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StartLiteraturScience-FictionRezension: "James Bond - Ewig und ein Tag"

Rezension: “James Bond – Ewig und ein Tag”

Wir sehen uns an, was im neuen Bond-Roman steckt und ob es ein Buch für die Ewigkeit ist.

Inhalt (Klappentext):

Ein Spion ist tot. Eine Legende ist geboren. Normalerweise behält das Meer seine Geheimnisse für sich. Doch dieses Mal nicht. Eine Leiche. Drei Kugeln. 007 treibt in den Gewässern von Marseille, getötet von unbekannter Hand. Es ist an der Zeit, dass ein neuer Agent an seine Stelle tritt. Zeit für eine neue Waffe im Kampf gegen das organisierte Verbrechen. Zeit für James Bond, sich seine Lizenz zum Töten zu verdienen. Dies ist die Geschichte der Geburt einer Legende in der brutalen Unterwelt der Côte d’Azur.

Tsukuyumi 1 - Jadeträne (CrossCult)
James Bond – Ewig und ein Tag

Kritik

„Ewig und ein Tag“ stellt Anthonoy Horowitz‘ zweiten Bond-Roman dar und widmet sich der Vorgeschichte des Agenten – oder besser, der Vorgeschichte zu Casino Royale, dem Roman. Wie wird Bond ein Doppel-Null-Agent und wie ist sein erster Einsatz?

Dabei orientiert man sich eben nicht am Film, der ja direkt in den Roman mündet, sondern wie erwähnt am Buch und beschreitet ganz eigene Wege. Grundsätzlich bleibt man dabei aber dem Grundgedanken treu, aber das ist ja kein Wunder, stammen einige Ideen doch von Ian Fleming selbst. So muss Bond auch hier zwei Personen töten, um seine Doppel-Null zu erhalten. Von den Charakteren her ist der Roman dabei wie die frühen Bond-Abenteuer. Er spielt in den 60ern und an jeder Ecke (also auch bei Bond selbst) wird geraucht, was das Zeug hält.

Auch sonst hat das Buch viele Elemente eines klassischen Bond-Romans: Eine Verschwörung, eine Frau und natürlich wird Bond mal wieder gefangen und gefoltert. Das mögen zwar altbekannte Zutaten sein, inzwischen wirken sie aber durchaus etwas ausgelutscht. Dabei hat sich sogar noch ein kleiner Fehler eingeschlichen, denn Sixtine beschreibt, dass sie 1941 in Frankreich war, dann hat sie ihr Ausbildung gemacht und war 5 Jahre mit ihrem Ehemann zusammen, bevor sie 1943 nach Frankreich zurückkehrte. Da hat man wohl ein bisschen die Jahreszahlen durcheinander gebracht, wobei ich das Original nicht kenne und daher nicht beurteilen kann, ob es ein Tipp- oder Übersetzungsfehler ist. Aber im Grunde ist das auch nur eine Kleinigkeit.

Auch der Rest fällt nicht allzu schwer ins Gewicht, denn es bleibt ein durchaus interessanter und solider Bond-Roman zurück. Dass Bond gemäß seinem 60er Alter Ego gut getroffen wurde, wurde ja schon erwähnt. Auch die anderen Charaktere können sich sehen lassen, und auch die Bösewichte verfolgen hier keine Allmachtsfantasien sondern einen perfiden Racheplan. Immerhin ist das Drogenthema an der Stelle sogar neu, auch wenn man über die Umsetzung sicher geteilter Meinung sein kann. Ein bisschen mehr Tiefgang hätte es an der Stelle nämlich schon sein können, unterhalten wird man aber auch von diesen Passagen. Sogar ein erster CIA Agent (nicht Felix Leiter) trifft auf Bond und kann bis zur überraschenden Wendung überzeugen und Sympathien sammeln.

Lediglich das Ende ruft noch mal ein wenig Stirnrunzeln hervor, denn natürlich kann Bond wieder mit dem üblichen Klischee-Trick entkommen und die Pläne der Bösewichte vereiteln. Und natürlich gibt es (wieder einmal) kein Happy End für Bond und seine Frau, die diesmal in einer Sequenz stirbt, die dem Nachfolgeroman „Casino Royale“ (Film oder Buch) dann doch ein Ticken weit ähnlich ist. Das hätte man eleganter lösen oder umschiffen können oder eine andere Lage heraufbeschwören müssen.

Fazit

Allein für sich als Thriller mit einem x-beliebigen Helden würde das Buch nicht funktionieren, als Bond-Roman fängt er aber das 60er-Jahre-Flair und die Charaktere ganz gut ein. Trotz einiger typischer Klischees ist die Geschichte am Ende recht solide.

[usr 3.5]

Quick-Infos

Autor: Anthonoy Horowitz
Originaltitel: Forever and a Day
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2018
Übersetzer: Stephanie Pannen
Seitenanzahl: 334
Preis: 16.99 Euro
ISBN: 978-3-86425-759-9
Verlag: Cross-Cult

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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Schöner Überblick witten, Nice job!

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