Wir haben Referenzen und Easter-Eggs zu “Tal der Schatten”, der zwölften Episode der zweiten Staffel von “Star Trek: Discovery”, zusammengestellt.
Vollinvalider Pike: Dass Fleet-Captain Christopher Pike ab 2266 zum Vollinvaliden wird, erfuhr der Zuschauer bereits in der “The Original Series”-Episode “Talos IV – tabu, Teil 1” / “The Menagerie, Part 1” (TOS 1×15) aus dem Jahr 1966. In dieser Episode wird erwähnt, dass Pike bei einem Unfall auf einem Ausbildungsschiff hochradioaktiver Deltastrahlung aussetzt wurde, als er versuchte, das Leben seiner Kadetten zu retten. Durch diese Verstrahlung trägt Pike nicht nur Narben davon, sondern sein Körper ist fortan vollständig gelähmt. Seine Beeinträchtigungen sind so schwer, dass er auch nicht mehr zur verbalen Kommunikation fähig ist. Sein Rollstuhl verfügt allerdings über ein neurales Interface, das Pikes Hirnwellen misst und diese Signale an eine Lampe an der Vorderseite des Rollstuhls weiterleitet. Dadurch kann Pike zumindest auf einfache Fragen mit “Ja” (einmal Blinken) oder “Nein” (zweimal Blinken) antworten. In “Tal der Schatten” sehen wir nun zum ersten Mal, wie sich dieser furchtbare Unfall zugetragen hat. Das verwendete Set erinnert sehr stark an den Maschinenraum der Discovery.
Kingonisches Kloster auf Boreth: Das klingonische Kloster auf Boreth, einem Planeten im Beta-Quadranten, wurde zum ersten Mal in der “The Next Generation”-Episode “Der rechtmäßige Erbe” / “Rightful Heir” (TNG 6×23) aus dem Jahr 1993 erwähnt. Weitere Auftritte bzw. Erwähnungen des Klosters erfolgen u.a. in “Der Weg des Kriegers” / “Way of the Warrior” (DS9 4×01/02), “Die Muse” / “The Muse” (DS9 4×21) sowie in der “Discovery”-Episode “Lichtpunkt” / “Point of Light” (DIS 2×03). Boreth spielt in der religiösen Tradition der Klingonen eine zentrale Rolle, denn laut einer Prophezeiung soll “Kahless der Unvergessliche”, Gründer des Klingonischen Reiches und erster Imperator von Qo’noS, dort eines Tages wiederkehren. Daraufhin haben die Klingonen ein Kloster auf Boreth errichtet, das laut “Im Tal der Schatten” auch das einzige Gebäude auf dem gesamten Planeten ist. Dort meditieren gläubige Klingonen, die auf der Suche nach religiöser Erkenntnis in Form von Kahless-Visionen sind, wie z.B. Worf im Jahr 2369. Diese Meditationen finden u.a. in Höhlen mit Lagerfeuer statt. Von Zeitkristallen ist im 24. Jahrhundert nichts mehr zu sehen oder zu hören. Die monastische Tradition auf Boreth scheint sich demnach zwischen 2257 und 2369 massiv geändert zu haben. Auch die Architektur des Klosters in “The Next Generaton” unterscheidet sich enorm von der in “Discovery” (siehe Bild).
