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StartLiteraturDoctor-Who-LiteraturRezension: "Doctor Who - Die Herrschaft der Cybermen"

Rezension: “Doctor Who – Die Herrschaft der Cybermen”

Wir sehen uns den Kampf des Doctors gegen einen alten Feind an. Wer cyberisiert wird, erklärt die Review.
Vorsicht Spoiler!

Inhalt (Klappentext):

Rassilon, der gefallene Führer der Timelords, wurde von den letzten Cybermen gefangen genommen. Jetzt haben die Metallmänner Zugang zu Zeitreisen! Bald schon wird jede frühere Niederlage in einen Sieg verwandelt. Alle Inkarnationen des Doctors sind in ernster Gefahr und es scheint keinen Weg in Raum und Zeit zu geben, der es möglich macht, die vollständige Cyberisierung des Universums abzuwenden…

Die Herrschaft der Cybermen (Panini)
Die Herrschaft der Cybermen

Kritik

“Die Herrschaft der Cybermen” ist ein neuer “Doctor Who”-Band, der erneut viele Inkarnationen unseres Lieblings-Time-Lords vereint. Zeichnungstechnisch gibt es hier wenig zu meckern. Die Charaktere sind allesamt gut getroffen und auch sonst kann man sich über den Detailgrad nicht beschweren. Lediglich gegen Ende geht in den teils großformatigen Panels etwas die Übersicht flöten, was aber auch ein bisschen der Story geschuldet ist.

Vier Doktoren stehen dabei im Zentrum der Geschichte, nämlich die Nummern 9 bis 12. Vor allem in Bezug auf Nummer 9 ist das doch verwunderlich, zieht man Christopher Ecclestones Abneigung gegen die Rolle in Betracht. Aber vorsichtige Gastauftritte gab es bekanntlich schon in vorherigen Bänden, nun wird ihm sogar ganz viel Raum eingeräumt. Was die Doktoren 10 und 11 angeht, befindet man sich in der Fortsetzung der aktuellen Comicstorylines dieser Inkarnationen, inklusive dortiger Begleiter. Bei 9 und 12 ist man dahingegen auf Ereignisse der TV-Serie ausgewichen und geht von dort weiter.

Bei Nummer 9 heißt das, dass wir uns in der ersten Staffel mit Captain Jack an der Seite befinden. Und bei Nummer 12 sind wir am Ende von Staffel 9, als der Doktor Rassilon verbannt hat. Das ist auch gleich der Aufhänger der Storyline, denn der verbündet sich mit den Cybermen und diese greifen in verschiedenen Zeiten die Erde – und die Doktor-Inkarnationen – an. Dabei gibt es einige nette Sachen zu sehen, wie etwa cyberisierte Silurianer oder eine zerstörte Erde, die man auch schon aus einem der “Doctor Who”-Schleichspiele kennt. Hier wie da aber letztlich eine parallele Zeitlinie.

Die Cybermen erobern dabei Gallifrey und auch wenn die Time Lords angeschlagen sind, muss man sich erneut fragen, ob sie keine Abwehrmaßnahmen haben. Immerhin ist es nicht das erste Mal, dass dies passiert. Und spätestens seit dem Zeitkrieg sollte man vorbereitet sein. Aber das ist natürlich nur ein kleines I-Tüpfelchen, denn es gibt einige altbekannte Charaktere zu sehen, wie den General oder Rose. Auch die Schwesternschaft von Karn ist präsent und lüftet ein Mysterium: Sie verfügt über ein Portal nach Gallifrey. Das ist alles bis zu einem gewissen Grad Fanservice, funktioniert aber bis hierhin auch recht gut. Die einzelnen Inkarnationen treffen sich dabei allerdings nicht.

Charakterlich hat man diesmal sogar Rassilon einbezogen, denn wie der Doctor schnell weiß: Die Cybermen halten ihre Versprechen nicht und wollen das Universum lieber für sich haben. Hier nun wird Rassilon geläutert und darf dem Doktor helfen, alles wieder rückgängig zu machen. Ob man dem Kriegstreiber diesen schnellen Wandel abnehmen kann, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Etwas schwer zu schlucken war es aber schon. Die Ereignisse gegen Ende des Bandes überschlagen sich dabei derart, dass man fast den Faden verlieren kann, welcher Doktor nun was macht und welche Pläne verfolgt werden.

Am Ende entpuppt sich alles als eine alternative Zeitlinie, die ausgelöscht wird, wobei man noch einen Blick auf alle alten Inkarnationen des Doktors und deren Kampf mit den Cybermen erhaschen kann. Das ist wirklich liebevoll umgesetzt, weil man hier die alten Designs präsentiert. Das mag vielleicht etwas schade sein, bei einer derart großen Story ist das aber auch nicht verwunderlich, steht doch erneut das Universum auf dem Spiel. Darüberhinaus musste man – was Cybermen und Rassilon angeht – ohnehin wieder zum Status Quo zurück, da die Serienmacher wohl kaum Rücksicht auf den Comic nehmen werden.

Fazit

Am Ende verzettelt man sich zwar leicht in der Handlung, insgesamt macht das Abenteuer mit den vielen Inkarnationen des Doctors aber durchaus Spaß. Bei der vielen Action, die hier teilweise passiert, bleiben natürlich einige Charaktere auf der Strecke, die vielleicht nicht soviel Raum bekommen, wie sie es sonst würden. Aber dafür sind ja noch die Einzelabenteuer da. Hier hat man also durchaus nettes Popcornkino.

Bewertung

[usr 4]

Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: George Mann, Cavan Scott
Zeichner: Ivan Rodriguez, Walter Giovanni, Alessandro Vitti, Nicola Righi
Originaltitel: Doctor Who – Supremacy of the Cybermen
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Claudia Kern
Seitenanzahl: 128
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-7416-1238-1
Verlag: Panini

 

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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