In unserer Review klären wir, was im neuen Band aus dem dunklen Jahrtausend so abgeht.
Inhalt (Klappentext):
Der neueste Comic zum Tabletop-Klassiker und Videogame-Hit Warhammer 40K! In der finsteren, fernen Zukunft sind die Space Marines der Deathwatch die besten Krieger aus allen Orden – und die letzte Verteidigungslinie der Menschheit. Sie müssen es mit außerirdischen Schrecken ohne Ende aufnehmen …
Kritik
Deathwatch ist der erste Band der neuen Warhammer-Reihe, der zeichnungstechnisch einen Ticken heller daherkommt als seine Pendants. Hier wird farbenfroh geschnetzelt und Blut und Köpfe fliegen nur so. Dafür ist der Detailgrad stellenweise nicht ganz so stark. Insgesamt ergibt sich aber ein durchaus homogenes Ganzes, an das man sich schnell gewöhnt hat, auch wenn der Schmutz und die Dunkelheit des 41.Jahrtausends nicht derart rüberkommen, wie bei den Vorgängern.
Leider versagt die Story auf ganzer Linie. Im Grunde kann man sie so zusammenfassen: Ein Planet taucht nach einiger Zeit wieder aus dem Warp auf (nichts Neues in der Wahrhammer-Welt) und ein paar Marines müssen sich dort zur Abholzone durchkämpfen. Fertig. Und dieser eine Satz, der den ganzen Band beschreibt, zeigt schon deutlich, woran es diesem Band mangelt: Tiefgang.
Im Grunde folgt nämlich nur eine reine Aneinanderreihung von Schnetzelszenen, die von einem Standort zum Nächsten wechseln. Unterwegs werden zwar noch ein paar Marines eingesammelt (oder verloren), aber das war’s dann auch schon. Es ist an dieser Stelle wohl unnötig zu Erwähnen, dass ein derartiges Szenenfeuerwerk nur wenige Leute vom Hocker reißen kann.
Ja, das war in den Vorgängern teilweise auch schon so und ja, das Universum von Warhammer besteht zu einem Großteil aus Gewalt und Schnetzelei. Der Comic erreicht aber leider nicht die Atmosphäre seiner Vorgänger, wo man sich immerhin noch in die Welt versetzt gefühlt hat und über die Schnetzelorgien noch wohlwollend hinwegsehen konnte. Dabei ist durchaus positiv anzumerken, dass man als Gegner diesmal nicht die üblichen Chaos-Marines genommen hat, sondern die Orks und Tyraniden. Erstere kommen in grüner Horde vor, Letztere nur im Auftauchen der typischen Genstealer. In beiden Fällen also die Standardeinheiten und nichts Besonderes. Aber vermerken wir den Versuch mal wohlwollend und hoffen auf Besserung.
Das nützt nur leider nichts, wenn die Charaktere flach bleiben. Außer, dass ein Neuling und ein Veteran dabei ist, gibt es nämlich wenig an Hintergrundinfos. Lediglich als besagter Veteran den Löffel abgibt, darf er nochmal kurz in Erinnerungen an sein Aufwachsen schwelgen, aber dort geht es – man ahnt es schon – auch nur darum, wilde Tiere oder andere Leute zu schnetzeln. Nein, auch das reicht nicht, um irgendeine Art von Mitgefühl beim Leser hervorzurufen.
Am Ende gibt es den Hauch einer Raumschlacht (oder den Hinweis, dass die wohl im nächsten Band kommen wird) – und nein, auch DAS reicht nunmal nicht!
Da nicht mehr in diesem Band steckt, gibt es nur anderthalb Sterne – und das auch nur wegen der vorhandenen und teils guten Ansätze.
Fazit
Leider vermag der Band keinerlei Tiefgang für seine Charaktere aufzubauen und verliert sich in einer Schnetzelorgie, die zwar immerhin mal andere Völker als den üblichen Einheitsbrei präsentiert, aber man muss schon Hardcore-Fan sein, um hier zuzugreifen.
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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.
Quick-Infos
Autor: | Aaron Dembski-Bowden |
Zeichner: | Tazio Bettin |
Originaltitel: | Warhammer 40 000 – Deathwatch 1-4 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2019 |
Übersetzer: | Bernd Kronsbein |
Seitenanzahl: | 116 |
Preis: | 17.- Euro |
ISBN: | 978-3-7416-1230-5 |
Verlag: | Panini |