeichnungstechnisch gilt hier also, dass man konstant gutes Niveau hält. Details der Charaktere und Hintergründe sind sehr gut gelungen und auch bei den Kampfszenen kann man immer alles erkennen, herrschen doch zumeist helle Farben vor.
Bei der Geschichte entfaltet sich an dieser Stelle eine Zeitreisestory. Denn nachdem Jor-El zurückgekehrt ist, reist Superman in die Vergangenheit, um herauszufinden, ob es wirklich sein Vater ist, der da vor ihm steht (Achtung, Spoiler: die Antwort ist Ja). Verfolgt wird er dabei von Booster Gold, der Eingriffe in die Zeitlinie verhindern will. Das dabei nicht alles glatt geht und wir auch alternative Zeitlinien zu sehen bekommen, ist bei so einem Band ja schon fast vorprogrammiert (und zudem gängiges Klischee, kaputte Zeitmaschine irgendjemand?).
Diese alternativen Zeitlinien sind natürlich eine durchaus nette Spielerei, denn dass Zod zum Beispiel Herrscher ist, hat man auch nicht alle Tage (wer schreit da jetzt “Krypton-TV-Serie”?). Letztlich muss man aber sagen, dass man als Fan natürlich weiß, dass all dies nicht von Dauer ist und man in die “echte” Zeitlinie zurückkehrt. Aber gerade diese alternativen Realitäten haben ja durchaus ihren eigenen Charme.
Dabei ist es auch gut, dass die Charaktere nicht auf der Strecke bleiben. So dürfen nicht nur Superman, sondern auch Booster und Lois glänzen, über deren Vergangenheit man so einiges erfährt. Lois etwa söhnt sich auch mit ihrem Vater aus. Gegen Ende hin wird es sogar noch etwas tiefgründiger, als selbst Superman darüber sinniert, ob eine Strafe für Henshaw in der Phantomzone nicht unmenschlich ist. Die etwas schwächere “Abschlussstory” aus Action Comics 1000 wurde zum Glück hier nicht mehr mit abgedruckt, aber sie passt auch nicht mehr wirklich in die Zeitreisegeschichte.
Neben Henshaw ist natürlich das alte Krypton mit seinen Eradicators an vielen Stellen Fanservice – dies sei aber nur der Vollständigkeit halber noch erwähnt.
Fazit
Die Zeitreisegeschichte des vorliegenden Bandes vermag, trotz gelegentlicher Schwächen, durchaus zu überzeugen. Und das Spielen mit alternativen Zeitlinien gehört bei dieser Geschichte eben einfach dazu, oder nicht?
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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Dan Jurgens |
Zeichner: | Brett Booth, Will Conrad |
Originaltitel: | Action Comics 993-999 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2018 |
Übersetzer: | Christian Heiss |
Seitenanzahl: | 160 |
Preis: | 17,99.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-1540-5 |
Verlag: | Panini |