Tenavik: Tenavik, der Obermönch des Klosters auf Boreth, ist der Sohn von Voq und L’Rell. Tenavik wurde 2257 von seinen Eltern als “Sohn von Niemandem” in die Obhut der Mönche von Boreth gegeben (“Lichtpunkt” / “Point of Light”, DIS 2×03). Er ist – wie schon sein Vater – einer der seltenen Albino-Klingonen mit weißer Hautfarbe. Durch die Wirkung der Zeitkristalle ist seine Kindheit bzw. Jugendzeit wie im Fluge vergangen, sodass er Captain Pike nun als erwachsener und sehr erfahrener Mann gegenübertritt. Tenaviks Auftreten in dieser Episode scheint nun die sehr populäre Fantheorie zu torpedieren, das Kind von Voq und L’Rell sei der Albino aus der “Deep Space Nine”-Episode “Der Blutschwur” / “Blood Oath” (DS9 2×19). Der Albino ist ein im Klingonischen Reich gesuchter Krimineller, der Ende des 23. Jahrhunderts klingonische Kolonien überfällt und daraufhin ab 2290 von den klingonischen Kommandanten Kor, Koloth und Kang gejagt wird. Aus Rache tötet der Albino die Erstgeborenen der drei Kommandanten mithilfe eines genetischen Virus. Die Suche nach dem Albino bleibt bis ins 24. Jahrhundert erfolglos. Erst 2370 kann er von Kor, Koloth und Kang aufgespürt und eliminiert werden. Das Bild eines Kriminellen und Kindermörders passt allerdings gar nicht zu dem besonnenen Tenavik, den wir in “Tal der Schatten” kennenlernen. Demnach hat sich diese Fantheorie wohl zerschlagen. Tenavik wurde in dieser Episode von Kenneth Mitchell gespielt, der in “Discovery” bereits die Klingonen Kol (1. Staffel) und Kol-Sha (2. Staffel) verkörperte.
Schlachtkreuzer der D7-Klasse: In “Tal der Schatten” sieht man zum ersten Mal in “Discovery” den berühmten klingonischen Schlachtkreuzer der D7-Klasse in natura. Bereits in “Lichtpunkt” (DIS 2×03) hat man ihn als holografische Konzeptanimation sehen können. Demnach geht die Konstruktion dieses legendären Schiffstypus auf eine Initiative von Kanzlerin L’Rell zurück. Der D7 wurde demnach entweder in Rekordzeit gebaut oder L’Rell hat diese Pläne erst nach der Fertigstellung und dem Absolvieren der ersten Testflüge des Prototypen vorgestellt. Die D7-Klasse wurde in der Originalserie eingeführt und ist hier in mehreren Episoden zu sehen. Im Zuge einer kurzen Allianz zwischen den Klingonen und den Romulanern in den 2260er-Jahren (“Die unsichtbare Falle” / “The Enterprise Incident”, TOS 3×04) gelangt diese Schiffsklasse auch in die Hände des Romulanischen Sternenimpriums. Die D7-Klasse bringt im Laufe der Zeit mehrere verschiedene Modelle hervor, darunter die Deadly-Klasse, die Sech-Klasse und die K’t’inga-Klasse. Letztere ist auch noch in der zweiten Hälfte des 24. Jahrhunderts im aktiven Dienst, beispielsweise beim klingonischen Angriff auf Deep Space Nine (“Der Weg des Kriegers” / “Way of the Warrior”, DS9 4×01/02) oder im Dominion-Krieg. In den 60er-Jahren des 23. Jahrhunderts bildet der D7-Kreuzer das Rückgrat der Imperialen Flotte. Ab den 2280ern spielen dann auch die kleineren Scoutschiffe der Bird of Prey-Reihe (z.B. D12-Klasse) eine bedeutende Rolle. Auch der klingonische Kanzler, Leiter des Hohen Rates, nutzt einen Kreuzer der K’t’inga-Klasse für seine Reisen (Star Trek VI: Das unentdeckte Land / The Undiscovered Country”). Der D7 ist vergleichbar mit der Constitution-Klasse der Sternenflotte und verfügt über eine Besatzung von ungefähr 430 Crewmitgliedern.
Nanobots als Neuralparasiten: Die Szene, in denen die Nanobots aus Gants Körper ausbrechen und in Richtung Burnham wandern, erinnert ein wenig an eine Szene aus der “The Next Generation”-Episode “Die Verschwörung” / “Conspiracy” (TNG 1×25). In dieser Folge wird u.a. Lt. Commander Dexter Remmick (Robert Schenkkan) von unbekannten Neuralparasiten befallen und kontrolliert. Captain Picard und Commander Riker beschießen Remmick daraufhin mit ihren Phasern, sodass der Wirtskörper Remmick getötet wird. So geschehen, verlassen die Parasiten den toten Körper Remmicks und bedrohen Picard und Riker. Die Szene auf dem Sektion 31-Schiff läuft ähnlich ab, auch wenn es sich bei den Nanobots in diesem Fall nicht um organische Parasiten handelt.