Wir haben Reaktionen von Presse, Publikum und Fans zu “Red Angel”, der zehnten Episode der zweiten Staffel “Star Trek: Discovery”, für euch gesammelt und zusammengestellt.
Presse
Mit 60% markiert “Red Angel” auf dem Rezensionsaggregator RottenTomatoes.com den Tiefpunkt der aktuellen Staffel. Hauptvorwurf ist der holprige Plot:
I am still completely flabbergasted by how many horrible choices were crammed into this week’s installment.
Devon Maloney – New York Magazne/Vulture
Die Schauspielleistung hingegen stößt auf viel Gegenliebe:
The strongest part of the episode was easily the performance of Sonequa Martin-Green… She had an entire episode on her shoulders and delivered.
Sopan Deb – New York Times
Christian Schäfer von Serienjunkies vergibt 3,5 von 5 Sternen:
Dank Martin-Greens Performance ist The Red Angel gleichzeitig emotionsgeladen, wodurch die Informationsflut weniger stark ins kritische Auge fällt. Insgesamt sehe ich diese Woche aber doch etwas schwächer als letzte, was hauptsächlich am waghalsigen Plan liegt, aber auch daran, dass die zahlreichen Antworten ebenso zahlreiche neue Fragen aufwerfen
Quoten
“Discovery” sinkt im Ranking der US-Streaming-Serien aufgrund stärkerer Konkurrenz leicht ab. Laut Marktforschern von Parrot Analytics ist die Nachfrage nach “Discovery” konstant bei knapp 27 Mio. “Demand Expressions”, während sich die Platzierung innerhalb der “Digital Originals” von Platz 3 auf 5 verschlechtert. “Queer Eye” und “Stranger Things” hatten sich mit stärkeren Zahlen vorbeigeschoben. Außer “Discovery” hat CBS All Access weiterhin keine andere Serie in den Top Ten.
Wie immer können wir aus den Zahlen von Parrot Analytics nicht ableiten, wie viele Zuschauer “Discovery” auf CBS All Access wirklich hat, da CBS selbst dazu keinerlei konkrete Zahlen veröffentlicht.
Für Deutschland misst Goldmedia Video-on-Demand-Quoten. Laut quotenmeter.de hat “Discovery” in KW 12 erneut verloren, steigt aber mit 2,4 Mio Zuschauern von Platz neun auf Rang acht. An der Spitze steht wiederholt “Riverdale”.
Riverdale | 9,12 Mio |
Pretty Little Liars | 4,84 Mio |
The Big Bang Theory | 3,90 Mio |
The Walking Dead | 3,90 Mio |
Prison Break | 2,93 Mio |
Top Gear | 2,45 Mio |
Vikings | 2,44 Mio |
Star Trek: Discovery | 2,41 Mio |
Two and a Half Men | 2,40 Mio |
Modern Family | 2,39 Mio |
Fan-Reaktionen
Das Fandom sieht “The Red Angel” ebenfalls kritischer als vorangegangene Folgen.
Sebastian Sonntag und Andreas Dohm vom Podcast “Discovery Panel” vergeben 7,5 und (post-Podcast auf Twitter) 8,0 von 10 Punkten. Zwiegespalten sind sie zwischen dem unsauberen Plot auf der einen und der großartigen schauspielerischen Leistung sowie den vielen schönen emotionalen Momenten auf der anderen Seite. Den holprigen Plot schreiben sie den Wechseln der ausführenden Produzenten in Mitten der Staffel zu:
Ich glaube, diese Idee gab es. Aber wenn du einen Showrunnerwechsel hast, will jeder Showrunner auch mal kurz neue Pflöcke einschlagen und dann gibt es eventuell andere Ideen, als es vorher gab. Das hat man in der ersten Staffel ganz klar gemerkt. Bryan Fuller hatte eine bestimmte Idee und Harberts und Berg hatten die nicht und haben das halt anders zu Ende gebracht. Und ich glaube, das merkst du jetzt hier auch wieder.
Andreas Dohm – Discovery Panel
Bernd Schneider von Ex Astris Scientia gibt der Episode 5 von 10 Punkten sieht aber die Stärken eher im Plot als in den Figuren und Dialogen:
But just like last week’s episode, it feels uneven in its character interaction. […] At last, the exciting final ten minutes compensate for the preceding undecidedness. The revelation of the Red Angel’s true identity successfully keeps up the mystery but also overextends it by ultimately turning it into a mere family affair.
Björn Sülter von SyFy macht sich Sorgen um die Auflösung:
Der wilde Trip beantwortet Fragen, stellt neue, verwirrt, irritiert, unterhält, amüsiert, fasst emotional an und reißt mit. Damit fühlt er sich gehaltvoller an, als er eigentlich ist und erinnert böse an das Ende der ersten Staffel, als man mit Schockmomenten die schwindende Logik zu überdecken versuchte.
Anthony Pascale von TrekMovie ist dagegen überzeugt:
“The Red Angel” is a delight that subverts expectations by taking a plot payoff episode, and using it to deliver emotion and character development. […] “The Red Angel” is proof of concept for the improvements in the second season of Star Trek: Discovery, and it keeps getting better.
Alex Perry von TrekCore.com hat einerseits Probleme damit, dass “Discovery” ohne Vorarbeit enge Charakterbeziehungen aus dem Ärmel zaubert, und stört sich andererseits auch am Sound-Design der Folge:
Overall, “The Red Angel” was a nice character episode with a big last-minute reveal that we’ll have to wait until next week to see play out further. But I enjoy these character episodes a lot, as they help make the big spectacle episodes much more meaningful. Discovery has often struggled with how to balance character and spectacle since its inception. Hopefully, it has now found the right balance.