Die zweite Staffel “Discovery” hatte bisher bei Publikum und Kritikern einen guten Lauf. Wir haben im Internet Reaktionen zur vierten Folge “Der Charonspfennig “/”An Obol for Charon” gesammelt.
Presse
Die Mainstream-Presse sieht “Star Trek: Discovery” erneut kritischer als die letzten Wochen. Für die dritte Folge zählt der Rezensionsaggregator RottenTomatoes.com 73% positive Besprechungen. Damit hat “Discovery” die traumhaften 90er-Wertungen spürbar hinter sich gelassen. Hauptkritikpunkt war die Erzählweise mit drei Handlungssträngen, die allesamt nicht den Staffelplot voranbringen:
Eine sehr schlechte Folge Fernsehen. Sie setzt den unglücklichen Trend dieser zweiten Staffel “Star Trek: Discovery” fort, die Episodenhandlung unbeholfen auf die lange, serialisierte Erzählung dieser Staffel prallen zu lassen.
Darren Franich – Entertainment Weekly
Dagegen gibt es viel Lob für die eigenständige Struktur und gute Laune der Folge.
Jetzt sind wir wieder alle auf Spur, ein bisschen mutiger, ein bisschen weiser und emotional auf ganzer Breite völlig erschöpft. Eine erfolgreiche, selbstständige Folge dieser sich weiterentwickelnden, hyperaktiven Nerdserie, wenn ich das so sagen darf.
Devon Maloney – New York Magazine/Vulture
Quoten
Für CBS ist “Discovery” weiterhin alternativlos erfolgreich im Streaming-Markt. Laut Marktforschern von Parrot Analytics verringerte sich die Nachfrage nach “Discovery” in den USA kaum merklich und ist bei knapp 26 Mio “Demand Expressions” stabil, während sich die Platzierung innerhalb der “Digital Originals” von Platz 6 auf 4 verbesserte. Bemerkenswert: “Discovery” schaffte dies, obwohl Hulus neue Staffel von “The Handmaid’s Tale” neu auf Platz 1 eingestiegen ist.
Wie immer können wir aus den Zahlen von Parrot Analytics nicht ableiten, wie viele Zuschauer “Discovery” auf CBS All Access wirklich hat, da CBS selbst dazu keinerlei konkrete Zahlen veröffentlicht.
Fan-Reaktionen
Das Stimmungsbild für “An Obol for Charon” ist spürbar besser als letzte Woche.
Bernd Schneiders “Ex Astris Scientia” macht krankheitsbedingt Pause, wir wünschen an dieser Stelle gute Besserung!
Sebastian Sonntag und Andreas Dohm vom Podcast “Discovery Panel” sind voll des Lobes und sprechen von “vermutlich einer der besten und trekkigsten Episoden” bzw. der “besten Folge” von “Discovery” und vergaben 9.5 und 10 von 10 möglichen Punkten. Insbesondere loben die beiden die starke, schauspielerische Leistung von Doug Jones und Sonequa Martin-Green. Den Autoren wird zu Gute gehalten, dass sie einerseits klassisches “Star Trek” erzählen, dabei aber geschickt mit den Erwartungen der Zuschauer spielen und nicht in vorausschaubare Muster verfallen.
Völlig ähnlich sieht das Björn Sülter von SyFy:
So machen wir das! Die Episode erfindet zwar kein Rad neu und verlässt sich fast zu selbstbewusst auf den flotten Flow des Drehbuchs, angesichts einer spielfreudigen Besetzung, der wunderbaren Sprüchen, ins Mark treffenden Emotionen und äußerst klassischen Trek-Themen von Verständnis, Respekt und Zusammenhalt geht der vierte Versuch der Staffel aber spielend als bisheriger Höhepunkt der Serie ins Ziel. Weiter so!
Christian Schäfer von Serienjunkies vergibt 4 von 5 Sternen und schreibt:
Nach dem kleinen Aussetzer von letzter Woche nimmt Star Trek: Discovery wieder volle Fahrt auf. […] Aber Dank dem großartigen Einsatz vieler Figuren bleibt am Ende des Tages eine Episode zurück, die durchaus zu begeistern weiß und emotional äußerst bewegend ist.
Anthony Pascale von TrekMovie befindet:
Mit starken Auftritten, spaßiger Trek-Technik, einer Menge Mythos und viel Gefühl stellt die vierte Episode wieder den Schwung der ersten beiden Folgen her, und baut noch größere Erwartungen auf, während wir in die Mitte der Staffel voranschreiten.
Claire Little von TrekCore.com ist da diese Woche deutlich zurückhaltender:
Sowohl biologisch als auch metaphysisch tritt Saru nun in eine neue Lebensphase und ist frei, sein Leben ohne Angst zu führen. Ich bin gespannt, wie ihn das ändern wird, hoffe aber, dass der Preis des Fährmanns nicht so hoch war, dass [Saru] nicht mehr der Leuchtturm des Optimismus darstellt, den er bisher immer repräsentiert hat.
[…]
Hoffentlich nehmen alle diese angefangenen Handlungen noch Fahrt auf — Tilly’s Verschwinden, das Keulen auf Kaminar, und die scheinbar nicht endende Suche nach Spock — wenn “Star Trek: Discovery” nächste Woche mit “Saints of Imperfection” zurückkehrt.
Disco 4ever!
Disco 4ever!