In Band zwei der neuen Reihe geht es mit vollem Karacho in die Phantomzone. Was da so abgeht, klären wir hier.
Achtung, Spoiler!
Inhalt (Klappentext):
Während die Erde von der Phantom-Zone bedroht wird, sucht Rogol Zaar Verbündete unter Kryptons schlimmsten Kriminellen. Superman steht daraufhin einer gewaltigen Verbrecherarmee gegenüber und muss zudem schnellstens einen Weg finden, die Erde aus der Phantom-Zone zu schaffen!
Kritik
Band zwei der neuen Superman-Reihe stürzt sich sogleich in die Vollen und bietet zeichnungstechnisch das gewohnt gute Niveau. Was Charakterdetails und Hintergründe angeht, kann man also wieder einmal nicht meckern und auch in den etwas dunkler angehauchten Kampfszenen kann man immer alles erkennen. Alles wie immer also.
Storytechnisch gibt es allerdings ein paar Schnitzer zu vermelden, was nicht an der Handlung an sich liegt, sondern eher daran, dass der Band mal wieder nahezu ausschließlich aus Kloppereien besteht. Die sind zwar mit einigen doppelseitigen Panels prominenter in Szene gesetzt als je zuvor, irgendwie neu ist das Ganze aber leider nicht. Auch muss man festhalten, dass das Ende für die Bösewichter doch etwas abrupt kommt.
Da kommt eine ganze Armee von Schurken auf die Erde, mischt Superman auf und gerade pünktlich zum Rücktransport der Erde (oder so scheint es) macht Superman fix einen Tornado und pumpt sie einfach wieder in die Zone zurück. Mag daran liegen, dass er warten musste, bis seine Kollegen von der Justice League soweit sind, ist aber trotzdem ein etwas billiger Abgang für die zuvor recht ausgiebig ausgearbeiteten Schurken. Und vermutlich wird die Chance von diesen auf der Erde genutzt, um den ein oder anderen in Zukunft eben dort behalten bzw. auftreten zu lassen. Auch das kennen wir schon, und auch hier ist der Kniff wieder einen Tick zu offensichtlich.
Von diesen Mankos abgesehen, hat die Story aber durchaus etwas Charme. Immerhin ist die ganze Erde in die Phantomzone transportiert und Superman und die Justice League müssen erstmal die Menschen retten. Sprich: alle Flugzeuge und Heißluftballons runterbringen und eben Sonstiges, was ohne Atmosphäre schlecht geht. Dabei darf Supie sogar vor einer Gruppe Plünderer landen, die dann ihre gestohlenen Sachen sofort zurückbringen. Solche kleinen Szenen vermögen zu gefallen, auch wenn es schade ist, dass die Justice League zu nichts mehr als Cameo-Auftritten getaugt hat. Immerhin darf Atom hier am Ende noch die Lösung präsentieren.
Charakterlich bleibt man ein bisschen blass, denn außer kleinen Szenen mit Supie und Jon, bei denen darüber diskutiert wird, dass man, trotz seiner Kräfte, eben nicht wild drauflosprügeln darf, gibt es auch an dieser Front eher wenig zu melden. Klar, bei einer Prügelstory ist das eben so, aber ein bisschen mehr hätte schon drin sein können. Auch das Cliffhanger-Ende mag nicht so recht ziehen, denn dass die Erde nicht wieder dort angekommen ist, wo sie war, mag daran liegen, dass sie kurzzeitig geschrumpft wurde, um zurücktransportiert zu werden, und man sie eben im Moment nicht sieht.
Fazit
Gute Storyansätze sind vorhanden, ausführlich werden sie aber nicht genutzt und man beschränkt sich eher auf Prügelaction, die dann eher zu fix auch wieder aufgelöst wird. Das konnte man in der Superman-Reihe schon besser.
[usr 2.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Brian Michael Bendis |
Zeichner: | Ivan Reis |
Originaltitel: | Superman 3, 4 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2018 |
Übersetzer: | Christian Heiß |
Seitenanzahl: | 52 |
Preis: | 4,99.- Euro |
Verlag: | Panini |