Wir sehen uns im zweiten Band von “Heroes in Crisis” an, wie das Helden-Counseling so läuft.
Mit Spoilern!
Inhalt (Klappentext):
Als Batman und Flash gemeinsam die Untersuchung der grauenvollen Morde aufnehmen, kommen sie zu äußerst unterschiedlichen Ergebnissen. Inzwischen findet Harley Quinn unerwartet Hilfe bei einer Heldin aus Gotham City und alle Geheimnisse des Sanctuary kommen ans Licht der Öffentlichkeit – dank Lois Lane!
Kritik
Der zweite “Heroes in Crisis”-Band knüpft an die Story des ersten Teiles an. Zeichnungstechnisch ist man – ihr ahnt es schon – auf dem gewohnt guten Superhelden-Niveau geblieben. Kämpfe gibt es in diesem Band zwar kaum, aber die Charaktere und ihre Mimik sind so gut getroffen, dass es eine wahre Freude ist, ihnen zuzuschauen. Hierbei dominieren vor allem die hellen Szenen.
Auch storytechnisch wird einiges aufgefahren, obwohl der Großteil des Bandes einen Blick in die Vergangenheit wirft und die Ereignisse zeigt, die beim Mord im Sanctuary vorherrschten. Natürlich erfährt man aber auch hier nicht, wer der Mörder ist, auch wenn ein paar Spuren gelegt werden (die vermutlich aber falsch sind). Was wirklich dahintersteckt, erfährt man also auch in diesem Band nicht in Gänze, schließlich muss das Mysterium noch über einige Bände aufrecht erhalten werden.
Dafür wird aber charakterlich wieder einiges geboten. So werden weitere Videos der Helden gezeigt, die so ihre Probleme haben. Die “Heroes” sind hier wirklich grandios in Szene gesetzt worden, denn jeder einzelne Held wirkt absolut authentisch und agiert entsprechend seines Charakters. Batgirl etwa zeigt ihre Wunden, die ihr der Joker zugefügt hat. Und die Szene, in der sie und Harley sich in den Armen liegen, ist mit Sicherheit ein weiteres Highlight – auch deshalb, weil impliziert wird, dass Ivy möglicherweise tot ist, was ein derber Schlag für die Gotham Sirens wäre.
Ob das aber wirklich der Fall ist und ob auch all die gezeigten Helden zu den Opfern zählen, darf indes bezweifelt werden. Hier spielt man geschickt mit dem Leser, um ein paar gezielte Schockmomente zu generieren. Aber das funktioniert zweifelsohne! Am Ende wird die Existenz des Sanctuary öffentlich und die ganze Welt erfährt, dass die Helden in psychologischer Behandlung sind. Letzteres ist, wie schon in Teil 1, durchaus realistisch, ebenso Batmans Reaktion, als er erfährt, dass Superman ihnen dies verheimlicht hat.
Immerhin wird der “Dunkle Ritter” aber bald erkennen, dass die Helden hier ein Ass im Ärmel haben. Denn der Mörder schickt die Sachen an Lois und niemand ahnt dabei, wie sie zu Superman steht. Wie sie aber auch richtig sagt: Wenn sie es nicht bringen würde, dann täte dies ein anderer – und zwar mit bedeutend weniger Rücksicht auf die Helden. Hach, man kann gar nicht genug von den großartigen Charakterszenen schwärmen!
Wie diese Enthüllung die Welt verändern wird, werden wir dann wohl im nächsten Band erfahren.
Fazit
Der zweite “Heroes in Crisis”-Band ist eine konsequente inhaltliche Fortführung des direkten Vorgängers und glänzt vor allem mit den durchweg tollen Charaktermomenten. Was soll man sagen? Die Story um das Helden-Counseling funktioniert bislang auf allen Ebenen hervorragend.
Bewertung
[usr 4.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Tom King |
Zeichner: | Clay Mann, Lee Weeks |
Originaltitel: | Heroes in Crisis 3, 4 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2019 |
Übersetzer: | Christian Heiß |
Seitenanzahl: | 52 |
Preis: | 4,99 Euro |
Verlag: | Panini |