In unserer Rezension zum neuen “Star Wars”-Band sehen wir uns an, ob nicht doch noch ein Funke zurückbleibt.
Inhalt (Klappentext):
Nach der Vernichtung des Todessterns hat die Rebellion neue Hoffnung geschöpft, aber es mangelt ihr an Raumschiffen, Jägern und Verbündeten. Deshalb haben sich die Rebellen mit den Mon Calamari zusammengetan, die über eine große Handelsflotte verfügen. Königin Trios von Shu-Torun hilft den Rebellen, diese Flotte umzurüsten und kriegstauglich zu machen. Nach einem Festakt soll sich die Flotte in der Galaxis verteilen und auf weitere Befehle warten. Doch bei dieser Feierstunde kommt es zu einem Zwischenfall und plötzlich steht die Rebellion vor dem Untergang.
Kritik
Nach der Monatsreihe gibt es wieder einen Ausflug in die Sonderbände, denn hier setzt “Zerstörte Hoffnung” extra dick die dort begonnene Storyline fort. Und was soll man sagen, die Zeichnungen sind diesmal einfach bombastisch. Gut, was die Charaktere angeht, so bewegt man sich auf dem gewohnt hohen Niveau. Charaktere und Hintergründe wirken recht plastisch und lassen keine Wünsche offen. Das ist aber nicht einmal das Besondere an diesem Band, denn hier wird eine riesengroße Schlacht aufgezogen. Und in diesem Stil und mit derart vielen Details ausgestattet, wirkt sie in Comicform einfach nur episch. War “Star Wars” schon immer der Garant für gute Bilder, so setzt man dies hier in Comicform fort (oder gar noch einen drauf). Hier können sich künftige Publikationen durchaus etwas abschneiden. Jedenfalls wird der “War” in “Star Wars” hier ganz groß geschrieben.
Und nicht nur zeichnungstechnisch spielt man in der oberen Liga. Denn auch was die Story angeht, wird hier eine gute Szene nach der anderen abgefeuert. Dies geht damit los, dass Königin Trios sich für eine Seite entscheiden muss. Das tut sie und zum Bedauern der Fans ist es ihre Welt. Das kann man auf der einen Seite nachvollziehen, auf der anderen Seite wird sich aber zeigen müssen, ob sie wirklich so böse ist, wie man vermuten kann. Auf jeden Fall bringt Vader dank ihr die Rebellen an den Rand der Auslöschung.
Aber auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz. Da dürfen Han und Luke herumalbern, da darf Vader endlich seine Rache an Han haben – oder zumindest fast (man muss ja mit “Episode V” gleichziehen) – und selbst die Executor, die hier ihren ersten großen Auftritt hat, darf infiltriert werden. Und als wäre das nicht schon genug, werden sogar noch viele weitere Anspielungen auf die Filme spendiert. So tauchen Dodonna und Drazen auf (und werden sogar geopfert) und man erfährt, woher die “Rogue-Staffel” ihren Namen hat.
In der deutschen Übersetzung kommt dieser Witz nicht ganz so gut rüber, da es hier “Renegatenstaffel” heißt. Allerdings muss man hier anmerken, dass diese Bezeichnung eine konsequente Fortführung der Filmsynchronisation darstellt.
Man sieht schon, dass Fanservice in “Zerstörte Hoffnung” groß geschrieben wird. Nichtsdestotrotz steuert der Band auch genug eigene Ideen bei, um neben den Cameo-Auftritten bekannter Größen überzeugend zu sein. Am Ende gibt es noch einen kleinen One-Shot zu Stana, der überdies ebenso zu überzeugen vermag. Er punktet nicht nur mit Anspielungen auf “Episode I” und Vader, sondern beinhaltet auch noch viele andere Erinnerungen an andere Geschichten aus der “Legends”-Ära. So ergibt sich ein rundum kohärentes Ganzes, das von der ersten bis zur letzten Seite mehr als überzeugend ist.
Fazit
In “Zerstörte Hoffnung” wird ein bildgewaltiges Actionfeuerwerk abgebrannt, das in dieser Form sicher seinesgleichen sucht. Nebenbei enthält die Geschichte jede Menge Emotionen in schönen Charakterszenen und es gibt zahlreiche Reminiszenzen an die Filme. Kurzum: Dieser Band hat einfach alles, was das Fan-Herz begehrt. Was will man eigentlich mehr?!
Bewertung
[usr 5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Kieron Gillen |
Zeichner: | Giuseppe Camuncoli |
Originaltitel: | Star Wars 50-55, Annual 4 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2019 |
Übersetzer: | Matthias Wieland |
Seitenanzahl: | 188 |
Preis: | 20.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-1414-9 |
Verlag: | Panini |