Black Lightning is back – nicht nur im TV, sondern auch in Comicform. Was wirklich drinsteckt, klärt unsere Review.
Inhalt (Klappentext):
Kritik
Zu den vielen Superheldenserien hatte sich letztes Jahr auch Black Lightning gesellt, was also lag näher, als auch die Comicreihe wiederzubeleben? Hier muss man aber gleich klarstellen, dass die Reihe nichts mit der Fernsehserie zu tun hat, sondern eigene Wege geht. So hat Jefferson hier keine wirkliche Familie (und wenn, hat man sie nicht gesehen), es gibt sogar Gastauftritte der Justice League (als guten Fanbonus) und es treten Aliens auf (Supergirl-Serie und Konsorten lassen grüßen). Einige Grunddinge, wie etwa Tobias Whale als Gegner, sind aber weiterhin vorhanden.
Zeichnungstechnisch ist man auf gutem Superheldenniveau geblieben. Obwohl das Setting zumeist bei Nacht spielt, wirken die Panels zumeist so, als wäre es helllichter Tag. Man sieht die Gesichtszüge der Charaktere und erhält auch bei Kampfszenen genug Hintergrunddetails, um rundum zufrieden zu sein. Anzumerken ist vielleicht noch, dass Jefferson recht jung aussieht, obwohl es auch hier heißt: “Black Lightning is back.”
Was Black Lightning, sowohl im TV als auch gedruckt, immer auszeichnete, war das Thema Rassismus. Auch das ist hier Thema (wenn auch eher unterschwellig) und darf als wichtige Botschaft nicht fehlen. Selbst das Thema des mordenden Cops taucht auf und wird ganz gut (sprich: real) behandelt. Der Rest der Story ist allerdings wie aus dem Lehrbuch: Whale will die Stadt mit Waffen überschwemmen und Black Lightning hält ihn auf.
Von dem Katz- und Mausspiel in der Serie ist hier wenig zu merken, eigentlich reihen sich nur Kampfszenen an Kampfszenen, wenn es wieder einmal darum geht, die nächsten Terroristen auszuschalten. Irgendwann wird einer geschnappt, der Whale identifiziert, und dann wird auch der platt gemacht. Man merkt also schon, es fehlt hier an vielen Stellen an Tiefgang. Charakterlich versucht man zwar, aufzuholen, so darf Jefferson etwa eine Beziehung anfangen oder mit seiner Schwester debattieren, über grobe Ansätze kommt das alles aber nicht hinaus.
Selbst die Hintergründe und die Vergangenheit der einzelnen Figuren bleibt mehr als vage. Held und Bösewicht tun eben, was sie tun weil … nun ja, weil sie es können und im Falle des Helden dieser zumindest helfen will, während der Bösewicht einfach nur Geld scheffeln will. Ok, das sind Klischees und selbst das eingangs erwähnte Auftauchen der Justice League als Fanbonus vermag hier das Ruder nicht mehr herumzureißen.
Was man anerkennen muss, ist allerdings an dieser Stelle wiederum die Botschaft, dass man mit Waffen nicht spielen soll. Das reicht aber leider nicht aus, den Band über Mittelmaß zu heben.
Fazit
Der Band transportiert eine schöne Botschaft über Rassismus und andere Dinge, besitzt aber leider zu wenig Tiefgang, um darüberhinaus sonderlich hervorzustechen, was etwas schade ist.
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Quick-Infos
Autor: | Tony Isabella |
Zeichner: | Clayton Henry |
Originaltitel: | Black Lightning – Cold Dead Hands 1-6 |
Jahr der Veröffentlichung (Original): | 2018 |
Übersetzer: | Stefan Pannor |
Seitenanzahl: | 144 |
Preis: | 16,99.- Euro |
ISBN: | 978-3-74161-024-0 |
Verlag: | Panini |