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StartLiteraturFantasyRezension: "Crossed+100 4: Mimic"

Rezension: “Crossed+100 4: Mimic”

Der vierte Band der Crossed+100-Reihe bietet eine durchweg interessante Handlung, die wir uns in der Rezension einmal genauer ansehen.

Inhalt (Klappentext):

100 Jahre nach dem Ende: Auf einmal gibt es intelligente Gefirmte, die mehr sind als geile, gewalttätige Irre. Überhaupt ist die postapokalyptische Zukunft eine Zeit neuer Monster. Das muss auch die Archivarin Julie erfahren, die in ihrer von Gefirmten eingenommenen Siedlung zwischen die Fronten gerät…

Crossed+Einhundert 4: Mimic (Panini)
Crossed+Einhundert 4: Mimic

Kritik

Nach dem Ende der Crossed-Reihe geht die Geschichte in Crossed+100 weiter. Zeichnungstechnisch braucht man hier keine Abstriche machen, denn hinter dem Ganzen steht das gleiche Team, das auch bereits für die Ursprungsreihe zuständig war. Demzufolge fließt auch wieder eine Menge Blut, alles schön erkennbar und auch die Charaktere weisen eine gute Mimik auf – ja, das Wortspiel ist beabsichtigt. Fans der Reihe werden sich aber sofort heimisch fühlen und auch sonst kann man nicht meckern. Und dass die Reihe für Erwachsene ist, braucht man inzwischen vermutlich auch nicht mehr explizit erwähnen.

Storytechnisch sind zwei Geschichten enthalten. Die zweite beinhaltet einen kurzen Abriss darüber, wie die Menschen gegen die Gefirmten zurückschlagen, aber auch, wie der erste intelligenten Gefirmte weitere seiner Art ausbildet. Dieser kleine Crashkurs über die letzten Hundert Jahre, die zum Setting von Crossed+100 führen ist nette Kurzweil, lässt aber freilich etwas Tiefgang vermissen. Da man es mit ständig wechselnden Charakteren zu tun hat, welche eben 100 Jahre Geschichte tragen, ist es schwer, hier eine Art von Bindung aufzubauen. Die Geschichte ist also eher ein Blutbad, auch wenn sie durchaus ihre Momente hat.

Viel interessanter ist da aber schon die Hauptstory des Bandes. Hier erobert der Infizierte, Kochfleisch, ein Camp der Menschen, tötet oder infiziert diese aber nicht. Stattdessen will er in Kooperation leben und freundet sich dazu mit der Archivarin an. Diese Geschichte funktioniert auf mehreren Ebenen, denn die sich langsam entwickelnde Beziehung nicht nur zwischen den beiden Protagonisten sondern auch zu den anderen Menschen, nimmt man den beiden zu jeder Sekunde ab.

Anfangs ist vor allem die Archivarin noch eher auf Seite der Menschen und will dabei helfen, das Camp zu befreien, bis sie schließlich erkennt, dass es ihr auch bei den Menschen nicht besser erging. Am Ende schließen sie und die anderen sich Kochfleischs Traum einer vereinten Gesellschaft an. Natürlich gibt es die üblichen Wirren, wie Widerstand in den eigenen Reihen, aber nach einer Eingewöhnungsphase scheint es tatsächlich zu funktionieren. Und nicht nur das, auch die sich entwickelnde Liebesbeziehung der beiden so unterschiedlichen Charaktere ist nachvollziehbar und nimmt man ihnen ab.

Am Ende wenden sie sich gegen die angreifenden Menschen und es bleibt die spannende Frage im Raum, ob diese gemeinsame Gesellschaft gut gehen kann oder die eine Seite nicht doch die andere verraten wird. Das erleben wir allerdings in diesem Band nicht mehr, aber man darf zweifelsohne auf die Fortführung der Geschichte gespannt sein.

Selbst an das Manko, dass die Crossed+100-Bände bislang auszeichnete, die neue, ungewöhnliche (und eigentlich unnötige) Sprache, kann man sich im vorliegenden Fall recht schnell gewöhnen.

Fazit

Eine gute Weiterentwicklung der Crossed-Story, die, nach unzähligen Blutbad-Bänden, nun endlich einen Schritt nach vorne macht. Zwar spritzt auch hier das Blut wieder in Massen, trotzdem vermag die Geschichte und vor allem die Hauptcharaktere zu gefallen.

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Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Christos Gage, Pat Shand
Zeichner: Emiliano Urdinola, Raulo Caceres
Originaltitel: Crossed+100: Mimic 1-6
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2019
Übersetzer: Marc-Oliver Frisch
Seitenanzahl: 204
Preis: 19,99.- Euro
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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